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Deutscher Bund

Der Deutsche Bund wurde am 8. Juni 1815, nach dem Ende des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation 1806, auf dem Wiener Kongress (siehe Deutsche Bundesakte) als loser Zusammenschluss von 38 deutschen Einzelstaaten - einschließlich des damaligen Vielvölkerstaates Österreich gegründet. Das deutsche Volk stand nicht hinter dem Deutschen Bund, da ihm ein Zusammengehörigkeitsmoment fehlte. Motiviert durch die vielen Gemeinsamkeiten wie die in der Sprache, Kultur und Geschichte waren viele bereit, sich für die Einheit Deutschlands einzusetzen. So kam es zur Gründung der Burschenschaften, welche neben den nationalen auch liberal-demokratische Vorstellungen hatten.

1817 wurde die Landgrafschaft Hessen-Homburg als 39. Mitglied aufgenommen. Danach veränderte sich die Zahl der Mitglieder mehrmals, da in einzelnen Herrscherhäusern einige Linien erloschen und 1839 das Herzogtum Limburg (im Austausch für Teile Luxemburgs) neu aufgenommen wurde. Im Einzelnen veränderte sich der Deutsche Bund wie folgt:

  • 1825 Sachsen-Gotha erlosch, daher hieß Sachsen-Coburg ab 1826 Sachsen-Coburg und Gotha
  • 1839 Aufnahme des Herzogtums Limburg (in Personalunion mit den Niederlanden)
  • 1847 Anhalt-Köthen erlosch; das Land kam zu Anhalt-Dessau und Anhalt-Bernburg
  • 1849 Hohenzollern-Hechingen und Hohenzollern-Sigmaringen kamen beide zum Königreich Preußen
  • 1863 Anhalt-Bernburg erlosch; das Land kam zu Anhalt-Dessau, das sich somit nur noch Anhalt nannte

Der Deutsche Bund hatte daher 1863 nur noch 35 Mitglieder.

Bundesorgan war die in Frankfurt am Main tagende Bundesversammlung (Bundestag). Entscheidungen, die dort mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit angenommen wurden, waren bindend für die Einzelstaaten. Ansonsten waren für die Bürger die jeweiligen Landesgesetze entscheidend.

Da das 1848 gestartete Unternehmen der Einrichtung einer deutschen Nationalversammlung im Zuge der Märzrevolution scheiterte, wurde 1850 der Bund zunächst ohne die Beteiligung Preußens wiederhergestellt.

Nach dem preußisch-österreichischen Krieg von 1866 trat Preußen aus dem Bund aus. Damit kam es endgültig zum Ende des Deutschen Bundes.

Die Mitglieder des Deutschen Bundes:

  1. Kaiserreich Österreich (ohne Galizien, Ungarn, Kroatien, Dalmatien und das Lombardo-Venezische Königreich)
  2. Königreich Preußen (ohne Provinz Posen, Ostpreußen und Westpreußen)
  3. Königreich Bayern
  4. Königreich Sachsen
  5. Königreich Hannover (bis 1837 in Personalunion mit Großbritannien)
  6. Königreich Württemberg
  7. Kurfürstentum Hessen-Kassel
  8. Großherzogtum Baden
  9. Großherzogtum Hessen-Darmstadt
  10. Großherzugtum Luxemburg (in Personalunion mit den Niederlanden)
  11. Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin
  12. Großherzogtum Mecklenburg-Strelitz
  13. Großherzogtum Sachsen-Weimar
  14. Großherzogtum Oldenburg
  15. Herzogtum Holstein und Lauenburg (bis 1864 in Personalunion mit Dänemark)
  16. Herzogtum Nassau
  17. Herzogtum Braunschweig
  18. Herzogtum Sachsen-Gotha
  19. Herzogtum Sachsen-Coburg
  20. Herzogtum Sachsen-Meiningen
  21. Herzogtum Sachsen-Hildburghausen (ab 1826 Herzogtum Sachsen-Altenburg)
  22. Herzogtum Anhalt-Dessau
  23. Herzogtum Anhalt-Köthen
  24. Herzogtum Anhalt-Bernburg
  25. Fürstentum Hohenzollern-Hechingen
  26. Fürstentum Hohenzollern-Sigmaringen
  27. Fürstentum Liechtenstein
  28. Fürstentum Lippe
  29. Fürstentum Reuß ältere Linie
  30. Fürstentum Reuß jüngere Linie
  31. Fürstentum Schaumburg-Lippe
  32. Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt
  33. Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen
  34. Fürstentum Waldeck
  35. Freie Stadt Bremen
  36. Freie Stadt Frankfurt am Main
  37. Freie Stadt Hamburg
  38. Freie Stadt Lübeck

Später wurden aufgenommen:
  1. Landgrafschaft Hessen-Homburg (ab 1817)
  2. Herzogtum Limburg (ab 1839; in Personalunion mit den Niederlanden)


Vorgänger - Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation (HRR)

Nachfolger - Norddeutscher Bund

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