Kategorie

A B C D E
F G H I J
K L M N O
P Q R S T
U V W X Y
Z 0      

deutsche kommunistische partei

da db dc dd de df dg dh di dj dk dl dm
dn do dp dq dr ds dt du dv dw dx dy dz

Deutsche Kommunistische Partei

Die Deutsche Kommunistische Partei (DKP) ist eine Partei in Deutschland.

Table of contents
1 Geschichte und Organisation
2 Ziele
3 Kritik
4 Prominente Mitglieder
5 Weblinks

Geschichte und Organisation

Die DKP wurde 1968 in der BRD, zwölf Jahre nach dem Verbot der KPD, gegründet. Die politische Situation ermöglichte die Neugründung einer legalen kommunistischen Partei. Sowohl das veränderte innenpolitische Klima (APO), als auch das Interesse der SPD/FDP-Regierung, das Verhältnis zur DDR zu verbessern (Neue Ostpolitik), führten zur Tolerierung der Neugründung der Kommunistischen Partei in Westdeutschland, nachdem seit dem KPD-Verbot viele Kommunisten in der Bundesrepublik harten Repressionen ausgesetzt waren und jede politische Betätigung in diesem Sinne mit Gefängnis bestraft werden konnte und auch wurde.

Einfluss versuchte die DKP vor allem mit der Arbeit in Gewerkschaften zu erringen. Sie war auch ein wichtiger Teil außerparlamentarischer Bewegungen, wie z.B. der Friedensbewegung oder der Frauenbewegung.

Die DKP erhielt einen größeren Teil ihrer Finanzierung direkt aus der DDR. Innerhalb der deutschen Linken war die DKP stets diejenige Partei, die die Position der Staaten des Warschauer Paktes hochhielt. Nach dem Zusammenbruch der DDR 1989 ließen sich ebenfalls die massiven inhaltlichen Beeinflussungen der DKP durch die SED nachweisen.

Eine kleine Zahl von DKP-Mitgliedern wurde von 1972 bis 1989 in der DDR in Sabotage und gezielter Tötung von Menschen ausgebildet. Es kam jedoch nie zu Einsätzen dieser so genannten DKP-Militärorganisation (DKP-MO). Nach 1989 wurde ihre Existenz bekannt und gegen einige ehemalige Mitglieder wurden Ermittlungs- und Strafverfahren eingeleitet, die jedoch alle eingestellt wurden, teilweise gegen die Zahlung von Geldbußen.

Mandate erwarb die DKP nur auf kommunaler Ebene: unter anderem in Bottrop (1989: 9,2 %), Wülfrath (1994: 13,1 %), Reinheim (2001: 9,2 %), Mörfelden (2001: 8,3 %). Bei Landtags- oder Bundestagswahlen blieb sie bedeutungslos.

Ihr Grundsatzprogramm wurde 1983 zum letzten Mal geändert. Eine parteiinterne Debatte mit dem Ziel, ein neues Programm zu beschließen, findet statt (2004).

Die Mitgliederzahl der DKP nahm nach 1989 rapide ab und hat sich inzwischen auf bundesweit ca. 4500-4700 (2003) stabilisiert. Mitte der 70er Jahre waren es noch ca. 42000. Die DKP hat in Westdeutschland aber mehr Mitglieder als zum Beispiel die PDS. Die Partei gilt mit einem geschätzten Durchschnittsalter der Mitglieder von knapp 60 Jahren (2003) als überaltert. 2003 verzeichnete sie steigende Beitritte Jugendlicher.

Die SDAJ ist eine der DKP nahe stehende Jugendorganisation.

Ziele

Einem im Rahmen der programmatischen Debatte der DKP in der Zeitung UZ erschienenen Artikel nach kann man die Ziele der DKP so zusammenfassen:

Das Ziel der DKP ist der Sozialismus als erste Stufe auf dem Weg zur klassenlosen kommunistischen Gesellschaft. Sie strebt den grundlegenden Bruch mit den kapitalistischen Eigentums- und Machtverhältnissen an, orientiert auf die Arbeiterklasse als entscheidende gesellschaftsverändernde Kraft. Grundlage ihres Handelns ist die wissenschaftliche Theorie von Marx, Engels und Lenin, die sie entsprechend ihrer Möglichkeiten weiterentwickelt.

Diese Grundsätze werden von der DKP auf aktuelle politische Themen angewandt und so konkrete tagespolitische Ziele entwickelt.

Kritik

Die DKP ist als eine der wenigen gesellschaftlichen Gruppen, die das kapitalistische System der BRD in Frage stellt, immer einer besonders starken Kritik ausgesetzt gewesen. Unterstellt wurde der DKP weitgehend dieselben Ziele zu haben wie die KPD vor ihrem Verbot. Für das Ziel des Sozialismus trifft das natürlich zu, für die Strategie aber nicht. Der Vorwurf läßt außer acht, dass sich die weltpolitische Situation zwischen Anfang der 50er Jahre und ab Ende der 60er Jahre völlig geändert hat (Entspannungspolitik). Ernsthafte Kritik an der DKP setzt an deren Sozialismuskonzept an, das entweder als nicht umsetzbar angesehen wird (von nichtsozialistischer Seite) oder, das (von Seiten der Neuen Linken) als reformistisch verstanden wird.

Prominente Mitglieder

  • Hannes Wader, Liedermacher: Hannes Wader wurde in den Medien boykottiert, da er bis 1989 Mitglied der DKP war.
  • Franz Josef Degenhardt, Liedermacher: Spielte oft auf DKP-Kongressen.
  • Emil Carlebach (* 10. Juli 1914 in Frankfurt am Main; ? 9. April 2001 in Frankfurt am Main), Buchenwaldhäftling
  • Karl-Eduard von Schnitzler (* 28. April 1918 in Berlin, ? 20. September 2001 in Zeuthen), ehemaliger bekannter DDR-Fernsehjournalist

Siehe auch: Politische Parteien in Deutschland

Weblinks

  • DKP Geschichte aus Sicht eines Mitglieds
  • Dokumente zur Gründung 1968
  • DDR bildete DKP-Kampfgruppen aus (SPIEGEL Online, Mai 2004)
  • Das nordrhein-westfälische Innenministerium über die DKP

Impressum

Datenschutzerklärung