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derenburg

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Derenburg

Wappen Karte
Basisdaten
Bundesland: Sachsen-Anhalt
Kreis: Landkreis Wernigerode
Fläche: 37,22 km²
Einwohner: 2.805 (31.12.2003)
Bevölkerungsdichte: 75,3 Einwohner/km²
Postleitzahl: 38895
Vorwahl: 039453
KFZ-Kennzeichen: WR
Website: Bürgermeister: Reinhard Brandt (parteilos)

Derenburg ist eine der ältesten Städte des Landkreises Wernigerode und bildet mit Heudeber und Reddeber die Verwaltungsgemeinschaft Derenburg.

Table of contents
1 Geographie
2 Politik
3 Wirtschaft
4 Verkehr
5 Geschichte

Geographie

Derenburg liegt etwa 157 m ü. NN im nordöstlichen Teil des noch hügeligen Harzvorlandes. Von Südwesten nach Nordosten durchfließt die Holtemme das Stadtgebiet. Die Stadt gehört zum Landkreis Wernigerode und hat 2805 Einwohner. Etwa ein Kilometer südlich von Derenburg beginnt der Derenburger Forst. Dieses Waldgebiet hat einen sehr abwechslungsreichen Bestand an Kiefern, Fichten, Eichen und Buchen und damit einen hohen Erholungswert.

Politik

Mit den Gemeinden Heudeber und Reddeber bildet Derenburg die Verwaltungsgemeinschaft Derenburg. Ihre Fläche beträgt 58,06 km². Die Einwohnerzahl der Verwaltungsgemeinschaft wurde mit Stichtag vom 30.06.2003 mit 4873 angegeben. Es gab und gibt allerdings Bestrebungen im Hinblik auf die bevorstehende Gemeinde und Gebietsreform diese Verwaltungsgemeinschaft aufzulösen. Momentaner Bürgermeister der Stadt Derenburg ist Reinhard Brandt (parteilos).

Wirtschaft

Die Wirtschaft Derenburgs ist in der heutigen Zeit auf den Tourismus (in der Entwicklung), kleinere bis kleinste Mittelständige Betriebe, sowie Landwirtschaft konzentriert. Der größte Arbeitgeber ist mit ihren Angestellten die Stadt selbst. Der größte Mittelständige Betrieb ist die Glasmanufaktur "Harzkristall" vor den Toren Derenburgs. Daneben gab es in der Vergangenheit noch die Konservenfabrik, welche aber in den Jahren nach dem Beitritt der DDR zum Hoheitsgebiet der Bundesrepublik aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen wurde.

Verkehr

Derenburg ist aus Richtung Halberstadt (10km) über die Bundesstraße B79 und anschließend die Landstraße L82 zu erreichen, welche auch weiter bis nach Wernigerode (10km) führt. Vor den Toren Wernigerodes wurde im Zuge des Straßenverkehrswegeplans die B6n gebaut über die man auf kürzesten Wege die Städte Goslar, Braunschweig oder Hannover erreichen kann.

Der Eisenbahnbetrieb Halberstadt - Derenburg wurde 1968 eingestellt. Es bestehen im weiteren Busverbindungen von und nach Wernigerode und Halberstadt.

Geschichte

Frühgeschichte

Bei archäologischen Grabungen am Rande der Stadt sind einmalige Funde zu Tage gefördert worden. Komplett erhaltene Skelette, Keramikgefäße, Schmuckstücke aus Muscheln, Glas und Bernstein und sogar ein kleines Goldmedaillon. Diese Stücke gehören zu Siedlungsanlagen aus verschiedenen Epochen 7000jähriger Menschheitsgeschichte.

900 bis 1500

Gegründet wurde der Ort durch Heinrich I, jedoch ist die erste Urkundliche Erwähnung aus dem Jahr 937 bekannt, als sich Otto I im zweiten Regierungsjahr befand. Die von Otto III, wegen seines Umzugs nach Italien als Reichsverweserin eingesetzte Äbtissin Mathilde von Quedlinburg hielt 993 in Derenburg einen Reichstag ab. Da sich die ottonischen Kaiser häufig in der Derenburger Pfalz aufhielten kann man durchaus sagen, daß zu dieser Zeit die Geschichte Derenburg gleichzeitig Reichsgeschichte war. Im Jahr 1008 überließ Heinrich II Äbtissin Sophie von Gandersheim den Ort Derenburg, der damit an politischer Bedeutung verlor. Das Stift Gandersheim belehnte in der Folgezeit unter anderem die Grafen von Regenstein mit der Herrschaft Derenburgs. Hierdurch war die Geschichte Derenburgs über Jahrhunderte an die des Regenstein und ihrer Grafen verbunden.

Im 14. Jahrhundert geriet die Stadt in die Machtkämpfe zwischen dem Regensteingeschlecht und den Halberstädter Bischöfen, welches zur Folge hatte das die unter der Herrschaft Derenburg gehörenden umliegenden Dörfer ausgeraubt und geplündert wurden. Das Derenburger Schloß wurde schon 1126 zerstört. Die Stadtmauer entstand im 13. Jahrhundert. Doch auch sie konnte nicht verhindern, das Derenburg im dreißigjährigen Krieg verwüstet wurde.

1500 bis 1900

Im Jahr 1677 zerstörte ein Großfeuer 110 Gebäude und die Kirchtürme. 1701 löste der Preußenkönig die Herschaft Derenburgs wieder ein und stationierte Truppen in der Stadt. Um 1720 fand vermutlich die letzte Hexenverbrennung auf dem Richteberg statt. 1764 brannte das alte Rathaus nieder welches 1790 neu aufgebaut wurde und noch heute als Sitz des gemeinsamen Verwaltungsamtes genutzt wird. Im Napoleonischen Krieg wurde die Stadt 1806 von den Franzosen besetzt und gehörte fortan zum Königreich Westfalen. 1879 wurde die Zuckerfabrik errichtet, trotsdem ging die Industrialisierung an der Stadt vorrüber. 1880 wurde Derenburg mit Langenstein an die Eisenbahn angeschlossen, ein weiterer Ausbau war zwar in Planung, scheiterte aber, da die einstigen Ratsherren die Bedeutung der Bahn verkannten und andererseits am Widerstand der ehemaligen Landeigentümer.

ab 1900

1907 wurde eine Elektrizitätsgenossenschaft gegründet wodurch Derenburg eine Vorreiterrolle bei der Elektrifizierung nahm. Die Stromerzeugung erfolgte in der Petersmühle, dem heutigen Glaswerk. Das Über- landwerk Derenburg als Netzbetrieb der Landeselektrizitätsgenossenschaft mbH Halle arbeitete bis Ende der 40er Jahre und hatte wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung der Stadt zu jener Zeit. 1937 feiert Derenburg sein 1000jähriges Bestehen. Am 11. April 1945 besetzen Amerikanische Truppen die Stadt. Zum 1. Juni 1945 übernehmen englische Truppen das Komando über Derenburg. Noch einmal wechseln die Besatzungstruppen in der Stadt, am 1. Juli 1945 rückten sowjetische Truppen ein. Damit war vorgezeichnet das Derenburg bis zur Wiedervereinigung beider deutscher Staaten zur DDR gehörte. 1968 wurde der Zugverkehr eingestellt und die Gleisanlagen mit der Zeit demontiert.


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