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dengue fieber

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Dengue-Fieber

Das Dengue-Fieber (auch: Sieben-Tage-Fieber, Pokalfieber oder Knochenbrecherfieber) ist eine Infektionskrankheit, die von vier nahe miteinander verwandten Viren der Gattung Flavivirus verursacht wird. Die Symptome sind oft unspezifisch oder einer schweren Grippe ähnlich, können aber auch inneren Blutungen umfassen, weshalb man das Dengue-Fieber zu den hämorrhagischen Fiebern zählt.

Infektion

Die Infektion mit einer von den vier Arten des Krankheitserregers bietet keinen Immunisationsschutz gegen die anderen Viren, so dass eine Person bis zu vier mal von Dengue-Fieber befallen werden kann. 2,5 Milliarden Menschen leben in Endemiegebieten. Jährlich werden einige 10 bis 100 Mill. Menschen von der Seuche befallen, im Durchschnitt sind es etwa 20 Millionen, 1999 war das Dengue-Fieber die am häufigsten durch Mücken übertragene Viruskrankheit. Etwa 5% der betroffenen Menschen, insbesondere Kinder und Jugendliche, sterben am Dengue-Fieber, bei Kindern bis zu einem Jahr liegt die Todesrate etwa bei 30%. 95% der Infizierten sind Kinder.

Die Krankheit stammt ursprünglich aus Afrika, wurde aber vor 600 Jahren nach Asien eingeschleppt, und kommt heute auch in Amerika vor. Seit etwa 200 Jahren beobachtet man ein epidemisches Auftreten des Dengue-Fiebers in vielen tropischen Gebieten.

Durch internationalen Handel (z.B. Containerschiffe etwa mit Obstimporten aus Afrika) können infizierte Larven auch in Gebiete verbreitet werden, in denen sie natürlicherweise nicht vorkommen. Auch Reisende, die sich in den Tropen infiziert haben, können die Krankheit in normalerweise sichere Gebiete bringen. Die Krankheit breitet sich mit der globalen Erwärmung zunehmend in den gemäßigten Breiten aus.

Hauptverbreitungsgebiet sind heute Lateinamerika, Zentralafrika, Indien, Südostasien, Teile des Pazifiks und der Süden der USA. Gelegentlich wird das Fieber auch nach Europa eingeschleppt.

Überträger

Die Viren werden ausschließlich durch Mücken (Aedes aegypti oder Aedes Albopticus) übertragen. Daher waren Versuche zwischen 1950 und 1960, die Krankheit durch das Bekämpfen von Mücken (Insektizide, Trockenlegen von Sumpfgebieten) zeitweise erfolgreich. Diese groß angelegten Vernichtungskampagnen werden aufgrund der damit verbundenen negativen Folgen für die Umwelt (Insektizidbelastung, Aussterben anderer Arten) heute abgelehnt.

Sie sind aber auch angesichts der Resistenzbildung der Mücken gegen die eingesetzten Insektizide (z.B. DDT) langfristig nicht erfolgreich. Bei einem damals neuen Mittel "Abate" wurden Vorsichtsmaßnahmen bei der Anwendung vernachlässigt, was zum teil schwere gesundheitliche Folgen bei den Anwendern hatte.

Heute wird ein die Larve angreifendes Insektizid, ein sog. "ökologisch korrektes" Larvizid, das aus Bakterien (Bac. isrealensis) gewonnen wird, eingesetzt. Es gilt als umweltverträglich, muss aber seine Wirksamkeit noch nachweisen.

Heute ist das Dengue-Fieber auch eine Krankheit der Großstädte, sowie auch der Slums (Farvelas) in Brasilien, wo sich die Aedes-Mücken im stehenden Wasser vermehren.

Stehende Gewässer sind die oft bei mangelnder Kanalisation vorhandenen Grabensysteme sowie unverschlossene Wasserbehälter (Brunnen, Zisternen, Kloaken). Aber auch Behälter oder Abfall, in denen sich Regenwasser sammelt (Eimer, Dosen, Autoreifen, Plastikfolien), reicht für die schnell wachsende Larve der Aedes-Mücke aus.

Eine systematische Beseitigung oder Desinfektion dieser Brutstätten kann einen wichtigen Beitrag zum Eindämmen der Krankheit darstellen. Einfache und wirksame Maßnahmen sind: Gaben von Chlor oder Sand in den kleinen Pfützen, z.B. den Untersetzern von Topfpflanzen.

Krankheitsverlauf

Die Krankheit beginnt mit Fieber bis 41° C, Schüttelfrost, Erschöpfungszuständen, Kopf, Glieder, Gelenk? und Muskelschmerzen und Hautausschlag. Vom zweiten bis sechsten Tag treten Schwindel, Übelkeit, Halsschmerzen, Husten und Schnupfen auf. Nach 2 Wochen heilt die Krankheit aus. Als Dengue-Trias bezeichnet man Fieber, Ausschlag und Kopf, Glieder, Gelenk- oder Muskelschmerzen.

Hämorrhagisches Denguefieber (DHF)

Das Hämorrhagisches Denguefieber ist ein akutes Schocksyndrom mit hämorhagischen Blutungen nach einer erneuten Infektion durch einen anderen Serotypen des Dengue-Virus.

Vermutlich führen Infektionen bei Menschen mit bereits existierenden Antikörpern gegen den Dengue-Virus eines anderen Serotyps zu einer immunologischen Überreaktion, in deren Verlauf die Durchlässigkeit (Permeabilität) der Blutgefäßwände größer wird. Dadurch kommt es zu unkontrollierten Blutungen. Die Antikörper können durch eine vorangegangen Erkrankung erworben werden oder von Müttern auf ihre Kinder übertragen werden. Dies erklärt warum vor allem Kinder von dieser Variante des Dengue betroffen sind.

Die hämorrhagische Form beginnt wie das normale Fieber, verschlechtert sich aber nach zwei bis fünf Tagen dramatisch. Der Kreislauf bricht zusammen, es kommt zur Rötung des Gesichtes, (inneren) Blutungen, Flüssigkeitsverlust, Zuckungen, Koma, Zahnfleischbluten, Bluterbrechen, Teerstuhl, Lebervergrößerung, Unruhe, schwacher Puls, kalte Haut.

Abhängig vom Schweregrad, dem Therapiebeginn sowie den medizinischen Möglichkeiten einer adäquten Schockbehandlung verlaufen 50 % der Fälle tödlich.

Impfung

Der beste Schutz ist die Vermeidung von Stichen durch Schutzkleidung, Sprays und Moskitonetze. Verdacht, Krankheit oder Tod sind namentlich zu melden. Zur Zeit gibt es keine Medikamente oder Impfungen für diese Infektion. Während der Krankheit werden lediglich die Beschwerden behandelt.

Zur Zeit gibt es keine Impfung gegen das Dengue-Fieber. Allerdings wird in Thailand daran gearbeitet, und man hofft, zwischen 2005 und 2010 durch Massenimpfungen die epidemischen Ausmaße des Dengue-Fieber einzudämmen. Bis dahin ist ein Schutz gegen das Dengue-Fieber nur durch einen generellen Schutz vor Mücken möglich. Dabei ist neben der Vernichtung der Mücken oder ihrer Brutstätten auch die Nutzung (insektizidgetränkter) Moskitonetze eine sinnvolle Maßnahme.

Weblinks

  • http://www.dradio.de/cgi-bin/es/neu-hintergrund/730.html


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