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deich

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Deich

Ein Deich (v. niederdeutsch dik: ausgehobener/ausgestochener Teich) ist ein Bauwerk, das als künstlich aufgeschütteter Damm längs eines Fluss- oder Meerufers liegt. In Österreich wird er eher als Schutzdamm bezeichnet

Ein Deich schützt wie etwa in den Niederlanden oder an der deutschen Nordseeküste (Ostfriesland, Dithmarschen, Nordfriesland) tieferliegendes Gelände gegen Überflutung oder in den meisten Fällen Land, das knapp über dem Meeresspiegel liegt vor Sturmfluten oder Überschwemmungen.

Im Laufe der Geschichte wurden Deiche immer höher und breiter.

Die Seeseite der Deiche ist flacher als die Landseite, um Wellen weniger Angriffsfläche zu bieten. Theodor Storm beschreibt dies anschaulich in seinem Roman Der Schimmelreiter: ?Vor dreißig Jahren ist der alte Deich gebrochen; dann rückwärts vor fünfunddreißig, und wiederum vor fünfundvierzig Jahren. ... Der neue Deich aber soll trotz solcher hundert und über hundert Jahre stehen; denn er wird nicht durchbrochen werden, weil der milde Abfall nach der Seeseite den Wellen keinen Angriffspunkt entgegenstellt.? Vor dem Deich liegt meist noch das Deichvorland, ebenfalls um die Wellen zu brechen.

Die Landseite des Deiches muss einen Deichwehrweg besitzen, an dem zum Beispiel Sandsäcke herantransportiert werden können. Ebenfalls darf sie auch nicht zu steil abfallen, um Deichbruch zu verhindern. Deiche bestehen meist aus einem Sandkern, der von einer ein bis zwei Meter dicken Schicht aus Kleiboden bedeckt wird. Darüber liegt eine Grasnarbe. Sowohl um die Grasnarbe kurz und dicht zu halten, als auch um den Boden fest zu trampeln werden Deiche oft von Schafen beweidet. Wenige Deiche haben eine Teerdecke. Die Deichhöhe ist stark von der jeweiligen Landschaft und Flutgefahr abhängig. Die Elbdeiche besitzen z. B. eine Höhe von 8 m, Seedeiche sind bedeutend höher und teilweise über 100 m breit.

Mussten Deiche früher noch von den Bewohnern der Küstengebiete selbst gebaut werden, so gehört der Küstenschutz in den industrialisierten Ländern seit der Industrialisierung zu den Staatsaufgaben.

Wenn durch Landgewinnung neue Köge gewonnen werden, werden diese neu eingedeicht. Der Seedeich muss zur regelmässigen Entwässerung mit einem Siel ausgestattet sein. Der alte Deich erhält die Bezeichnung Schlafdeich.

Ein Problem, insbesondere bei Flussdeichen, ist mancherorts die Unterminierung der Anlagen durch die Wühltätigkeit von Bisamratten. Hierdurch entstehen dem Tief- und Wasserbau hohe Kosten für Reparatur- und Instandhaltungsarbeiten.

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