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datumsgrenze

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Datumsgrenze

Die feste Datumsgrenze ist eine gedachte Linie auf der Erdoberfläche, an deren westlicher Seite ein jedes Datum auf der Erdkugel zu erst in Erscheinung tritt. In Folge dessen wird nach ihrer Überquerung in östliche Richtung das Datum des vorherigen Tages vorgefunden. Diese Grenze verläuft - grob gesagt - entlang des 180. Längengrads.

Neben dieser festen Datumsgrenze existiert auch eine bewegliche Datumsgrenze. Die bewegliche Datumsgrenze ist die 24-Uhr-Linie; sie umkreist die Erde ständig von Osten nach Westen. Wenn an einem Ort die Uhrzeit 23:59 ist, so ist an einem weiter im Osten gelegenen Ort die Uhrzeit (beispielsweise) 0:59 des folgenden Tages, und irgendwo zwischen den beiden Orten verläuft die bewegliche Datumsgrenze. Interessant wird es aber, wenn man bei einer Reise die ebenfalls den Ländergrenzen folgende Datumslinie überschreitet, also von Längen östlich von Greenwich auf solche westlich davon übergeht oder umgekehrt. Dafür gilt der kleine Merkspruch:

Von Ost nach West halts Datum fest,
Von West nach Ost laß Datum los.
Fährt man also von Japan nach Amerika (Wechsel von Ost- zu Westlänge), so muß man dasselbe Datum zweimal zählen, umgekehrt muß man einen Tag wegfallen lassen.

Auf Schiffen führt man den Wechsel meistens um Mitternacht aus, so daß, wenn Sie etwa am 1.8. die Datumslinie passieren, Sie bei Fahrtrichtung Amerika den neuen Tag wieder als 1.8. bezeichnen, umgekehrt bei Fahrtrichtung Japan aber zu dem neuen Tag sogleich 3.8. sagen müssen, denn ein Tag, der 2.8., muß ja ausfallen.

Notwendigkeit der festen Datumsgrenze

Die Welt ist in 24 Zeitzonen unterteilt, ausgehend vom Null-Meridian von Greenwich. Da die Erde in 360 Längengrade eingeteilt ist, entspricht eine Zeitzone theoretisch einem Bereich von 15 Längengraden.

Schreitet man nun vom Null-Meridian aus Richtung Osten vorwärts, wird es immer später - man verliert gewissermaßen Zeit; nach 180 Längengraden ist man so um 12 Stunden in der Zeit vorangerückt.

Begeht man die gleiche Reise Richtung Westen, gewinnt man Zeit hinzu. Nach 180 Längengraden hat man so 12 Stunden Zeit gewonnen.

Die Differenz zwischen diesen beiden "Zeitreisen" beträgt nun also am 180. Längengrad genau einen Tag.

Da es eigentlich nicht möglich ist, in der Zeit immer weiter voran oder zurück zu reisen, wurde entlang des 180. Längengrades die Datumsgrenze festgelegt. Beim Überschreiten dieser Grenze Richtung Westen wird der ganze Zeitgewinn, den man bis dahin erhielt, in einen Zeitverlust der gleichen Höhe umgewandelt - man verliert einen Tag.

Beim Überschreiten in Richtung Osten dagegen wird der aufgelaufene Zeitverlust in einen Zeitgewinn umgewandelt, man gewinnt einen Tag hinzu.

Kuriositäten entlang der Datumsgrenze

Der 180. Längengrad verläuft zwar überwiegend durch Gewässer - deswegen wurde er auch als Datumsgrenze bestimmt. Wo er jedoch übers Land verläuft, bringt er als Datumsgrenze verwaltungstechnisch Probleme mit sich. Aus diesem Grund wurde die Datumsgrenze bereits mehrfach "ausgebeult", um ein einheitliches Datum innerhalb eines Staates zu garantieren.

So verläuft die Datumsgrenze statt über die zu Russland gehörende Tschuktschenhalbinsel weiter östlich durch die Beringstraße. Die etwas weiter südlich liegenden Alëuten-Inseln - Hoheitsgebiet der USA - werden dagegen westlich von der Datumsgrenze umlaufen.

Auch einige neuseeländische Inseln sorgten dafür, dass die Datumsgrenze auf der Südhalbkugel leicht in Richtung Osten verschoben wurde.

Lange Zeit war der mikronesische Inselstaat Kiribati, dessen winzige Eilande sich über mehrere Millionen Quadratkilometer Pazifik verteilen, durch die Datumsgrenze geteilt, was zunächst kein großes Problem darstellte.

Im Zuge der Entwicklung des Staates aber war auch hier eine Festlegung auf ein Datum nötig. So entschied sich Kiribati, dass es komplett östlich der Datumsgrenze liegen sollte.

Dies führte zur bisher stärksten Verschiebung der Datumsgrenze Richtung Osten und somit auch dazu, dass das östlichste Eiland Kiribatis offiziell der erste Teil der Welt war, der das Jahr 2000 als erster begrüßen konnte. Werbeträchtig wurde diese Insel daher in "Millennium Island" (deutsch etwa Jahrtausendwendeinsel) umbenannt.

Quasi einen ganzen Tag in der Geschichte übersprungen haben die Philippinen. Da sie ursprünglich eine Kolonie der USA waren, "tickten" sie daher nach deren Datum.

Mit der Unabhängigkeit aber entschloss man sich, den asiatischen Nachbarstaaten vom Datum her gleichzuziehen und übersprang somit die Datumsgrenze Richtung Westen, verlor also einen Tag.

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