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das dass

da db dc dd de df dg dh di dj dk dl dm
dn do dp dq dr ds dt du dv dw dx dy dz

Das/dass

Die korrekte Schreibung der Wörter dass/das (mhd. da) ist einer der am öftesten begangenen Rechtschreibfehler in der deutschen Sprache. Dies liegt in den meisten Fällen daran, dass viele Deutsche die verschiedenen Bedeutungen der Wörter nicht unterscheiden können. Dass dass nämlich auch am Anfang eines Satzes stehen kann, ist hiermit bewiesen. Und dass vor dass auch nicht immer ein Komma stehen muss, ebenso.

Table of contents
1 Geschichte
2 Das Multitalent "das"/"dass"
3 "das" als Artikel
4 "das" als Demonstrativpronomen
5 "das" als Relativpronomen
6 "dass" als Konjuktion
7 daß vs dass
8 Anwendungsbeispiel

Geschichte

In der Rechtschreibung wird zwischen dem Demonstrativpronomen "das" und der Konjunktion "dass" in Deutschland erst seit dem 16. Jahrhundert unterschieden. Im Englischen mit dem vergleichbaren "that" geschieht dies bis heute noch nicht.

Erklären kann man sich die Bedeutungswandlung zu "dass" wie am folgenden Beispiel verdeutlicht wird:

   Aus der Satzverbindung
   "Er dachte das: er gewinnt"
   wurde durch Übertritt des Demonstrativpronomens in den zweiten Satz
   "Er dachte, das(s) er gewinnt".

Das Multitalent "das"/"dass"

Die Wörter das/dass können in verschiedenen Versionen auftreten:

  • als bestimmter Artikel - Beispiel: Der Mann kauft das Haus.
  • als Demonstrativpronomen - Beispiel: Ich glaube nicht, dass mir das (statt z.B. es) gefällt.
  • als Relativpronomen - Beispiel: Er sah das Tier, das (statt dieser, jener oder welcher) weglief.
  • als Konjuktion - Beispiel: Er dachte, dass er gewinnt.

"das" als Artikel

das steht als bestimmter sächlicher Artikel vor einem Substantiv (auch vor einem substantivierten Verb oder Adjektiv) und kann durch die hinweisenden Pronomina dieses und jenes ersetzt werden. Die drei im Neudeutschen üblichen Artikel der, die, das entwickelten sich aus den mdh. Demonstrativpronomen dër, diu, daz

"das" als Demonstrativpronomen

Als Demonstrativpronomen (lat. demonstrare = zeigen; hinweisendes Fürwort) ist das genau genommen ein Ersatz für dieses, mit der Bedeutung "das da" (und kein anderes). Unterscheiden kann man es vom Artikel das anhand der starken Betonung. Beispiel: Das sollte verboten werden. Das weist auf etwas hin, was dem Hörer/Leser schon bekannt ist und im Satz(teil) davor erwähnt wurde. Will man eine strenge Übereinstimmung betonen, kann man das auch durch dasselbe ersetzen. Beispiel: Ich habe gestern ein Auto gesehen. Dasselbe (das) ist mir heute erneut begegnet.

"das" als Relativpronomen

Als Relativpronomen leitet das einen Relativsatz ein. Wird das als Relativpronomen verwendet, muss davor also immer ein Komma stehen. Der mit das beginnende Nebensatz beschreibt ein im Hauptsatz genanntes Substantiv (in diesem Falle Neutrum) genauer. Ein Gebilde aus Haupt- und Relativsätzen (allgemein Haupt-/Nebensätzen) nennt man Satzgefüge (Fremdwort: Hypotaxe). Dass in diesem Fall das ohne Doppel-s geschrieben wird, erkennt man daran, dass man es durch dieses, jenes oder welches ersetzen kann. Beispiel: Ich sehe das Kätzchen, das/welches geht.

"dass" als Konjuktion

Nebensätze können auch mit dass beginnen, dann sind es allerdings keine Relativsätze. Folgende Attributsätze können mit dass eingeleitet werden:

Ersetzt man in diesen Beispielsätzen dass durch dieses, jenes oder welches, ergibt der Satz keinen Sinn mehr.

daß vs dass

Da seit der Rechtschreibreform 1996 ein ß nur noch nach langem Vokal oder Diphthong folgt, wird seitdem auch in Deutschland und Österreich die Konjuktion dass mit ss geschrieben (in der Schweiz wurde das ß schon vor langer Zeit abgeschafft). Am 31.7.2005 endet die Übergangszeit der Reform und die Schreibweise daß wird nicht mehr nur als überholt, sondern auch als falsch angesehen.

Anwendungsbeispiel

Aus dialektal:

Daaf dat dat? Dat daaf dat. Dat dat dat daaf!

Wird hochdeutsch:

Darf das das? Das darf das. Dass das das darf!

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