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Danaë

Danaë (Griechisch ?????) war in der griechischen Mythologie die Tochter des Akrisios und der Aganippe, Geliebte des Zeus und damit Mutter des Perseus.

Nachdem Akrisios, dem König von Argos, vom Orakel geweissagt worden ist, ein Sohn seiner Tochter werde ihm zum Verhängnis werden, schließt er sie zusammen mit ihrer Amme in einem Gewölbe unterhalb des Palasthofes ein.

In der Erzählung von Michael Köhlmeier, wird Danaë in einen bronzenen Turm gesperrt, der nur von oben zugänglich ist. Zeus sieht die tränenerfüllten Augen der sich nach einem Liebe sehnenden Danaë und befruchtet die Schlafende als Goldregen - siehe auch "Danaë und der Goldregen", Titian, 1554). Nur nebenbei erwähnt erzählt man sich nach Karl Kerényi auf Rhodos, dass Zeus auch bei der Geburt der Athene aus dem Kopf goldenen Regen fallen ließ.

Mit der Geburt des Perseus steht Akrisios neuerlich - nur jetzt verschärft - vor dem Dilemma, was er mit beiden machen soll, denn er wird seine Tochter vermutlich lieben, wird aber auch selbst leben und seine Königschaft erhalten wollen - und seinen Enkel um so mehr fürchten müssen, als sein erster Versuch, dem Schicksal zu entkommen, auf für ihn unverständliche Weise misslungen ist. Er lässt die Amme töten, schließt Danaë und ihr Kind in einen Weidenkorb (eine Kiste, Truhe, Arche) und setzt sie auf dem Meer aus, wobei aber Zeus mit der Hilfe Poseidons verhindert, dass beide umkommen. Aus dieser Ambivalenz des Akrisios mag sich erklären, dass er Danaë wohl zweimal einsperrt und Gefahr aussetzt, ihr andererseits zunächst die Amme - eine Lebensspenderin - beigibt und sie dem neugeborenen Perseus endlich selbst als Ernährerin überlässt.

Noch verständlicher wird sein Zwiespalt, wenn wir erfahren, dass Proitos, der Bruder des Akrisios, seine Nichte Danaë zuvor verführt hatte. Da war dem Vater ein Gefängnis mit bronzenen Türen vermutlich doppelt willkommen. Aber das hier ist die Geschichte der Danaë, und so ist sie in erster Linie die Geliebte des Zeus. Zudem folgt der Mythos seinen eigenen Gesetzen und lässt Treppenwitzen über uneheliche Geburten keinen Platz. Jene die aber noch oder schon wieder glauben können wissen, dass ein Zweifel an der Vaterschaft des Gottes ebenso sinnlos ist wie die Vermutung, die Jungfrau Maria habe nicht vom Heiligen Geist empfangen.

Als sie auf der Kykladeninsel Seriphos an Land gespült werden, findet der Fischer (Schiffer, Hirte) Diktys, der Bruder des Königs Polydektes, die beiden und lässt sie bei sich wohnen. Der König allerdings beginnt ihr nachzustellen, doch Dyktis wie später auch der heranwachsende Perseus wissen sie zu beschützen.

So versucht der König, Perseus loszuwerden, indem er von ihm verlangt, das Haupt der Gorgone Medusa zu bringen, das jeden der es sieht zu Stein verwandelt. Als Perseus erfolgreich zurückkehrt, will er ihm nicht glauben, so dass Perseus fragt, ob er es sehen wolle. Polydektes bejaht - und versteinert. Danaë hat endlich ihre Ruhe, Diktys wird von Perseus als Herrscher eingesetzt.

Die Fahrt in einer Kiste, Truhe, Weidenkorb oder Arche über das Meer - die Psychologen sprechen von einer das Leben selbst bzw. die psychische Gesundheit bedrohenden Nachtmeerfahrt - lässt Danaë auch als Mondgöttin oder Mondjungfrau erscheinen, die Perseus als ein Göttliches Kind gebärt. Danaës mehrfaches Verschwinden und Wiedererscheinen - im Turm, der Arche und dem Tempel, im dem sie mit Dyktis als ihrem Beschützer Zuflucht findet, verweist auf den "abwesenden" Neumond.

Quellen

  • Karl Kerényi: "Die Mythologie der Griechen - Die Götter- und Menschheitsgeschichten", dtv, ISBN 3-423-30030-2
  • Karl Kerényi: "Die Mythologie der Griechen - Die Heroen-Geschichten", dtv, ISBN 3-423-30031-0
  • Michael Grant und John Hazel: "Lexikon der antiken Mythen und Gestalten", dtv, ISBN 3-423-32508-9
  • Robert von Ranke-Graves: "Griechische Mythologie - Quellen und Deutung", rororo, ISBN 3-499-55404-6
  • Michael Köhlmeier: "Klassische Sagen des Altertums", ORF, 1995, Edition Radio Literatur

Siehe auch

  • Arne, Antiope
  • Philosophia perennis
  • Portal Mythologie

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