Vorchristlischen Kultplatz und ehemaligen Bischofssitz
Die Heiligkreuzkirche in Dalby ist die älteste Steinkirche Skandinaviens. Die Bischofskirche ist im Jahre 1060 gegründet, als der deutsche Missionsbischof Egino die östlischste Teil vom früheren Roskilde-Bistum erhielt. Zwar verblieb Dalby Bischofssitz nur etwa 20 Jahre, vonach das Bistum mit das dem Erzbistum Canterbury zugehörige Lund-Bistum vereinigt war, vom Bischof Egino geleitet, und den Erzbischof in Bremen untergestellt. In Dalby blieb aber ein wichtiges Kloster und ein der dänischen Krone zugehörigen Königrezidenz mit dem Kloster und der Kirche zusammengebaut. In Dalby Kloster entstand auch das sogenannte Dalbybuch. Das ist einer der ältesten noch bewwahrten Handschriften.
Wenn Dalby um die Jahrtausendwende mit Lund verglicht wird, sind die Ehnlichkeiten viele und deutliche. Das Dorf Dalby liegt, wie auch die Stadt Lund, auf der Südseite eines Horsteses, Romelåsen, ein Grossteil Südschonens überblickend. In der Krypta gibt es eine Quelle, wie auch im Dom zu Lund, die darauf hinweist das Dalby wie Lund auch in vorchristlischen Zeiten (d.h. vor dem 11. Jahrhundert) eine wichtige Kultplatz muss gewesen sein. Solche Kultplätze waren oft auch Tingplätze. Im Falle Dalbys gab es bis zur zweiten Hälfte des 20. Jahrhundert im Dorf Dalby ein Gericht. Dalby liegt etwa 15-20 Kilometer von der Westküste Schonens entfernt, ungefähr 10 Kilometer östlich von Lund, wie auch Lund an der uralten Landstrasse von Südwestschonen in östlicher Richtung. Einige Faktoren waren aber unterschiedlich:
- Vor Dalby sprach wahrscheinlicherweise eine langzeitige religiöse Tradition.
- Vor Lund sprach bestimmt die grosse Bedeutung der Stadt. Zwar war sie neulich von Norwegern überfallen und gebrannt und danach einige Kilometer umgezogen, aber Lund war schon sehr lange eine Herrcherstadt ? Weltbekannt (oder wenigstens weitbekannt).
- Vor Lund sprach sicher auch die Lage an einer Landstrassenkreuzung. Durch Lund gingen vorchristliche Hauptwege in Nord-Südlich und Ost-Westliche Richtung.
In retrospect scheint es genial nicht nur Lund, sondern auch Dalby als gleichrängigen Bischofssitz zu erhoben. Möglicherweise wurde dadurch die neulich umgezogene und dänemarkverbundene Stadt Lund von Konkurrenz mit einem alten urschonischen Kultplatz Dalby verschont. Die Einhet des neulich vereinigte Dänichen Reiches scheint dadurch geschützt zu sein, und gleichzeitig waren Deutsche und Engländer auf eine Christianizierungskonkurrenze eingeladen, das dem Dänerkönig nur zu Nutzen sein könnte.