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Dahomé


Dieser Artikel basiert auf dem entsprechenden Eintrag in Meyers Konversationslexikon, 4. Auflage von 1888-90

Table of contents
1 Dieser Artikel wurde zur Löschung vorgeschlagen
2 Dahomé
3 Literatur

Dieser Artikel wurde zur Löschung vorgeschlagen

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Diskussion über den Löschantrag
Hier der Grund, warum dieser Artikel konkret nicht den Qualitätsanforderungen entspricht: Der Text beschreibt das Land aus der Weltsicht der Kolonialherren des 19. Jahrhunderts. Die Beschreibung der Menschen ist durchwegs rassistisch. Den Text umzuarbeiten würde bedeuten, dass vom ursprünglichen Text kaum etwas übrigbliebe - und was relevant ist kann ebensogut im Artikel benin, dem heutigen Nachfolgestaat Dahomés, ergänzt werden. -- 23:47, 26. Jul 2004 (CEST)

Gegenbegründung

Eine Frage an Alle Sollten Artikel ,die aus der Sicht der damaligen Zeit (1888) generell abgelehnt werden . Ich kann mir vorstellen das Meyer Konservationslexikon realistich und wahrheitsgemäß recherchiert hat.

Von Rassismus kann doch keine Rede sein.Und diese Zeit war nun eimal von den Kolonialmächten geprägt

Falls die Mehrheit dem Löschantrag vonTsui anschließen sollte , werde ich keine weiteren Artikel mehr anbieten

Ps. Es ist ja auch jedem Kritiker erlaubt den Artikel zu verbessern Bzw. die Weiterentwicklung bis heute zu dokumentieren

11:55, 29. Jul 2004 (CEST)thiel1929

Dahomé

(Dahomey), heute Benin

westafrikan. Negerstaat in Oberguinea grenzt im West an Aschanti, im Ost an Joruba; nach Norden ist die Begrenzung unsicher, nach Süden wird es durch die beiden genannten Reiche zusammengedrängt und durch europäische Ansiedelungen vom Meer abgeschnitten, so dass ihm von der Küste (Sklavenküste) nur eine kurze Strecke mit dem wichtigen Hafen Whydah angehört.

Der Umfang des Landes wird auf 100000 km² geschätzt. Die Küste ist teilweise von Riffen besäumt und völlig schutzlos, und die Einfahrten in die Flüsse bieten infolge der vorliegenden Barren manche Gefahr. .Hinter dem schmalen Küstensaum ziehen Lagunen tief ins Land hinein und verpesten bei niedrigem Wasserstand durch ihre Ausdünstungen die schwüle Atmosphäre. 

Dann steigt das Land wellenförmig an zu weiten Hochebenen, welche zum Teil mit ausgedehnten, üppigen Wäldern bedeckt sind. Die Bevölkerung, deren Zahl einige Reisende auf 900,000, andre dagegen auf nur 150,000 Seelen geschätzt haben, gehört zur Negerrasse; die höhere Klasse ist oft von schönen Gesichtszügen, während die untere durch große Häßlichkeit hervorsticht.

Ihre Sprache, das Ewe (grammatisch dargestellt von Schlegel, Stuttg. 1857), ist nach Fr. Müller mit den übrigen Sprachen der Küste von Guinea verwandt; nach Lepsius schließt sie sich durch den Gebrauch von Nominalpräfixen auch an den großen südafrikanischen Bantusprachstamm an. Die Staatsform von Dahomé bietet das Äußerste einer absoluten Monarchie ; die ganze Bevölkerung, selbst die höchsten Würdenträger sind nur Sklaven des Herrschers.

Der obersten Beamten sind (nach Vallons Mitteilungen, 1860) vier:

der Mehu, der an der Spitze des Handelswesens und der Abgaben steht, die Obergewalt über das Heer hat und alle Verhandlungen vermittelt, eine der gefürchtetsten Personen des Reichs;

der Minghan, der mit der Polizei und der Rechtsverwaltung betraut ist. (gleichsam das Organ des Volkes vor dem König, wie der Mehu das des Königs vor dem Volk);

der Tolonnu oder erste Verschnittene, der absolute Chef des königlichen Hauses, der auch die Aufsicht über die Frauen des Palastes hat, und der

Cambodé oder Großkämmerer, der die Ausgänge des Palastes bewacht, dem König, wenn er ausgeht, den Weg von allen Steinen säubert etc.

Nächst diesen Beamten steht der Avoghan oder Vizekönig von Whydah, der Helfershelfer des Mehu, ohne den niemand mit Dahomé Handel treiben kann ;sodann der Gao und der Poassu, die beiden Chefs der Armee. Außerdem gibt es auch weibliche Oberbeamte. Der König ist an die strengste, mit lächerlichen Zügen erfüllte Etikette gebunden. Um etwas von ihm zu erlangen, muss man vor. allem seine Favoritinnen. durch reiche Geschenke gewinnen; der Einfluss und die Intrigen dieser Frauen sind gewaltig.

Dasselbe gilt von der Mutter des Königs, von den Müttern seiner Vorgänger, der Mutter des Mehu, des Minghan etc., die immer Mütter haben, da nach dem Tode der wirklichen Mutter eine andre dazu ernannt wird. Einmal im Jahr bringt jeder seinen schuldigen jährlichen Tribut, und während der von seinem ganzen Hof umgebene König mit der einen Hand nimmt, teilt er mit der andern Hand freigebig an die ganze, in Masse nach der Hauptstadt Abomé berufene Volksmenge aus.

Dabei aber gehört die scheußlichste Menschenschlächterei zu dem mit völliger Gleichgültigkeit betrachteten religiösen Zeremoniell aller Hoffeste.

Zahlreiche europäische Gesandtschaften haben umsonst versucht, diesen Greueln Einhalt zu thun. Behufs des Verkehrs mit den Unterchefs etc. hält der Hof Racadêrs oder Boten. Der ganze Staat ist militärisch organisiert. Der. König wählt selbst die Häuptlinge der Ortschaften, welche die nötigen Krieger aus eigne Kosten zu erhalten haben.

Außer der gewöhnlichen Armee bilden 5ooo weibliche Krieger die eigentliche königliche Garde, welche aus königliche Kosten unterhalten wird .und aus fünf Abteilungen besteht:

der Artillerie, mit Säbeln, kupfernen Tromblons und 25 -3o Geschützen bewaffnet;

den Elefantenjägerinnen, der tapfersten Schar, die einen blauen Turban mit hohen Hörnern, den Dolch im Gürtel und eine lange Flinte tragen;

der Infanterie, mit Säbel und Flinte bewaffnet;

den Mäherinnen, mit glänzenden Sturmhauben und 1-1,5 m langen, aufrecht stehenden Sensenklingen, und den Bogenschützen, die ein Elite- und Paradekorps bilden und Bogen und Köcher nebst einem kleinen Dolch sichren; letztere sind zugleich die Tänzerinnen ersten Ranges.

Die Offiziere tragen ein silbernes Armband am linken Arm und auf dem Rücken einen Schweif von weißen Baumwollschnüren. In der Armee der Männer bestehen dieselben Abteilungen. Man hat nur Steinschloßflinten und im Land gefertigte schlechte Säbel. Übrigens gilt die Weiberarmee für kriegerischer, tapferer und grausamer als die männliche und ist dem König rücksichtslos ergeben.

Kavallerie ist, da es an Pferden fehlt, nicht vorhanden; nur der König und einige Chefs haben das Recht, zu reiten.

Die Nordostgrenze des Reichs ist fortwährend militärisch besetzt, und jede Stadt, in welcher sich eine königliche Residenz befindet, hat eine Garnison. Die Religion der Dahomeer ist der gröbste Fetischismus: sie erkennen einen guten und einen bösen Geist an, verehren aber besonders den letztern, den sie fürchten. Der im Land verbreiterte Kultus scheint ein priapischer; die männlichen oder weiblichen Fetische werden angerufen und mit Palmöl begossen. Die Priester und Priesterinnen werden. selbst vom König geehrt. Erstere, deren Kopf fast immer auf der rechte Seite rasiert ist, kleiden sich sehr reich ; die Priesterinnen schmücken ihr Haar mit Kauris und Perlen, während sonst die Frauen in Dahomé mit kahlem Kopf gehen; den Oberkörper schmücken Federn und Halsbänder, außerdem tragen sie einen leichten, durch einen Gürtel festgehaltenen Rock. Soll irgend eine Stelle für geheiligt erklärt werden, so stellt der Priester dort aus einem gegabelten Stock einen kleinen Topf aus rotem Thon auf, dessen Deckel etwas Palmöl enthält, und umgibt ihn mit flatternden Bändchen. Darauf legt jeder Vorübergehende achtungsvoll etwas Nahrung für den Fetisch, der hier haust.

Solche Töpfe trifft man zahlreich im Lande. Die Fetischgötter, aus rotem Thon geformt, stehen am Eingang der Städte und Dörfer, wo jeder Kaufmann den Zehnten und die heilige Gabe abliefern muss. Man verehrt auch Schlangen, deren sich mehrere Hundert in einem. Haus befinden, und die nachts überall umherschweifen.

Die Quelle des Reichtums in Dahomé ist der Ackerbau, der ziemlich verständig betrieben wird. Die Produkte desselben sind: Mais, Hirse, Maniok, Bohnen, Yams, süße Bataten und Arachisnüsse, worin die Hauptnahrung des Volkes besteht. Auch alle Arten von Gemüsen gedeihen sehr gut in den Gärten. Auf allen Pflanzungen, die sich weit ausbreiten, werfen Palmenreihen oder die zu Bäumen gewordenen Bohnensträucher ihren schützenden Schatten und halten zugleich von den Feldern die schädlichen Wir- kungen des Regens und Windes ab. Übrigens bebaut man meist nur hoch gelegene Striche und sanfte Abhänge und zieht tiefe Gräben zur Ableitung des Wassers . Als Haustiere zieht man in großer Menge Hämmel, Ziegen, große Schweine, Truthühner, Hühner, Enten, Gänse, Tauben und Perlhühner. Rebhühner, Wachteln, Turteltauben und Wasservögel sind gemein, Hasen, Hirsche und Gazellen dagegen selten. Der Gewerbfleiß liefert Baumwollgewebe, harte Thongefäße in Gestalt von Kalebassen, eiserne Klingen und Ackergeräte, Leder, vegetabilische Seide, Farbwaren etc. Aus dem roten Thon, aus dem fast durchweg der Boden besteht, fertigt man harte Blöcke zum Aufbau der endlosen Mauern, welche das Grundeigentum der Häuptlinge umziehen, und sehr dauerhafter Häuser. Man versteht auch Stoffe .zu sticken und zwar mit europäischer Wolle und Seide. Das Öl aus den Früchten der Ölpalme erhält man einfach durch Auspressen derselben in einem Trog und durch Anwendung schwacher Wärme.

Der Handel mit diesem Öl nimmt beständig zu, obwohl der König seine Abgaben davon fortwährend steigert. Zahllose junge Ölpalmen sind rings um alle Dörfer gepflanzt worden. Zur Zeit der Ernte bieten die Märkte in den großen Plätzen Toffo, Allada, Whydah etc. ein äußerst belebtes Gemälde. Dahomé könnte mindestens 5o0o Ton.jährlich exportieren, aber gerade zur Zeit der Ernte zieht der König und mit ihm die meisten Männer auf Kriegszüge aus. Der Ölhandel ist jetzt an die Stelle des früher von der Küste aus schwunghaft betriebenen Sklavenhandels getreten, hat den letztern aber keineswegs ganz verdrängt. Als Münze dienen die Kauris, deren 2ooo den Wert von 1 span. Thaler haben. Die Dahomer haben dieselben musikalischen Instrumente wie alle andern Völker dieser Küstenländer.: das Tamtam, die Elefantenzähne, die Kalebasse voll Knöchelchen, die doppelte Schelle, auf die man mit einem kleinen Stock schlägt; auch die Rohrflöte und die Harfe (sechssaitige Guitarre) hört man spielen. Von Harmonie und Melodie haben sie aber kaum eine Ahnung. Allgemein bei den Bewohnern beliebt ist der Tanz, der nach der größten Körperanstrengung ihre Erholung bildet, wobei auch der Branntwein nicht gespart wird. Die höchsten und ältesten Chess, selbst der König, verschmähen es nicht, vor dem Volk zu tanzen.

Dahomé hat sich erst in neuerer Zeit, seit dem Beginn des vorigen Jahrhunderts gleichzeitig mit den Ashanti, aus kleinen Anfängen durch die Umsicht seines damaligen Herrschers Guadia Trudo, die Tapferkeit seiner Bewohner und die Uneinigkeit der kleinen angrenzenden Herrscher zu einer bedeutenden Macht erhoben, die sich bald durch die Eroberung Whydahs bis zur Seeküste ausdehnte und noch in neuerer Zeit immer gewachsen ist, indem der kleine Staat von Annagou und die zahlreichen kleinen Republiken der Mali im Konggebirge von den Dahomeern unterjocht wurden.

Literatur

  • Dalzel, History of Dahomé, London 1793
  • Forbes, Dahomé and the Dahomlans, London 1851, 2 Bände
  • Guillevin: Voyage dans l'intérieur du royaume de Dahomé, Paris 1862
  • Burton: A mission to Gelele, king of Dahomé 2. Aufl., London 1864, 2 Bände
  • Skertchly: Dahomé as it is, London 1874
  • Chappet: Quatre années au Dahomey im "Bulletin de la Société de géographie de Lyon", 1882


Dieser Artikel basiert auf dem entsprechenden Eintrag in Meyers Konversationslexikon, 4. Auflage von 1888-90

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