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Cochise

Dieser Artikel befasst sich mit dem Apachen-Häuptling, andere Bedeutungen unter Cochise (Begriffsklärung)

Cochise (* zwischen 1810 und 1823; ? Juni 1874 in Arizona, USA) war ein Anführer und Häuptling der Chiricahua-Apachen im 19. Jahrhundert. Sein Leben war geprägt durch die anhaltenden Kämpfe der eingeborenen Apachen gegen die zunehmende Besiedlung des äußersten Nordens von Mexiko durch Mexikaner, und des heutigen Südwestens der USA durch Angloamerikaner. Während es den Apachen gelang, die Mexikaner immer wieder aus ihrer angestammten Heimat zurückzudrängen, unterlagen die Chiricahuas unter Cochises Führung nach Jahrzehnte langem Guerillakampf der US-amerikanischen Armee.

Die kriegerischen Auseinandersetzungen waren nur durch kurze Friedensphasen unterbrochen, die in der Regel von den Amerikanern gebrochen wurden. 1861 begann der letzte Krieg Cochises gegen die US-Armee in Folge der Bascom-Affäre. Cochise konnte sich seiner Gefangennahme bei vorgegebenen Verhandlungen, die sich als Falle entpuppten, durch eine dramatische Flucht entziehen. Nach über 10 Jahren weiteren legendenumwobenen Kampfes kam es auf Vermittlung von Tom Jeffords, einem US-amerikanischen Postreiter und ehemaligen Scout, zu dem Cochise ein freundschaftliches Verhältnis aufgebaut hatte, 1872 zu Friedensverhandlungen mit dem Bürgerkriegsveteran General Oliver Otis Howard, dem ein fairer Umgang mit den Indianern nachgesagt wurde. Es wurde ein Friedensvertrag ausgehandelt, bei dem den Chiricahuas eine eigene Reservation zuerkannt wurde.

Cochise starb im Juni 1874. Bei Freund und Feind hatte er als geschickter Kriegstaktiker und aufrichtiger Indianer gegolten, der sein einmal gegebenes Wort auch einhielt.

1876, zwei Jahre nach Cochises Tod wurde die den Chiricahuas zugesprochene Reservation aufgelöst. Die Chiricahuas wurden wie andere Apachenstämme in die San Carlos Reservation umgesiedelt, wo sie auf die karge Unterstützung der US-Verwaltung angewiesen waren. Einer der beiden Söhne von Cochise, Naiche, entzog sich mit einigen anderen Apachen der Umsiedlung und schloss sich Häuptling Geronimo an. Unter Geronimo führten die wenigen noch kämpfenden Apachen einen letztlich aussichtslosen weiteren Guerillakampf gegen die US-Truppen, der wiederum etwa 10 Jahre dauern sollte. 1886 ergab sich schließlich die letzte freie Apachengruppe, darunter auch Naiche und Geronimo dem US-General Miles.

Das Leben Cochises und insbesondere seine Freundschaft mit Tom Jeffords bildete den Stoff für den 1947 erschienen historischen Roman Blood Brother von Elliott Arnold (1964 in deutscher Übersetzung im Karl May-Verlag Bamberg herausgegeben). Dieser Roman war seinerseits Grundlage für einen der ersten indianerfreundlichen Western Hollywoods, Broken Arrow von Delmer Daves im Jahr 1950 mit James Stewart in einer Hauptrolle (deutscher Titel: "Der gebrochene Pfeil").

Siehe auch: Indianerkriege

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