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cilie

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Cilie

Als Cilien (auch: Zilien) oder Wimpern bezeichnet man kürzere, haarartige Zellfortsätze, die im Gegensatz zu den ähnlich gebauten, aber längeren Geißelnn in größerer Anzahl an der Zelloberfläche von Einzellern oder Vielzellern ausgebildet werden. Es handelt sich dabei um sehr schmale Ausstülpungen des Cytoplasmas, die innen von einem besonderen Muster röhrenartiger Mikrotubuli durchzogen sind, die einem Basalkörper entspringen.

Die Cilien sind beweglich und ihr gemeinsames, ruderartiges Schlagen dient

  • der Fortbewegung der Zelle wie bei den Wimpertierchen oder zahlreichen Larvenstadien kleinerer, wasserbewohnender Tiere,
  • dem Herbeistrudeln von Nahrungsteilchen oder
  • dem Transport von Partikeln und Flüssigkeiten innerhalb eines Organismus (wie z. B. bei den Flimmerepithelien in Körperhohlräumen).

Wimpern sind sozusagen flexible Miniatur-Ruder. Während des kraftvollen Vorschlages ist die Cilie gestreckt; der langsamere Rückschlag erfolgt gekrümmt, wobei eine Biegungswelle von der Cilienbasis bis zur Cilienspitze läuft, wodurch die Wimper unter geringem Wasserwiderstand wieder in ihre Ausgangsposition zurückgeführt wird. Dabei kann gleichzeitig eine Kurve im Raum durchlaufen werden.

Jede Wimper einer Cilienreihe schlägt gegenüber der vorhergehenden um einen Bruchteil später. Man nennt dies metachrone Bewegung. Der Bewegungsablauf ist dabei wellenförmig, vergleichbar einem im Wind wogenden Kornfeld.

Für die Krümmung selbst sind energiebedürftige, ATP-abhängige Verschiebungen der Mikrotubuli im Inneren der Cilie verantwortlich.

Geißeln und Wimpern werden wissenschaftlich auch unter dem Oberbegriff Undulipodien (Sing. Undulipodium) zusammengefasst, weil sie ein gleiches Bauprinzip aufweisen.

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