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chronologie der christlichen kirchen konfessionen und s

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Chronologie der christlichen Kirchen, Konfessionen und Sondergruppen

Siehe auch: Liste der Konfessionen

Table of contents
1 Vorbemerkung
2 Von den Anfängen bis zur römischen Reichsteilung
3 1. Jahrhundert
4 2. Jahrhundert
5 3.Jahrhundert
6 4. Jahrhundert
7 5. Jahrhundert
8 Von Chalcedon zum großen Schisma
9 6. Jahrhundert
10 7. Jahrhundert
11 9. Jahrhundert
12 10. Jahrhundert
13 11. Jahrhundert
14 Vom großen Schisma bis zur Reformation
15 12. Jahrhundert
16 13. Jahrhundert
17 14. Jahrhundert
18 15. Jahrhundert
19 Von der Reformation bis zu Neuzeit
20 16. Jahrhundert
21 17. Jahrhundert
22 18. Jahrhundert
23 19. Jahrhundert
24 20. Jahrhundert
25 Literatur

Vorbemerkung

Der Titel dieser Chronologie ist bewusst gewählt. Er verzichtet auf den im kirchlichen Sprachgebrauch diskriminierend eingesetzen Begriff Sekte. Das Problem wird unter anderem darin deutlich, dass selbst die ersten Christen vielen Juden und Römern als eine "Sekte" galten (vgl. Apostelgeschichte 24, 5.24) und z.B. die Katholische Kirche selbst von einigen Konfessionen als "größte existente Sekte" bezeichnet wird, so dass eine Erörterung des Begriffes im Wikipedia-Artikel Sekte erfolgt.

Die Chronologie legt statt dessen darauf Wert, durch eine (notwendigerweise stark verkürzende) prägnante Charakterisierung der einzelnen Gruppe gerecht zu werden.

=Chronologie der christlichen Kirchen, Konfessionen und Sondergruppen=

Von den Anfängen bis zur römischen Reichsteilung

1. Jahrhundert

  • nach 30 christliche Urgemeinde aus judäischen und hellenistischen Juden, Taufe
  • 34 Gründung der aus Juden und Heiden gemischten Syrisch-Orthodoxen Kirche von Antiochien durch Simon Petrus
  • ca. 40 - 70 Judenchristen, streng torazentriert (Jakobus der Gerechte), binden teilweise jüdische Bräuche (Beschneidung, Speisevorschriften) in Mission ein, daher Konflikte z.B. mit Paulus
  • Johannes-Jünger in Kleinasien und Alexandria (Apollos)
  • ab ca. 49 christliche Gemeinde aus Juden und Heiden in Rom
  • ab ca. 50 christliche Gemeinden aus Juden und Heiden in Griechenland und Kleinasien mit teilweiser Kindertaufe (Polykarp von Smyrna), Abendmahlsfeier
  • ab ca. 50 Assyrische Kirche des Ostens in Edessa

2. Jahrhundert

  • unabhängige aber in Kommunion stehende Gemeinden in apostolischer Tradition in Alexandria, Antiochia, Kleinasien, Griechenland, und Rom, in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts auch in Frankreich und Afrika. Im Laufe des Jahrhunderts fortschreitende theologische Definition in Abgrenzung zu anderen Gruppen (z.B. Ignatius, Justin der Märtyrer Irenäus von Lyon, altrömisches Glaubensbekenntnis, Kanon Muratori)
  • Ebioniten (Nazoräer). Palästinensische Judenchristen, sowohl von Juden als auch von nichtjüdischen Christen geächtet.
  • Elkesaiten (Sobiai). Gnostisch - synkretistische Judenchristen.
  • ??Christliche Gnostiker??:
    • Simonianer. Anhänger des Simon Magus und der Helena
    • Satornilianer Anhänger des Syrers Satornilos.
    • Basilidianer Anhänger des Syrers Basilides.
    • Karpokratianer Anhänger des Epiphanes, Sohn des Karpokrates von Alexandria.
    • Ophiten (v. griech. ophis Schlange).
      • Naassener (v. hebr. nachasch Schlange). Asklepios-Kult
    • Valentinianer Anhänger des Ägypters Valentinus.
    • Enkratiten extreme Asketen, Ablehnung von Ehe (Selbstentmannungen), Alkohol und Fleisch. (s. Tatian)
    • Bardesaniten Anhänger des Syrers Bardesanes (154-223).
  • Markioniten antijüdisch-gnostische Kirche, von Markion gegründet.
  • Montanisten Anhänger des Propheten Montanus, Belebung der Endzeiterwartung, gegen Sittenverfall und Verweltlichung.
  • Aloger (spött.: die Unvernünftigen) Gegner der Montanisten u. Gnostiker, lehnen Logos-Lehre ab.
  • Dynamistische Monarchianer (Adoptianer) Theologische Gruppe, suchte im trinitarischen Streit die "Monarchie" Gottes zu wahren
  • 190 Quartodecimanianer in Kleinasien beharren auf dem jüdischen Passadatum für Ostern im Konflikt mit dem westlichen Osterdatum. Zeitweilige Exkommunikation durch Bischof Viktor von Rom, zurückgezogen nach allgemeinem Protest. Endgültig beigelegt im Konzil von Nicäa.
  • Theodotianer (Melchisedekianer wg. Hebr. 5,6 ) Gruppe dynamistischer Monarchianer, genannt nach Theodotos dem Gerber und Theodotos dem Wechsler.

3.Jahrhundert

  • Modalistische Monarchianer Partei im arianischenStreit: Christus sei eine Erscheinungsweise (modus) Gottes. Patripassianer: auch der Vater habe gelitten.
  • Sabellianer, modalistische Monarchianer, glaubten an Identität von Vater und Sohn.
  • 218 ? 235, Schisma des Hippolyt Absplitterung einer rigoristischen Gruppe von der römischen Gemeinde, die bestritten, Unzucht-Sündern eine zweite Buße zu gewähren.
  • Manichäer synkretistische Weltreligion, Anhänger des Mani (216-273), griechische, gnostische, buddhistische, zoroastrische, vor allem christlicher Elemente.
  • Novatianer Anhänger des rigoristischen römischen Presbyters Novatian, der Kirchengemeinschaft mit (während der Verfolgungen) Abgefallenen (= Todsündern) nicht duldete. Bestanden bis ins 7. Jahrhundert.

4. Jahrhundert

  • Armenische Staatskirche. Erste Staatskirche, durch Gregorios den Erleuchter und König Trdat gegründet. Später zum Monophysitismus übergegangen.
  • Nordafrika: Donatisten. Bestritten Gültigkeit der Sakramente, wenn diese von während der Verfolgungen abtrünnig gewordenen Priestern gespendet wurden. Führer: Donatus der Große.
  • Homousianer Später "orthodox" genannte theologische Partei im trinitarischen Streit. Lehrten, der Sohn sei "homousios to patri" ( wesenseins mit dem Vater).
  • Arianer eine Hauptpartei im arianischen Streit, wurde auf dem 1.Ökumenischen Konzil (Erstes Konzil von Nicäa 325) verurteilt. Nach Arius war der Logos nicht wahrer Gott, sondern ein Geschöpf Gottes, gleichsam Halbgott.
  • Eustathianer Asketische Radikalisten des Mönchtums, verurteilt auf der Synode von Gangra um 340.
  • Messalianer (Euchiten) rigoristische Mönchsgruppe in Mesopotamien, Lehre: Nur ständiges Gebet vertreibe den Dämon im Menschen.
  • Äthiopische Kirche Begründet von zwei Äthiopienreisenden. Verbindung mit koptischer Kirche, daher später Monophysiten.
  • Arianer:
    • Exukontianer (Gott-Sohn geschaffen aus dem "Nichtseienden"),
    • Anornöer, (Verhältnis von Gott-Vater und Gott-Sohn "unähnlich nach allem und nach dem Wesen"),
    • Heterousiasten, (ein anderer nach dem "Wesen" als Gott-Vater.)
    • Homöaner (Gott-Vater ähnlich)
    • Homöusianer (Semi-Arianer) Abgeleitet von griech.: homoios kat'usian to patri (dem Wesen nach dem Vater ähnlich)
  • Pneumatomachen (Geistesbekämpfer Makedonianer) Partei im arianischen Streit, lehnte die von Athanasius geforderte Anerkennung der Wesensgleichheit des Geistes mit Vater und Sohn ab. Führer: Makedonios.
  • Apollinarianer
  • Luciferianer Abendländische extrem-nicänische Partei im arianischen Streit, unter Lucifer von Calaris (+ 370).
  • Jung-Nizäner unter Führung der drei Kappadokier verbinden die Lehre von Nizäa mit der Wesensgleichheit des Heiligen Geists und erreichen eine Versöhnung zwischen Homöusianern und Homousianern. Diese Lehre wird ab 380 von allen Patriarchaten akzeptiert.

5. Jahrhundert

  • Akoimeten (Schlaflose) Rigoristische Mönche, die sich gegenseitig zum ewigen Gebet ablösten.
  • 410, Persische Nationalkirche Selbständigkeit durch das Konzil von Seleukia-Ktesiphon.
  • Massilienser ?Halbpelagianer?. Partei im Streit um den Halbpelagianismus (429-529), unter Johannes Cassianus und Vinzenz von Lerinum. Mittelweg zw. Augustin und Pelagius (menschlicher Wille und Gnade Gottes).
  • Monophysiten Lehren eine Natur Christi (gegen die Zwei-Naturen-Lehre der Großkirche); Abspaltung weiter Gebiete von der oströmischen Reichskirche durch IV. Ökumenisches Konzil (Chalkedon 451), wonach Christus vollkommen Gott und vollkommen Mensch in zwei Naturen sei, weder vermischt noch getrennt.
  • 482 Alexandria: Akephaloi Monophysiten trennen sich von den Patriarchen von Alexandria und Antiochia. Ablehnung des Henotikon.
  • 483 Assyrische Kirche des Ostens orientalische Nationalkirche. Von Persien bis nach China ausgedehnt.
  • 484 -519, Schisma zwischen Ost- und Westkirche: Wegen Preisgabe des Chalcedonense durch Kaiser Zenon.

Von Chalcedon zum großen Schisma

6. Jahrhundert

  • Areopagitische Mystik System neuplatonisch-mystischer Schriften eines ?Dionysios vom Areopagita?. Grundlage aller späteren christlich-mystischen Lehren.
  • Julianisten Monophysiten. Lehre: Die Vergottung des Fleisches Christi habe mit der Menschwerdung begonnen. Daher: ?Aphthartodoketen?.
  • Severianer Monophysiten. Lehre: Die Unverweslichkeit des Fleisches Christi habe erst nach der Auferstehung begonnen. Daher: ?Phthartolatren?.
  • 529, Monte Cassino (Campanien): Benediktiner Erster abendländischer Mönchsorden, von Benedikt von Nursia.
  • 536, Koptisch-monophysitische Kirche in Ägypten Jakobiten nach Jakob Baradai, Bischof von Edessa.
  • 541, Syrisch-monophysitische Kirche (Jakobiten)

7. Jahrhundert

  • Paulikianer, Dualistische Gemeinschaft. Von Ostrom 871 nahezu ausgerottet; Basis für Bogomilen, Katharer und Albigenser.
  • 681 Libanon: Maroniten trennen sich nach Verdammung des Monotheletismus von oströmischer Reichskirche, bestehen auf Union mit Monophysiten (Drittes Konzil von Konstantinopel).

9. Jahrhundert

  • 867, Photianisches Schisma zwischen (nach bulgarischer Kirche greifendem) Rom und Konstantinopel, wobei der ökumenische Patriarch Photios und Papst Nikolaus I sich gegenseitig exkommunizieren (Viertes Konzil von Konstantinopel).

10. Jahrhundert

  • ab 910, Cluny,Cluniazenser Klosterreformatoren in Frankreich und Italien
  • Lothringische Reformer, Den Cluniazensern verwandte Reformer, jedoch von Bischöfen begünstigt, da keine Kritiker des Episkopats.
  • Balkan: Bogomilen (Gottesfreunde). Dualistische Gemeinschaft gnostisch-manichäisch-euchitisch-paulikianischen Ursprungs. Wurzel der Katharer.

11. Jahrhundert

  • Camaldulenser Strenge Eremiten-Kongregation des Romuald von Ravenna, Einflüsse orientalischen Eremitentums.
  • 1054 Schisma Ostkirche - Westkirche. Endgültiger Bruch der Kirchengemeinschaft zwischen Rom und Konstantinopel durch gegenseitige Exkommunikation.

Vom großen Schisma bis zur Reformation

  • 1060 Augustiner-Chorherren Regularkanoniker, leben nach der "Augustinusregel". Wurzel des Prämonstratenser-Ordens.
  • 1076, Grammontenser des Stephan von Tigernum Mönchsorden. Vorbild: italienische Eremiten-Genossenschaften.
  • 1084, La Chartreuse (Grenoble):Kartäuser Mönchsorden des Bruno von Köln. Rigorose Askese.
  • 1095 Antoniter Spitalorden, benannt nach Hospital in St. Didier de la Mothe .
  • 1099, Johanniter Hospitalorden der Kreuzfahrer, benannt nach einem Hospital in Jerusalem. 1120 Ritterorden. Krankenpflege; Kampf gegen die "Ungläubigen", Schutz der Pilger.

12. Jahrhundert

  • Die Armen Christi (Orden von Fontèvraud ) Mönchs- u. Nonnenorden des Robert von Arbrisel (gest. 1117).
  • Katharer (Albigenser) Neumanichäische dualistische Glaubensgemeinschaft in Oberitalien und Südfrankreich. Von der Inquisition ausgerottet.
  • 1118, Citeaux: Zisterzienser Mönchsorden, selbständiger Reformorden.
  • 1119 Templer (v. Palast auf Tempelplatz) Ritterorden des Hugo von Payens, mit französischen Rittern zum bewaffneten Schutz des heiligen Landes und der Pilger.
  • 1120, Prèmontrè: Prämonstratenser Regularkanoniker, von Norbert von Xanten. Wirkten in deutschen Wendenländern.
  • Waldenser Laienbewegung von Männern und Frauen, Nachfolger des Petrus Waldes, apostolische Wanderprediger, 1184 exkommuniziert.
  • Unierte Orientalen Gruppe orientalischer Kirchen, die anders als Orthodoxe und Orientalen ? Unionen mit Rom geschlossen haben, erkennen Papst an, 1182 wurden Maroniten erste Unierte, die anderen meist nach 1439.
  • Deutscher Orden Spitalbruderschaft, Stiftung deutscher Kaufleuten 1190 in Akkon; 1198 Ritterorden. 1291 Venedig, 1309 Marienburg.

13. Jahrhundert

  • Amalrikaner Nachfolger des Amalrich von Bena (gest. 1204) Lehre: In Mystik und Ekstase nimmt Gott im Menschen Platz und macht ihn sündenfrei. Apokalyptiker. 1209 in Paris verfolgt.
  • 1202, Schwertorden Ritterorden, des Adalbert von Bremen. 1237 mit Deutschem Orden vereinigt.
  • 1210 Assisi, Franziskaner (Minoriten). Bettelorden des Franz von Assisi.
  • 1212 Assisi, Klarissen Weiblicher Zweig des Franziskaner-Ordens, der Clara Sciffi.
  • 1216 Dominikaner (Predigerorden). Bettelorden, des Dominikus.: Predigt, Theologie, Ketzerverfolgung, Inquisition.
  • Joachimiten Anhänger des Joachim von Floris (gest. 1201), der für 1260 den Anbruch des Zeitalters des Geistes verkündet hatte. Urchristliches Ideal. Kaiser- und Papstkritik.
  • Frankreich und Deutschland: Brüder und Schwestern des freien Geistes Pantheistisch-mystische Glaubensgruppe. Den Amalrikanern nahe.
  • Tertiaren (Bußbrüder fratres poenitentiae). Fromme Laien- und Ordensgemeinschaften (Drittorden) in der Gefolgschaft der Franziskaner und Dominikaner (deren "dritter Orden").
  • Niederlande, am Rhein, Frankreich: Beginen ?weibliche Tertiarier?. Der Welt entsagende Frauen, die in überfüllten Klöster keine Aufnahme fanden.
  • 1256, Augustiner-Eremiten Orden, des Papstes Alexander IV. Zusammenschluss italienischer Eremiten-Vereine
  • Apostelbrüder Enthusiastische Gemeinschaft, entstanden aus der Erwartung der Joachimiten, mit dem Jahr 1260 breche das Zeitalter des Geistes an. Armutsideal, Romkritik.

14. Jahrhundert

  • Köln, Straßburg: Deutsche Mystiker Meister Eckhart (ca. 1260-1327 während des Ketzerprozesses), Tauler (ca. 1300-1361), Seuse (1295-1366), Ruysbroek (1293-1353).
  • Lullisten Bettelmönche, Anhänger des Raimundus Lullus (gesteinigt 1315), versuchten, philosophisch gebildete Muslime vom Christentum zu überzeugen.
  • 1346 Birgitten Doppelorden, gegründet von der schwedischen Prinzessin Birgitta Persson (Hl. Birgitta von Schweden, 1303-1373).
  • Sinai-Kloster: Hesychasten Ostkirchliche Mönche, suchten in mystischen Gebetsübungen Herzensruhe (griech. hesychia) und Schau des göttlichen Lichts. Später in Athos-Klöstern übernommen. Siehe: Gregorios Palamas.
  • Geißler (Flagellanten) Ekstatische Buß-Asketen, suchten zur Pest-Epidemie 1348-1351 Gott durch Selbstpeinigung zu versöhnen, zogen sich geißelnd, durch Ungarn, Deutschland, Schweiz, Niederlande, England und Schweden.
  • Straßburg, Basel: Gottesfreunde Anhänger der deutschen Mystiker.
  • 1380 Deventer (Niederlande): Brüder vom gemeinsamen Leben Freier religiöser Verein von Klerikern und Laien mit klosterartigem Leben, ohne Mönchsgelübde.

15. Jahrhundert

  • Hussiten (tschechische Wiclifiten). Parteien:
    • 1419 Tábor: Taboriten Apokalyptisch-kommunistisch. Verwerfen Zeremoniell, Priestergewänder, Heiligen-, Bilder-, Reliquiendienst, sowie Beichte, Fasten, die Seelenmessen und den Eid.
    • 1419 Prag: Utraquisten (forderten das Abendmahl in beiderlei Gestalt; Kalixtiner Kelchler ). Gemäßigt.
  • 1438, Frankreich: Gallikanische Kirche Französische Nationalkirche, durch die Annahme der Sanktion von Bourges (Reformdekrete von Basel).
  • 1439 Bursfelder Kongregation Vereinigung reformierter Benediktinerklöster.
  • 1467 Böhmische und mährische Brüder aus Hussiten, Gemeinschaft (Brüderunität), Reste der Taboriten, böhmischen Waldensern und Utraquisten. Brüderliches schlichtes Leben; Heiligkeitsideal; verweigern Kriegsdienst, Eid und Staatsämter.

Von der Reformation bis zu Neuzeit

16. Jahrhundert

  • 1517 Wittenberg: Lutheraner Anhänger Martin Luthers (1483-1546), der Anschlag seiner 95 Thesen an die Schlosskirche leitete die Reformation ein und führte zum Bruch mit Rom und zur Bildung eines neuen Kirchentums.
  • 1517 Konventualen und Observanten Katholische Bettelorden, durch Spaltung der Franziskaner.
  • 1520 Täufer 3. Hauptströmung der Reformationszeit neben alter Kirche sowie Protestanten. Betonen Spiritualismus, Apokalypse, Erwachsenentaufe, Staatskritik; Ertragen Unrecht und Gewalt; urchristliches Ideal.
  • 1522 Zürich: Zwinglianer, Reformierte reformatorische Christen als Nachfolger des humanistisch geprägten Ulrich Zwingli (1484-1531).
  • 1522 Frankreich Französische Lutheraner (ab 1560 Hugenotten). Aufnahme von Luthers Ideen bei religiösen Humanisten um Bischof Briçonnet in Meaux, Lefèvre d'Etaples u. a.
  • 1524 Theatiner (Cajetaner). Katholischer Klerikerorden beleben Volksfrömmigkeit und bekämpfen "Ketzer".
  • 1528 Kapuziner Katholischer Mönchsorden. Abzweig der Franziskaner. 1619 selbstständig. Weiblicher Zweig: Klarissen-Kapuzinerinnen, 1538.
  • ca. 1530 Schlesien Schwenkfeldianer Nachfolger des Kaspar von Schwenkfeld (1489-1561) Mystisch-spiritualistische Gemeinschaft. Noch heute in den USA.
  • Niederlande: Mennoniten Nachfolger des Menno Simons, Taufgesinnte, trennten sich vom Täuferreich in Münster. Verweigern Kriegsdienst, Kindertaufe, Eid; Weltentsagung, Kirchenzucht, Anerkennen reformiertes Bekenntnis.
  • Antitrinitarier radikale Strömung gegen Trinitätslehre. Den Hauptvertreter Michael Servet ließ Calvin 1533 in Genf verbrennen.
  • 1532 Somasdio, Lombardei: Somasker Katholischer Klerikerorden, 1568 ?Orden vom hl. Majolus?.
  • Barnabiten Katholischer Klerikerorden. Liebestätigkeit, Seelsorge, Jugendunterricht.
  • 1534 England: Anglikaner von Rom unabhängige Staatskirche von England, von Heinrich VIII geschaffen.
  • 1537 Brescia: Ursulinen Katholischer Frauenorden, Schulorden.
  • 1540 Jesuiten (Societas Jesu) Orden von Regularklerikern, des Ignatius von Loyola. Zunächst Ziel, für katholische Kirche in Palästina zu wirken und dem Papst zur Verfügung zu stehen, später auf Grund ihrer Ausbildung und straffen Disziplin weltweite Bedeutung.
  • 1540 Spanien: Barmherzige Brüder vom heiligen Johannes von Gott, katholischer Brüderorden zur Krankenpflege (Hospitalorden)
  • 1541, Genf: Calvinisten Nachfolger des Johannes Calvin (1509-1564)
  • 1548, Rom: Oratorianer, Kongregation, bestätigt 1574
  • um 1550 England, Holland, Nordwestdeutschland Familisten (Haus der Liebe) Nachfolger des Heinrich Niclaes (1501-1580) Mystisch-spiritualistische Gemeinschaft
  • Eisleben: majoristischer Streit: Der Melanchthonianer Georg Major behauptete, gute Werke seien zur Seligkeit notwendig. Nikolaus von Amsdorf dagegen: gute Werke seien zur Seligkeit schädlich.
  • Unbeschuhte Karmelitinnen Alter Mönchs- bzw. Nonnenorden, Reformzweig der Karmeliter/Karmelitinnen, gegründet von Teresa de Jesus und Juan de la Cruz, heute selbständig.
  • Puritaner (Nonkonformisten, Dissenters) calvinische Gegner der anglikanische Staatskirche. Aus Verfolgung erwuchs die Revolution unter Oliver Cromwell.
  • 1579, Rakow (Polen), Siebenbürgen: Sozinianer Auf Michael Servet zurückgehende antitrinitarische (unitarische) Kirche. Anhänger des Fausto Sozzini (1539-1604). Nach Siebenbürgen Niederlande vertrieben; in den Niederlanden Verschmelzung mit Arminianern und Mennoniten.
  • ab 1580 Reformierte (als Sonderbezeichnung) die teilweise aus der Schweizer Reformation hervorgegangenen oder zum Calvinismus übergegangenen deutschen Protestanten, die zwar an Luther festhalten, aber die Reformation konsequenter als die Lutheraner durchsetzen wollten.
  • 1586, Feuillans Toulouse: Feuillanten Römisch-katholische Kongregation.
  • 1589, Moskau, Russisch-orthodoxe Kirche Unabhängig von Konstantinopel aber in Kommunion mit den östlich-orthodoxen Kirchen, Schaffung des Patriarchats Moskau.

17. Jahrhundert

  • 1607 Piaristen Katholischer Klerikerorden, Schulorden
  • 1609, St. Omer, (Frankreich), Jesuitinnen Weiblicher Zweig der Jesuiten, der Engländerin Maria Ward, 1631 von der Kurie aufgehoben, später umgebildet zum Orden der "Englischen Fräulein".
  • 1610 Visitantinnen (Salesianerinnen) Katholischer Nonnenorden (Ordo de visitatione Mariae virginis), der Franziska von Chantal und Franz von Sales Mädchenerziehung.
  • 1610, England, Allgemeine Baptisten (General Baptists) Taufgesinnte um den Prediger John Smyth durch Mennoniten beeinflusst
  • 1618 Maurianer Römisch-katholische Benediktiner-Kongregation,. Wissenschaftspflege.
  • 1620, England Pilgerväter puritanische Separatisten (Kongregationalisten), von John Robinson geführte Auswanderer nach Nordamerika, gründen Massachusetts.
  • 1620 Niederlande: Arminianer Remonstranten Calvinische Sonderkirche, hervorgegangen aus dem arminianischen Streit (1604-1619), des Jakob Arminius (gegen Prädestinationslehre).
  • 1621, Holland: Kollegianten Weltoffene, dogmatisch freie Taufgesinnte, Anhänger des Giesbrecht van der Kodde, den Arminianern nahe. Verwerfung von Sonderkirchentum, Bekenntniszwang und berufsmäßigem Predigtamt. Untertauchen bei Erwachsenentaufe.
  • 1624 Lazaristen katholische Priester-Kongregation, von Vinzenz von Paul, Glaubensverkündigung
  • England: Kongregationalisten (Independenten) 3. Freikirche neben Anglikanern und Presbyterianern, gegen Staatskirche, für autarke Einzelgemeinden. Unter Henry Jakob (gest.1624).
  • 1628 USA: Holländisch-reformierte Kirche in Nordamerika. ab 1867: "Reformierte Kirche in Amerika". Später Zusammenschluss: "Christlich-reformierte Kirche".
  • 1633 England: Hochkirche Katholisierende Anglikaner, durch William Land, betonen Bischofsverfassung, katholisieren Zeremonien und Theologie.
  • 1633 Vinzentinerinnen (Filles de la Charitès) katholische Genossenschaft, von Vinzenz von Paul (1576-1660) und Louise von Marillac; bestätigt 1668. Krankenpflege.
  • 1640, England: Besondere Baptisten (Particular Baptists) Abspaltung von Kongregationalisten ohne Einwirkung vom Festland (so: Allgemeine Baptisten). Prädestinationslehre, völliges Untertauchen bei Taufe.
  • ab 1640, Port-Royal-des-Champs: Jansenisten Katholische protestanten- und jesuitenfeindliche Bewegung augustinischer Prägung, geriet in Gegensatz zum Papsttum, das Cornelius Jansen verdammte.
  • Kryptokatholiken (Synkretisten) Strömung um gemäßigten lutherisch-orthodoxen Georg Calixt, der in Beschränkung auf Lehre der 1. fünf Jahrhunderte Kircheneinigung suchte. Von Lutheranern wie Katholiken angefeindet.
  • Gesellschaft der Freunde (Quäker) Mystisch-spiritualistische Gemeinschaft, Anhänger des George Fox (1624-1691) sowie des William Penn, (Nordamerika).
  • Latitudinaristen Liberale Anglikaner, suchte rationalistisch Rückzug auf Bibel, Wurzel einer unitarische Bewegung des 18. Jahrhunderts
  • Russland: Geistige Christen (Raskolniki = Sektierer) Absplitterung von russisch-orthodoxer Staatskirche. Mystische Gottesverehrung. Vier Untergruppen:
    • Chlysten (Geißler; Gottesmenschen), die an die Inkarnation Gottes und Christi in zwei gewissen Bauern glaubten.
    • Skopzen (Selbstverstümmler), die sich selbst kastrierten, um die Sünde des Geschlechtsverkehrs zu vermeiden.
    • Duchoborzen (Geisteskämpfer).
    • Molokanen, vertraten einen mystischen Spiritualismus.
  • 1653, England: Quintomonarchisten Chiliastisch-apokalyptische Bewegung, erwartete das "fünfte Weltreich" als Reich Christi.
  • 1664, La Trappe (Normandie): Trappisten Katholischer Mönchsorden des Jean de Bouthillier de Rancè, Reformen; strenge Askese.
  • 1667 Russland: Altgläubige (Starowerzy). Traditionalistische Abspaltung von russisch-orthodoxer Staatskirche, wegen Berichtigung verderbter liturgischer Texte durch Patriarch Nikon auf Konzil von Moskau., diese spalteten sich in
    • Popowzy (Priesterliche) und
    • Bespopowzy (Priesterlose).
  • Quietisten Mystiker, Anhänger Michael Molinos (1640-1701), der 1687 von der Inquisition verdammt wurde.

18. Jahrhundert

  • 1701 Mechitharisten Armenische, Rom unterstehende Benediktiner, Anhänger Mechitars. Ziel, die monophysitische Kirche Armeniens mit Rom zu unieren.
  • Zentralfrankreich: Kirche der Wüste Geheime Sammlung der Reste der Hugenotten-Gemeinden durch Antoine Court (1695-1760). Bis 1787 verfolgt.
  • ca. 1690 bis 1730. Deutschland, Holland: Pietisten persönlich-verinnerlichte Religiosität.
    • Gruppen, die den Zusammenhang mit den Landeskirchen wahrten:
      • Reformierter Pietismus in den Niederlanden (Gisbert Voetius, Utrecht) und Nordwestdeutschland (Gerhard Teerstegen), unter Adel verbreitet
      • Lutherischer Pietismus in Deutschland: Philipp Jakob Spener (1635-1705)
      • Hallescher Pietismus: August Hermann Francke (1663-1727).
      • Württembergischer Pietismus: Johann Albrecht Bengel, Friedrich Christoph Oetinger, unter Theologen, Bürgern und Bauern verbreitet.
    • Separatisten- und Inspirationsgemeinden
      Radikale Pietisten, 1714 in der Wetterau unter dem Einfluss der Camisarden. Trennung von den Landeskirchen. (auch in Württemberg)
  • 1717 London Freimaurer Mystischer Geheimorden der Aufklärungszeit zur Pflege von Humanität und Brüderlichkeit.
  • 1723 Kirche von Utrecht "Altrömisch-katholische Kirche der Niederlande". (Jansenistenkirche). Vom Vatikan nicht geduldet, verband sich im 19. Jahrhundert mit den deutschen Altkatholiken.
  • 1727 Herrnhuter Brüdergemeine Lutherische Sonderkirche mit apostolischer Sukzession des Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf (1710-1760), beeinflusst von Pietismus und böhmisch-mährischen Brüdern.
  • 1732 Redemptoristen (Liguorianer) Den Jesuiten verwandte Kongregation (Congregatio Sanctissimi Redemptoris), des Alfonso Maria de Liguori (1696-1787), Schul- und Jugendseelsorge.
  • 1739 Methodisten Erweckungsbewegung in anglikanischer Kirche unter John Wesley (1703-1791) und George Whitefield (I714-1770). Herrnhuter Einfluss. Freikirche.
  • 1748, Nordamerika: Synode von Pennsylvanien Lutheraner. durch Heinrich Melchior Mühlenberg.
  • Swedenborgianer Anhänger Emanuel Swedenborgs (1688-1772) Rationalistisch-spiritistisch, beruhend auf Stockholmer Bergrat.
  • 1776 Ingolstadt: Illuminatenorden Geheimbund des Adam Weishaupt, Katholischer Professor zur Verbreitung des Deismus in katholischen Kreisen. 1785 verboten.
  • 1780 Basel: Deutsche Christentumsgesellschaft Johann Urlspergers. Versuch einer Organisation der Inneren und Äußeren Mission.
  • 1783 USA: Protestantische episkopalistische Kirche Abspaltung von der anglikanischen Kirche.

19. Jahrhundert

  • USA Vereinigte Brüder in Christus deutschsprachiger Ableger der Methodisten, durch Philipp Wilhelm Otterbein und Martin Böhm.
  • 1803 USA Evangelische Gemeinschaft (Albrechtsleute), deutschsprachiger Ableger der Methodisten, durch Jakob Albrecht.
  • 1810 ? 1845 Erweckungsbewegung in der Schweiz gegen Rationalismus gerichtet, führte zu Trennungen von der Staatskirche und zu Freikirchen.
  • 1820 USA Lutherische Generalsynode Vereinigung der lutherischer Kirchen
  • 1823 USA Jünger Christi (Disciples of Christ); auch Campbelliste Baptists. Taufgesinnte Denomination durch Alexander und Thomas Campbell.
  • 1828 Plymouth, England Darbyisten (Plymouth-Brüder) Alles Kirchentum ablehnende, streng evangelische Bekehrungsgemeinschaft. John Nelson Darby (1800-1882).
  • 1828 Freie Evangelische Gemeinden
  • Oxford-Bewegung Im 1. "Traktarianisten", im 2. "Puseyisten", im 3. Stadium "Ritualisten" genannt. Hochkirchliche, zu katholischen Grundsätzen zurücklenkende Strömung innerhalb der anglikanischen Kirche unter Henry Newman (180-t-1890), der selbst zur römisch-katholischen Kirche übertrat.
  • 1830 Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage (Mormonen), Prophet: Joseph Smith; neben Bibel das Buch Mormon. Wandern heftig verfolgt 1847 nach Utah, schaffen blühendes Gemeinwesen. Diverse Splittergruppen neben der Hauptkirche.
  • 1832 London: Irvingianer (Katholisch-Apostolische Bewegung) Prophetisch-eschatologisch-apokalyptische Gemeinschaft unter Edward Irving. Wiederkunft Christi auf 1832 bis 1835 datiert, Wiederherstellung des Apostelamts etc. "Versiegelung".
  • 1834 Gründung der ersten deutschen Baptistengemeinde durch den Vareler Kaufmann Johann Gerhard Oncken in Hamburg. Diese Gemeinde wird Ausgangspunkt für die Gründung fast aller kontinentaleuropäischer Baptistenkirchen.
  • 1836 Holland: Christlich-abgeschiedene Kirche aufgrund der Erweckungsbewegung entstandene Separation. 1869: ?Christlich-reformierte Kirche?.
  • 1840 Chrischona-Gemeinden entstanden aus der Pilgermission St. Chrischona von Christian Friedrich Spittler
  • 1841 Gnadau: Lichtfreunde protestantische nationalistische Gruppierung Mitteldeutschlands gegen konservative Landeskirchen, Basis: Aufklärung. 1859 mit Deutsch-Katholiken: Bund freier religiöser Gemeinden.
  • 1841 Preußen Evangelisch-Lutherische Kirche in Preußen Altlutheraner lehnen königlich dekretierte Union von Lutheranern und Calvinisten ab.
  • 1842 Gustav-Adolf-Verein Lutherisch, Betreuung von Diaspora-Gemeinden.
  • Österreich Neu-Salems-Gesellschaft des Jakob Lorber (1800-1864), der aus "innerer Stimme" "Neusalemschriften" zur Klärung biblischer Widersprüche verfasste.
  • 1844 Schlesien: Deutsch-Katholiken Nationalkirchlich, Protestieren gegen Klerikalismus im und Wallfahrten zum "heiligen Rock". Vereinigung 1859 mit Lichtfreunden zum Bund freier religiöser Gemeinden.
  • 1844 Christadelphians (Urchristen-Gemeinde) als Abzweigung von den Disciples of Christ.
  • 1846: England Evangelische Allianz der Evangelischen gegen römischen Katholizismus
  • 1847 USA Lutherische Missourisynode Größte lutherische Gemeinschaft unter Martin Stephan. (Verbalinspiration).
  • Heilsarmee militärisch strukturierte Gemeinschaft zur Bekämpfung des Lasters in Großstädten, unter dem ehemaligen Methodisten-Prediger William Booth (1829-1912).
  • 1853 USA:Adventisten Gründung William Millers. Ausbleiben der für 1844 festgelegten Wiederkunft liege an "Sabbatschändung" der Kirchen, daher "Sabbatfeier, "Zehntpflicht.
  • USA: Missionspriester vom hl. Apostel Paulus (Paulisten) Katholische Kongregation des Issak Hecker. Durch Amerikanisierung des Katholizismus sollen amerikanischen Protestanten katholisiert werden.
  • 1861 Südrussland: Stundisten Pietistische Bauernbewegung (durch eingewanderte süddeutsche Pietisten (Stundenleute).
  • 1863 Holland; 1878 Deutschland: Neu-Irvingianer (Apostolische Gemeinde). Abspaltung der Irvingianer.
  • 1865 Allgemeine christliche apostolische Mission aus Katholisch-apostolischer Bewegung. Ab 1906: Neuapostolische Gemeinde. Lehre: Christus setzt nach biblischen neue Apostel ins Amt ein.
  • 1866 USA: Lutherisches Generalkonzil Abzweig von Lutherischer Generalsynode. Lehrt wörtliche Inspiration der Schrift, isoliert sich von anderen Protestanten.
  • 1870 Altkatholiken Katholische Reformkirche, löste sich nach dem 1. Vaticanum von Rom, da sie die päpstliche Unfehlbarkeit nicht anerkannte.
  • USA, Indien und Europa: Theosophische Gesellschaft, synkretistische spiritistische Gruppierung. Gründer: Elena Blavatsky, Henry Olcott. Christlich-hinduistisch-buddhistisch.
  • 1879 Boston: Christian Science Glaubensgemeinschaft der Mary Baker-Eddy, die lehrte, richtiges Denken befreie den Menschen von Sünde, Krankheit und Tod.
  • 1880 Gemeinde Gottes (Anderson) Heiligungsgemeinde entstanden aus einer Erweckung in der deutschen reformierten Kirche in den USA.
  • 1884 Brooklyn: Zeugen Jehovas vor 1931: ?Vereinigung ernster Bibelforscher?, Gründer: Charles Taze Russell wörtliche Bibelinterpretation. Autoritär organisierte Mission. Ablehnung der Trinität. Wiederkunft Christi auf 1874 und 1914datiert. Abtrennungen:
    • Kirche des Reiches Gottes,
    • Menschenfreundliches Werk.
  • 1886 Russisch-Polen: Mariaviten aus katholischer Kirche, durch Maria F. Koslewska und Jan Kowalski. 1909 Verbindung mit Altkatholiken.
  • 1887 Halle, Jena Evangelischer Bund zur Wahrung der deutsch-protestantischen Interessen. Gelehrtenbund gegen katholischen Aufschwung nach "Kulturkampf".
  • 1890 Evangelisch-sozialer Kongress des Adolf Stöcker Ziel: soziale Aufklärung, Gewinnung Gebildeter für christlich-soziale Bewegung.
  • 1895 Kirche des Nazareners Heiligungsgemeinde, abgezweigt von der Bischöflichen Methodistenkirche
  • 1898 Österreich Los-von-Rom-Bewegung Anlässlich Deutschfeindlichkeit des katholischen Klerus konvertieren Tausende zum Protestantismus.

20. Jahrhundert

  • 1906 Gemeinden Christi, fundamentalistische Abspaltung aus den Disciples of Christ, strikt konkregationalistisch, Ablehnung von instrumentaler Kirchenmusik und übergeordneten Organisationen.
  • 1908 Gemeinde Gottes, weltweite zur Pfingstbewegung gehörende Kirche
  • 1909 Evangelischer Brüderverein, entstanden aus der Blaukreuz-Bewegung
  • 1909. Pfingstbewegung Enthusiastische (Zungenrede), aus USA Erweckungsbewegungen. In Deutschland Verbindung mit extremen Gruppen der Gemeinschaftsbewegung
  • 1913 Mülheimer Verband Freikirchlich-Evangelischer Gemeinden gemässigt charismatischer Dachverband von Gemeinden aus der Pfingstbewegung
  • 1914 Assemblies of God, Vereinigung selbständiger Gemeinden der Pfingstbewegung
  • 1921 Kongo Kimbanguistenkirche eine der ersten und größten afrikanischen unabhängigen Kirchen ohne Weiße. Gründer ist der Prophet Simon Kimbangu.
  • 1922 Christengemeinschaft des Rudolf Steiner, dem Gründer der Anthroposophie, und des ehem. Pfarrers Friedrich Rittelmeyer, theosophische Gemeinschaft mit Anlehnung an christliche Terminologie
  • ab 1924 in Griechenland: Altkalendarier, widersetzen sich der (teilweisen) Übernahme des Gregorianischen Kalenders durch einige Orthodoxe Kirchen. Vielfach zersplittert.
  • 1926 Berlin: Johannische Kirche verstand sich als wiedererrichtete Urkirche Jesu Christi auf spiritualistischer Grundlage. Oberhaupt: Joseph Weißenberg.
  • 1928 Madrid: Opus Dei durch Josemaria Escriva de Balaguer katholische Personalprälatur zur Verchristlichung der Gesellschaft mit geheimbundähnlicher Tendenz. Weltweit.
  • 1942 The Way International New Knoxville, Ohio, nichttrinitarische christliche Organisation gegründet von Victor Paul Wierville.
  • 1954 Vereinigungskirche von Sun Myung Mun, der als Erlöserfigur die nicht-vollständige Erlösung von Jesus Christus zur Vollendung bringt
  • 1965 Internationale Vereinigung Christlicher Geschäftsleute, überkonfessionelle Bewegung aus der Pfingstbewegung entstanden
  • 1970er USA: Jesus-People charismatische Erweckungsbewegung unter Jugendlichen.
  • 1972 Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche (SELK), Zusammenschluss aus drei lutherischen Freikirchen
  • 1975 Universelles Leben, Neuoffenbarung von Gabriele Wittek erklärt, mit Christus direkt in Kontakt zu stehen, westliche Interpretation von Karma und Reinkarnation
  • 1979 Internationale Gemeinden Christi (Boston-Movement), von den Gemeinden Christi abgespalten mit totalitären Tendenzen
  • 1982 Vineyard Christian Fellowship, neocharismatischee Gemeindebewegung gegründet von John Wimber
  • 1988 Anskar-Kirche International, neocharismatischee Gemeinde gegründet von Wolfram Kopfermann
  • 1990er neue Hauskirchenbewegung auf dem Boden der Evangelischen Allianz
  • 1996 ICF Movement, neocharismatischee Gemeinden, besonders auf junge Leute ausgerichtet

Literatur

  • Handbuch der Kirchengeschichte, herausgegeben von Hubert Jedin u. a., 7 Bände, Freiburg 1962 ff.

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