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christopher marlowe

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Christopher Marlowe

Christopher Marlowe (* 6. Februar 1564 in Canterbury; ? 30. Mai 1593 in Deptford) war ein englischer Dichter der elisabethanischen Zeit.

Er gilt neben William Shakespeare als der wichtigste Dichter der elizabethanischen Zeit. In seinem Stil nicht weniger meisterhaft (wenn auch viel direkter und brutaler; G. B. Shaw tat ihn noch als das "true Elizabethan blank verse beast" ab) als sein berühmterer Zeitgenosse (als dessen Ghostwriter er lange galt), wirkt er doch in vielen Punkten als dunkles Gegenstück zu Shakespeare und schrieb seine Werke aus einer ausgeprägt atheistischen und freidenkerischen Haltung. Seine Helden kämpfen oft nicht nur auf irdischen Schlachtfeldern, sondern nehmen sich auch die Götter selbst als Gegner an. Am deutlichsten herausgearbeitet findet sich dieses Motiv in seiner Behandlung des Faust-Stoffes (Tragicall History of Doctor Faustus ), die zwei Jahrhunderte später zur wichtigsten Vorlage für Goethes berühmtere (aber nicht bessere)[??] Version des Stoffes werden sollte. Der Kampf gegen die despotischen, willkürlichen Götter wird auch in seinem wohl besten epischen Gedicht behandelt - "Hero und Leander", das von ihm wohl absichtlich in fragmentarischem Zustand belassen wurde und in seiner Bearbeitung nur zwei Cantos umfasst. Erst von George Chapman, dem er die Rechte an dem Gedicht überlassen hatte, wurde die tragische Geschichte der beiden Liebenden Hero und Leander zu Ende gebracht und auf insgesamt sechs Cantos erweitert.

Neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit war Marlowe auch als Agent im Auftrag ihrer Majestät zugange. Ermittlungsverfahren wegen diverser Vergehen, die gegen ihn liefen, wurden Anfang der 90er Jahre auf direkten Befehl von Königin Elisabeth mehrfach eingestellt, so dass die Vermutung nahe liegt, er habe eine wichtige Position im königlichen Geheimdienst eingenommen. Aus seiner Position als Agent heraus erklärt sich vermutlich auch sein vorzeitiger Tod, den er bei einer wilden Kneipenschlägerei in Deptford fand. Die genaueren Umstände sind nach wie vor umstritten, und mehrere Versionen sind im Umlauf, meisterhaft dargestellt auch in Anthony Burgess' Roman A dead man in Deptford, der mit dem Tod von Christopher "Kid" Marlowe einsetzt.

Wirkliche Anerkennung wurde ihm erst im letzten Jahrhundert zuteil, als man ihn als ebenbürtigen Zeitgenossen Shakespeares erkannte, der in seinen Werken unorthodoxe Positionen einnahm, die manch einer bei Shakespeare vermisst.

Literatur

  • In Search of Christopher Marlowe a Pictorial Biography von A.D. Wraight ISBN 814902138
  • Spectacles of Strangeness: Imperialism, Alienation, and Marlowe von Emily C. Bartels ISBN 0812231937

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