Choresmier
Choresmier (auch: Chwaresm-Schahs) türkische Dynastie in Choresm, Transoxanien, Afghanistan und Persien (1077 ? 1231)
Herrscher:
- Anushtegin (1077 ? 1097)
- Qutb ad-Din Muhammad (1097 ? 1128)
- Ala ad-Din Atsiz (1128 ? 1156)
- Il-Arslan (1156 ? 1172)
- Sultan Schah
- Ala ad-Din Tekis/Takasch (1172 ? 1200)
- Ala ad-Din Muhammad (1200 ? 1220)
- Dschalal ad-Din (1220 ? 1231)
Ala ad-Din Tekis (1172 ? 1200) kam zwar nur mit Hilfe der Kara Kitai in Choresm an die Macht, doch konnte er deren Oberhoheit bald abschütteln. Unter ihm wurde 1187 Khorasan erobert, 1194 der letzte Sultan der Seldschuken abgesetzt und Persien erobert. Die Choresmier wurden auch neue Schutzherren der Abbasidenkalifen in Bagdad. Unter Ala ad-Din Muhammad (1200 ? 1220) erreichte das Reich seine größte Ausdehnung als die Karachaniden in Transoxanien (1212) und die Ghuriden in Afghanistan (1215) gestürzt wurden.
Der schnelle Aufstieg von Choresm zur Großmacht konnte vor allem durch das Bündnis der Dynastie mit den Kiptschaken und Oghusen erfolgen. Deren Kriegs- und Raubzüge hatten aber verheerende Folgen für die Landwirtschaft in Mittelasien und dem Iran, da neben den kriegsbedingten Zerstörungen auch viel Ackerland in Weideland für die Herden der nomadischen Kiptschaken umgewandelt wurde.
Die Blütezeit des Reichs dauerte allerdings nur kurz an, als ein Angriff der Mongolen unter Dschingis Khan provoziert wurde. Diese eroberten 1220 Mittelasien, wobei vor allem die großen Städte wie Samarkand, Buchara, Merw und Nischapur unter schweren Zerstörungen zu leiden hatten. Ala ad-Din starb 1220 auf der Flucht, während sein Sohn Jalal ad-Din von Aserbaidschan aus den Widerstand gegen die Mongolen fortsetze. Wegen seiner Raubzüge wurde er aber 1230 von den verbündeten Rum-Seldschuken und Ayyubiden besiegt. Mit der Ermordung von Jalal ad-Din 1231 endet die Dynastie der Choresmier.