Chopper (Motorrad)

Ein Chopper war ursprünglich ab etwa 1948 in Kalifornien die Bezeichnung für ein Motorrad (meist der Marke Harley-Davidson), von dem alles abmontiert wurde, was vom Besitzer als überflüssig erachtet wurde.

Dies geschah einerseits um das Gewicht zu reduzieren und somit die Fahrleistungen zu verbessern, andererseits um die meist ebenso schwerfällige Optik zu verbessern. Dies wurde oft mit stark eingeschränktem Komfort erkauft, da die Harley-Modelle vor 1958 noch gar keine Hinterradfederung aufwiesen, und die Fahrer nach Demontage des großen gefederten Schwingsattels zwar deutlich niedriger im Motorrad saßen, aber nur noch wenige Zentimetern Polster direkt auf den Rahmenrohren eine Minimalfederung darstellten.

Spätestens seit dem Film Easy Rider aus dem Jahre 1969 werden Motorräder dann als Chopper bezeichnet, wenn sie auch mit verlängerter Vorderradgabel und hohem Hirschgeweih-Lenker (Apehanger) modifiziert wurden.

Die Firma Harley-Davidson) lehnte zunächst derlei radikale Umbauten ab, fing aber nach Jahren an, gemäß der Nachfrage einige der Chopper-Merkmale in die Serienmodelle einfließen zu lassen. Ab 1984 täuschte man mit der "Softail"-Hinterradfederung die Optik eines Starrahmen vor, und ab 1988 bot man gar die seit 1948 durch die Telegabel abgelöste sogenannte "Springer-Gabel" wieder an.

Die in den 1980er in Japan serienmäßig hergestellten "Soft-Chopper" (ein denkbar krasser Widerspruch zum knallharten, individuellen Vorbild) unterschieden sich hauptsächlich durch den höheren, nach hinten gebogenen Lenker sowie Chromteile von der normalen Motorrad-Variante.

Spätere Großserienmodelle dagegen wiesen meist auch die klassische V2-Motorbauweise sowie andere Merkmale der früheren Serienmodelle von Harley und Indian auf, werden aber inzwischen nicht mehr als Chopper, sondern gemäß dem Einsatz als komfortable Cruiser für eine betont gemütliche Fahrweise bezeichnet.