Byzantinische Kunst
Die byzantinische Kunst ist die Kunst der Hochkultur des byzantinischen Reichs, das vom 4. Jahrhundert bis ins 15. Jahrhundert bestand. Insbesondere ist sie bekannt durch ihre Architektur und die Ikonenmalerei.Das byzantinische Reich entstand im 4. Jahrhundert durch die Teilung des römischen Reichs in Ostrom und Westrom, wobei Westrom im 5. Jahrhundert unter Barbarenkönigen aufgeteilt wurde. Die Grundlage Byzanz' bildete:
- römisches Recht und Verwaltung
- griechische Sprache und Kultur und
- christlicher Glaube und Sitten.
Die Frühchristliche Architektur bildet einen Ursprung der byzantinischen Architektur. Nach der Legalisierung des Christentums 313 (durch das Toleranzedikt von Mailand) und dem Wechsel zur neuen Hauptstadt Konstantinopel stieg die Nachfrage nach repräsentativen Gebäuden sprungartig an, wobei die heidnische Bautypen übernommen wurden (Basilika, Zentralbau).
Dass die Basilika bevorzugt wurde, hat einfache Gründe:
- sie ist für Versammlungen aller Art sehr gut geeignet
- sie ist leicht zu bauen
- man kann ohne technischen Aufwand in der Größe fast beliebig variieren
- die Form der Basilika ist trotz allem Ansprechend
- sie ist eine große, rechteckige Halle
- das Doppeldach ist mit Gebälk gedeckt
- sie ist von einer Doppelreihe Säulen gestützt
- darüber befinden sich hauptsächlich Bögen
- es existiert ein Mittelschiff mit 2 oder 4 Seitenschiffen
- diese sind getrennt durch Säulenreihen
- Apsis ist im Osten mit Bischofsthron, Sitzbank für die Geistlichen, Altar und Lesepult
- Im Westen: Narthex und Atrium
- hauptsächlich bei kleineren Gebäuden wie Gräbern oder Gedenkstätten
- wurde der Einfachheit halber mit der aus Rom bekannten Kuppel gedeckt
- er kann ein Quadrat, eine Ellipse, ein Oktogon oder ein griechisches Kreuz darstellen
Alles was mit der byzantinischen Baukunst zu tun hat, spielt sich innerhalb dieser beiden Extreme ab. Als christliche Bauherren diese beiden Stile miteinander verbinden wollten, entstand im 5. Jh. Die Basilika mit Kuppel und schließlich die Kreuzkuppelkirche.
Die drei Epochen der byzantinischen Kunst sind die früh-, mittel- und spätbyzantinische Kunst.
Die Klöster hatten eine enorme Einnahmequelle: die Bilderverehrung. Das Bilderverbot Leos III. hatte auch politische Gründe: Die Schwächung der Klöster. Jedoch half das Verbot wenig. Selbst als die Mönche wegen ihrer Bilderverehrung verfolgt wurden, wurde das Mönchtum stärker.
Nach dem Bilderstreit redet man von der mittelbyzantinischen Kunst. Sie ist die künstlerisch bedeutendste Epoche.
Der Baustil hat sich ein wenig verändert: Es hat sich der Vierstützenbau herausgebildet. Hier wird das Tonnenkreuz, welches die Kuppel trägt, durch vier Säulen bzw. Pfeiler gestützt. Die meisten Kirchen sind nicht sehr groß.
Während die bedeutendsten Denkmäler der frühbyzantinischen Kunst öffentliche Bauten gewesen waren, sind die wichtigen Denkmäler dieser Zeit von privatem Charakter, d.h. sie waren den Würdenträgern und Hofbeamten vorbehalten, die Zutritt zum Palast hatten. Die soziale Basis der "kaiserlichen" Kunst war verkleinert worden. Als der Großteil der kirchlichen Bauten privat wurde, machten sie den Klosterkirchen platz.
Bautyp: die Kreuzkuppelkirche
Merkmale einer Kreuzkuppelkirche:
Die Einteilung der byzantinischen Kunst
Die frühbyzantinische Kunst (das Erste Goldene Zeitalter)
Dabei bleibt der basilikale Grundriss der gebräuchlichste, obwohl eine große Anzahl der Zentralbauformen zur Verfügung stehen: achteckige, kreuzfförmige, drei- und vierblattförmige.Der Bilderstreit
Die mittelbyzantinische Kunst ( das Zweite Goldene Zeitalter)
Die Klosterkirchen
In der mittelbyzantinischen Epoche wurde ein Kirchentyp geprägt, der auf seine Weise vollkommen war. Darin liegt die Hauptleistung dieser Epoche.