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Burgund

Dieser Artikel behandelt die heutige französische Region bzw. das frühere Herzogtum Burgund, für weitere Bedeutungen des Namens siehe Burgund (Begriffsklärung).
Das Burgund (französisch: Bourgogne) ist eine Region im Zentrum Frankreichs. Im Osten grenzt Burgund an die Region Franche-Comté, im Norden an Champagne-Ardenne und Île-de-France an. Westlich liegt die Region Centre, während im Süden die Regionen Auvergne und Rhône-Alpes angrenzen. Das Territorium der Region entspricht in etwa dem des früheren Herzogtums Burgund.

Table of contents
1 Daten
2 Politische Gliederung
3 Wirtschaft und Verkehr
4 Geschichte
5 Literatur

Daten

Fläche: 31.741km2
Einwohner: 1,61 Mio.
Regionalhauptstadt: Dijon

Politische Gliederung

Die Region Burgund ist aufgeteilt in vier Départements, Côte-d'Or, Saône-et-Loire, Nièvre und Yonne.

Wirtschaft und Verkehr

Das Burgund ist eine vorwiegend landwirtschaftlich geprägte Region, die vor allem für ihre Rotweine aus den Lagen an der Côte de Nuits und der Côte de Beaune sowie für die Weißweine von der Côte-d'Or und aus dem Chablis weltbekannt ist. Daneben wird in Burgund auch extensive Viehzucht betrieben, vor allem die Zucht der regionstypischen Charolais-Rinder.

Die Industrie Burgunds ist trotz seiner günstigen Lage nur gering ausgeprägt und konzentriert sich vor allem im Gebiet um Dijon.

Hauptverkehrsrouten:

Autobahn Paris-Burgund-Provence
Bahnstrecke Paris-Dijon-Lyon
über 1000 km schiffbare Wasserwege

Geschichte

Frühgeschichte

Die heutige Region Burgund war schon im Neolithikum von Menschen besiedelt. Funde am Felsen von Solutré weisen schon für die Zeit um 15000 v. Chr eine dichte Besiedelung nach.

Vom 6. Jahrhundert v. Chr bis zur Ankunft der Römer ist die keltische Kultur der Gallier vorherrschend.

Römische Besatzung

Um 59 v. Chr besiegten die Römer unter Gaius Julius Cäsar die Helvetier und andere gallische Stämme bei Bibracte (dem heutigen Mont Beuvrai zwischen Autun und Le Creusot). Im Jahr 52 v. Chr besiegten die Römer (wiederum unter Caesar) den gallischen Aufstand unter Vercingetorix bei Alesia (dem heutigen Alise-Sainte-Reine).

Um 43 v. Chr wurde Augustodunum (Autun) gegründet.

Um 280 wurde erstmals der Weinbau in der Region eingeführt.

Besiedelung durch die Burgunder

Bis ungefähr ins Jahr 400 wurde Gallien mehr und mehr durch die Römer besiedelt. Seit dem 4. Jahrhundert wanderten von der Völkerwanderung vertriebene germanische Stämme des Volkes der Burgunder über den Rhein nach Frankreich.

Im Laufe des 5. Jahrhunderts wurde die römische Verwaltung vollständig durch das Königreich der Burgunder verdrängt und um 507 tauchte erstmals der Name Burgundia auf, um dieses Reich zu bezeichnen.

Fränkisches Teilreich Burgund

Im Jahr 534 unterwarfen die ebenfalls germanischen Franken die Burgunder.

843 wurde das Fränkische Reich aufgeteilt und die östlich der Saône liegenden Teile wurden als Freigrafschaft Burgund dem Reich Lothars zugeteilt, die westlich liegenden Teile (die in etwa dem Gebiet heutigen Region entsprechen) als Herzogtum Burgund dem westfränkischen Reich angegliedert.

Hoch- und Spätmittelalter

910 - Gründung des Benediktinerklosters Cluny

1016 - Der französische König siegt über die Erben des Herzogs Henri le Vénérable.

1031 - Burgund wird Erbherzogtum Roberts, des zweiten Sohnes des französischen Königs.

1031 - 1361 Regierung der Kapetinger-Herzöge

1131 - Weihung der großen Klosterkirche von Cluny

1364 - 1404 Regierung Philipps des Kühnen. Er erwirbt die Freigrafschaft Burgund, Brabant, Flandern, das Hennegau, Limburg und Luxemburg.

Philipp der Kühne ist der Begründer des Hauses Burgund, einer der mächtigsten Dynastien des Spätmittelalters, die im deutsch-französischen Grenzraum einen mächtigen Länderkomplex aufbaute, von dem die heutigen Benelux-Länder abstammen.

1404-1474 - Regierungszeit der Herzöge Johann Ohnefurcht und Philipp der Gute

1465-1477 - Regierungszeit des Herzogs Karl der Kühne

1474-1477 - Burgunderkriege mit der Schweizer Eidgenossenschaft

1475 - Karl der Kühne besetzt das Herzogtum Lothringen

1477 - die burgundischen Truppen werden in Nanacy von den verbündeten Schweizern und Lothringern geschlagen, Karl der Kühne fällt in der Schlacht

1477 - Karls Tochter Maria von Burgund heiratet Maximilian von Habsburg. Ludwig XI erklärt daraufhin das Herzogtum Burgund, das Mâconnais, das Auxerrois und Charolais zu französischem Kronland.

1513 - Belagerung Dijons durch die Truppen des Kaisers

Neuzeit

1789 - Französische Revolution

1790 - Aufteilung Frankreichs in Departements; damit wird das Herzogtum Burgund als politische Einheit aufgelöst und durch die heutigen vier Departements ersetzt

1794 - Eröffnung des Canal du Centre zwischen Saône und Loire

Siehe auch: Liste der Herrscher von Burgund

Literatur

Burgund wird mit zahlreichen, teils historisch inspirierten Figuren im Nibelungenlied erwähnt. Dort ist jedoch nicht die hier beschriebene Region Burgund gemeint, sondern das Burgunderreich.


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