Kategorie

A B C D E
F G H I J
K L M N O
P Q R S T
U V W X Y
Z 0      

bund evangelisch freikirchlicher gemeinden

ba bb bc bd be bf bg bh bi bj bk bl bm
bn bo bp bq br bs bt bu bv bw bx by bz

Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden

Der Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland ist eine Vereinigung von Freikirchen in baptistischer Tradition. Die einzelnen Gemeinden werden als Evangelisch-Freikirchliche Gemeinden bezeichnet.

Im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden haben sich 1942 zusammengeschlossen

  • die Baptistengemeinden
  • die Brüdergemeinden (Darbyisten oder Brüderbewegung)
  • die Elim-Gemeinden

Table of contents
1 Verbreitung
2 Lehre
3 Gottesdienst und Praxis
4 Organisation
5 Mission und Diakonie
6 Geschichte
7 Ökumene
8 Siehe auch
9 Weblinks

Verbreitung

Zum Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland gehören derzeit 86.100 Mitglieder (ohne Kinder, Angehörige und Freunde) in 862 Gemeinden (davon gehören 8.900 zu den 139 Brüdergemeinden des Bundes).

Der BEFG ist einer der 51 Bünde der Europäischen Baptistischen Föderation (EBF) in Europa und dem Nahen Osten mit ingsesamt 750.000 Mitgliedern sowie einer der 206 Bünde der Baptist World Alliance (BWA) mit insgesamt 44,4 Millionen Mitgliedern.

Neben den Baptisten im BEFG gibt es in Deutschland auch noch rund 300.000 Baptisten in Aussiedler-Gemeinden sowie unabhängige Baptisten und Brüdergemeinden.

2001 wurden 2029 Taufen durchgeführt.

Lehre

Taufe

Die Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinden lehnen die Säuglingstaufe ab oder sehen sie zumindest kritisch. Der Beitritt soll auf einer bewussten persönlichen Entscheidung beruhen und deshalb in der Gläubigentaufe seinen Ausdruck finden. Mitglieder von Freikirchen führen diese Entscheidung häufig auf ein so genanntes "Bekehrungs-Erlebnis" zurück, von dem sie "Zeugnis" ablegen. Ungetaufte Kinder nehmen in Freikirchen trotzdem am Gemeindeleben teil und haben keinen Status geringeren "Seelenheils", da Jesus ja im Evangelium von ungetauften Kindern sagt, dass ihnen das Reich Gottes gehört. Die Taufe hat damit in den freikirchlichen Gemeinden eine andere Bedeutung als in den Großkirchen, insbesondere der katholischen. Nichtsdestotrotz wird die Taufe der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinden von den anderen evangelischen und der katholischen Kirche anerkannt.

Bibeltreue

Stark ausgeprägt innerhalb der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde ist die so genannte "Bibeltreue". Auch hier sind die Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinden in der Lutherischen Tradition zuhause: Sola Scriptura.

Rolle des Pastors

Einen besonderen "Priesterstand", wie ihn etwa die katholische Kirche kennt und in dem der Priester zwischen Gott und Mensch vermittelnd tätig wird, lehnen die evangelisch-freikirchlichen Gemeinden ab. Sie folgen einer strikten Auslegung der Luther'schen Idee vom "allgemeinen Priestertum der Gläubigen". PastorenInnen sind demnach für die Gemeindearbeit freigestellte Mitglieder, deren Lebensunterhalt von der Gemeinde ganz oder teilweise getragen wird. Die Pastorenausbildung erfolgt unter anderem am Theologischen Seminar in Wustermark-Elstal (bei Berlin). Manche Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinden lehnen aus Prinzip Pastoren ab (z.B. Brüdergemeinden), andere haben Pastoren, die ihren Unterhalt durch eigene Arbeit erwirtschaften. Grundsätzlich darf jedes Gemeindemitglied predigen, das Abendmahl austeilen und taufen.

Mission

Da die Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinden, wie fast alle großen christlichen Kirchen, die Erlösung des Menschen von Schuld und ein Leben nach dem Tod an den Glauben an Kreuz und Auferstehung Jesu Christi geknüpft verstehen, ist für sie Mission nicht nur biblischen Auftrag sondern auch moralische Verpflichtung aus der Verantwortung für den Mitmenschen. Evangelistische Großveranstaltungen, Zeltmission und Gästegottesdienste sind in Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinden regelmäßiges Angebot für glaubensdistanzierte Menschen.

Gottesdienst und Praxis

Evangelisch-Freikirchliche Gemeinden sind in der Regel starke soziale Verbände. Über die von den Gemeindemitglieder erwartete aktive Beteiligung am religiösen Gemeindeleben verstehen sich viele dieser Gemeinden auch als Solidargemeinschaften, die sich am Vorbild der Urgemeinden orientieren, d. h. die Gemeindemitglieder unterstützen und sich auch im Lebensalltag begleiten. Das starke, oft gerade schwachen Menschen Halt bietende starke soziale Netz führt beim Austritt aus diesen Gemeinden häufig zu Problemen, da nichts vergleichbares an seine Stelle tritt.

Organisation

Ein besonderes Merkmal der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinden ist die weitgehende Autonomie der einzelnen Ortsgemeinde. Die Ortsgemeinden einer Region schließen sich zu sogannnten Vereinigungen zusammen. Diese wiederum arbeiten unter dem Dachverband des "Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden". Die jährlichen Ratstagungen der Vereinigungen und des Bundes, bei denen die Gemeinden entsprechend ihrer Größe mit Abgeordneten vertreten sind, fassen Beschlüsse, die die überörtliche Arbeit der Gemeinden betreffen. Sie können jedoch in der Regel wiederum nur als "Empfehlung" an die einzelne Ortsgemeinde weiter gegeben werden.

Mission und Diakonie

Die Evangelisch-Freikirchliche Außenmission arbeitet in Afrika (Kamerun, Sierra Leone, im Tschad und in Mozambique) und in Südamerika (Argentinien, Brasilien und Peru). Die so genannte Heimatmission betreibt eine Zeltmission, führt besondere missionarische Aktionen durch, schult ehren- und hauptamtlicheMitarbeiterMitarbeiter und hilft bei Gemeindegründungen.

Im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden existieren viele große und kleine Diakoniewerke, die in allen Segmenten sozialer Arbeit tätig sind. Größere Werke sind:

  • Albertinen-Diakoniewerk in Hamburg
  • Diakoniewerk Bethel in Berlin und Baden-Wüttemberg
  • Diakoniewerk Tabea in Hamburg
  • Diakoniewerk "Neues Land" in Hannover

Weitere diakonische Einrichtungen in Auswahl:
  • "Allein mit Kind" - Initiative für Einelternfamilien eV (Fulda)
  • "Christliche Wohnstätten Schmalkalden" (Schmalkalden)
  • "Diakoniewerk Pilgerheim Weltersbach" (Leichlingen)
  • "Immanuel-Krankenhaus" (Berlin-Wannsee)
  • "Rehabiltationsklinik Märkische Schweiz" - Fachklinik für onkologische Erkrankungen (Buckow)

Geschichte

Das offizielle Gründungsjahr Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden baptistischer Prägung ist 1834. Der Begründer der deutschen Baptistengemeinden Johann Gerhard Oncken wurde mit sechs weiteren Täuflingen in der Elbe bei Hamburg durch den amerikanischen Baptistenpastor Barnas Sears getauft. Diese sieben Getauften bildeten die erste deutsche Baptistengemeinde, welche zur Keimzelle des späteren Bundes der Baptistengemeinden und ab 1942 - nach Zusammenschluss von Baptisten-, Brüder- und Elimgemeinden - des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden wurde.

Ökumene

Die Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinden werden zu den evangelischen Freikirchen gezählt, gehören zur ACK und zur Vereinigung Evangelischer Freikirchen(VEF) Die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde ist Körperschaft des öffentlichen Rechts und von den großen Volkskirchen in Deutschland als christliche Kirche anerkannt. Sie engagiert sich sowohl überregional als auch in den meisten Einzelgemeinden in der Ökumenischen Arbeit Deutschlands.

Viele Evangelisch-Freikirchliche Gemeinden beteiligen sich an der interkonfessionellen Diskussion beispielsweise im Ökumenischen Rat.

Siehe auch

  • Portal Freikirchen
  • Freikirchen in Ostfriesland
  • Baptistischer Weltbund
  • Johann Gerhard Oncken
  • Julius Köbner
  • Gottfried Wilhelm Lehmann
  • Johann Ludwig Hinrichs
  • Charles Haddon Spurgeon
  • Billy Graham
  • Taufgesinnte
  • Wiedertaufe
  • Theologisches Seminar
  • Rudolf Thaut
  • Hans Luckey

Weblinks

  • Evangelisch-Freikirchliche Ortsgemeinden im Internet

Impressum

Datenschutzerklärung