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Bund (Altes Testament)

Bund im Alten Testament (hebr. ???? , berît)

Bei der Übersetzung ist zu beachten ist, dass die lutherische Wiedergabe »Bund« nach heutiger Empfindung den Inhalt des Wortes berît, »Verpflichtung«, etwas verschiebt.

Auch ist trotz aller Kodifizierung das Bundesverhältnis kein symetrisches, bei dem von gleichberechtigten Partnern ausgegangen werden kann, sodass »Bund« hier und da mit »Erwählung« synonym Verwendung findet. In der Regel wird aber dennoch zwischen der Außenseite, auf der die Erwählung das Volk Israel zum »erwählten Volk« in exponierter Sonderstellung macht und der Innenseite, die die Verpflichtung gegenüber Gott beinhaltet (nach Hermisson der »Bund« im engeren Sinn), unterschieden.

Überblick

Der Begriff »Bund«, der einer der grundlegensten des Alten Testamentes ist, lässt sich theologisch schon mit Adam (Adamsbund) und Noach (Noachbund) behandeln:

Gott schloss mit Noach und allen Lebewesen einen Bund. Inhalt: Solange die Erde besteht, soll Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht nicht aufhören. Das Zeichen war der Regenbogen. (vgl. Gen 9,1-17).
Exponiert wird der Bund aber erstmals im Zusammenhang mit Verheissung und Erwählung der Väter genannt (Abrahamsbund oder Väterbund).
Gott schloss mit Abraham einen Bund: »Ich bin der Herr, der dich aus Ur in Chaldäa geführt hat, ich gebe dir das Land zu Besitz. Deine Nachkommen sollen wie die Sterne am Himmel sein«. Als Zeichen dafür wurde die Beschneidung eingesetzt. (Gen 15; 17).
In seinen Kontext gehört der mittlerweile zurückgedrängte Amphiktyonie-Gedanke ebenso, wie die lokalen Bundesgottheiten (auch: Baale), vor allem von Sichem (vgl. Ri 8,33; 9,4.46). In Mose findet dieser Bund dann seine (Wieder-) Aufnahme, Bestätigung und Erneuerung als Gottes Bund mit Israel:
Gott schloss mit dem Volk Israel einen Bund. Dies geschah, indem er Moses die 10 Gebote für das Volk Israel gab: ?Werdet ihr nun meiner Stimme gehorchen und meinen Bund halten, so sollt ihr mein Eigentum sein vor allen Völkern, denn die ganze Erde ist mein. Und ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein.? (Gen 19,5)
Ab nun - es folgt der (nicht immer isoliert betrahctete) Sinaibund (Ex 24) und der Davidsbund - sind auch die Termini der (Bundes-) Treue (vgl. Dtn 7,9 u.a.) und der Gerechtigkeit Gottes wie des Heilsplanes und des mosaischen Dekaloges zu diskutieren. Die hier erkennbare juristische Struktur des Bundesgedankens wurde dann im Christentum mal als im Neuen Testament in der Liebe aufgehobenes Heilshindernis, dann wieder (vor allem in der Bundestheologie der Reformatoren und der Föderaltheologie des 18. Jahrhundets als auch innwändig notwendiger Teil eines Heilsvollzuges gesehen.

Literatur

  • J. Begrich, Berit. Ein Beitrag zur Erfassung einer alttestamentlichen Denkform; in: ZAW 60 (1944), 1-11
  • Georg Fohrer, »Amphiktyonie« und »Bund«?; in: ThLZ 91 (1966), 801-816 u. 893-904
  • H.-J. Hermisson, Bund und Erwählung; in: Hans Jochen Boecker u.a. (Hg.), Altes Testament, 1983, 222-243
  • A. Jepsen, Berit. Ein Beitrag zur Theologie der Exilszeit; in: Festschrift W.Rudolph, 1961
  • E. Kutsch, Das ferne und das nahe Wort; in: Festschrift L. Rost, 1967
  • ders., Gesetz und Gnade. Probleme des alttestamentlichen Bundesbegriffs; in: ZAW 79 (1967), 18-35
  • ders., Von berit zu »Bund«; in: KuD 14 (1968), 159-182
  • ders., Sehen und Bestimmen; in: Festschrift K. Galling, 1970
  • ders., Verheissung und Gesetz. Untersuchungen zum sog. »Bund« im Alten Testament; 1973
  • ders., »Ich will euer Gott sein«. berit in der Priesterschrift; in: ZThK 71 (1976), 367-388
  • ders., tyrb - berith - Verpflichtung; Artikel in: THAT 1, 339-352
  • ders., Bund; Artikel in: TRE 7, 397-410
  • G.E. Mendenhall, Recht und Bund in Israel und dem Alten Vorderen Orient; 1960
  • Martin Noth, Die Gesetze im Pentateuch, in: ders., Studien 1, 9-141
  • L. Perlitt, Bundestheologie im Alten Testament; 1969
  • Rudolf Smend, Die Bundesformel; 1963
  • L. Wächter, Die Übertragung der Berîtvorstellung auf Jahwe; in: ThLZ 99 (1974), 801-816
  • M. Weinfeld, tyrb; Artikel in: ThWAT 1, 781-808
  • Walther Zimmerli, Sinaibund und Abrahambund; in: ders., Aufsätze, 205-216


siehe auch: Amphiktyonie, Bund im Neuen Testament, Verheissung (Bibel), Landnahme (Bibel), Gesetz im Alten Testament

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