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brillenhelm

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Brillenhelm

Der Brillenhelm, manchmal auch Wikingerhelm genannt, ist eine erweiterte Unterart des Spangenhelms. Der Brillenhelm war vom 6 bis 11. Jahrhundert in Nordeuropa gebräuchlich. In Osteuropa wurde er bis ins 13. Jahrhundert hinein verwendet.

Der Brillenhelm ist vom Prinzip ein Spangenhelm, der mit einem brillenartigen metallenen Augenschutz versehen ist. Weiterhin kommen manchmal Stirnreif, Kreuzbänder, Wangenklappen, Nackenschirm und ein Gesichtsschutz aus Kettengeflecht hinzu. Der Helm kann von spitzzulaufender, konischer Form sein und auch mit einem Helmzapfen zum Anbringen eines Helmbusches aus Pferdehaar versehen sein.

Der Brillenhelm wurde zuerst von den persischen Parthern und Sassaniden verwendet. Die späten Römer und Byzantiner übernahmen diese Helmform zusammen mit dem iranischen Prinzip der Kataphrakten und Clibanarii in ihre Armeen. Über die nordiranischen Steppenvölker (Sarmaten, Alanen) gelangte der Helm an die ostslawischen Völker. Durch die intensiven Kontakte der schwedischen Stämme mit den slawischen Völkern in Osteuropa gelangte der Brillenhelm zum ersten Mal Mitte des 6. Jahrhunderts nach Schweden, wovon unter anderem der berühmte Vendelhelm zeugt.

Vereinzelt wurden Brillenhelme auch bei den Angelsachsen verwendet. Man vermutet dass die Helme in Rom oder Byzanz gefertigt und von den Angelsachsen erhandelt oder erbeutet wurden. Denkbar ist allerdings auch dass die 5500 sarmatischen Lanzenreiter in den römischen Legionen in Britannien die Helmart schon zu Marc Aurels Zeiten auf die Insel mitbrachten.

siehe auch: Vendelzeit, Wikinger, Rus

Literatur

  • Harry Kühnel: "Bildwörterbuch der Kleidung und Rüstung", ISBN 3520453010
  • O Gamber: "Kataphrakten, Clibanarier, Normannenreiter" (in 'Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien 64')

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