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breitenkreise

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Breitenkreise

Die Breitenkreise der Erde sind jene "Kleinkreise", die alle Punkte der gleichen geografischen Breite B verbinden.

Gleichzeitig sind sie jene kreisförmigen Schnittfiguren, die aus einer kugelförmig oder ellipsoidisch gedachten Erdoberfläche von Ebenen herausgeschnitten werden, die parallel zum Äquator liegen. Daher haben sie konstanten Abstand vom Äquator und verlaufen in Ost-West-Richtung.

Die Größe der Breiten- und Längenkreise

Der Radius der Breitenkreise nimmt mit dem Cosinus der geografischen Breite zu den Polen hin ab und beträgt daher auf einer Kugel mit Radius R genau r = R·cosB ; im Gegensatz dazu haben die Längenkreise immer den Radius der Erdkugel, weil sie von Pol zu Pol (90° Breite) laufen.

Der Erdäquator ist der längste Breitenkreis und teilt die Erde in zwei Hälften. Er hat auf einer mit der tatsächlichen Erdfigur volumsgleichen Kugel (R = 6371,2 km) eine Länge von 40.031 km. Tatsächlich ist die Erde jedoch um 0,3 Prozent abgeplattet, sodass der Äquator eines global gemittelten Erdellipsoids 40.075 km Länge besitzt, ein Längenkreis hingegen nur 40.008 km.

Meterkonvention

Als die französischen Wissenschafter gegen Ende des 18. Jahrhunderts die Definition des Meters vornahmen, waren 4x 10 Millionen Meter geplant. Die Differenz von 8 km auf 40.000 km geht auf unvermeidliche kleine Messfehler und rostende Maßstäbe der zwei damaligen Expeditionen (Lappland und Peru) zurück. Dass man das Meter nicht den Breiten-, sondern Längenkreisen anpassen wollte, hatte vor allem zwei Gründe:
1) sind alle Breitenkreise verschieden lang (siehe oben), die Längenkreise hingegen gleich lang. 2) ist die Messung der geografischen Breite - also die Erdvermessung in Nord-Süd-Richtung - bis heute leichter durchführbar als über die geografische Länge in Ost-West.Richtung.

Besonderheiten von Breitenkreisen

Im Gradmaß gezählt, hat die Erde 179 Breitenkreise, während Nord- und Südpol zu Punkten schrumpfen. Jeweils zwei Breitenkreise sind symmetrisch zum Äquator - z.B. auf 45° Breite - und werden nördlicher und südlicher (45.) Breitenkreis genannt. Der Erdäquator zählt in diesem Zusammenhang als nullter Breitengrad. Er ergibt sich aus der natur einer rotierenden Kugel, während der Nullmeridian von Greenwich eine willkürliche Definition ist (tatsächlich musste er sich im Laufe des 19. Jahrhunderts als Konvention gegen jenen von Paris bzw. Ferro und jenen von St. Petersburg "durchsetzen").

Wende- und Polarkreise

Spezielle Breitenkreise sind auch jene "Wendekreise", die dem maximalen nördlichen und südlichen Sonnenstand entsprechen. Sie liegen jeweils auf 23,44° Breite, entsprechend der Schiefe der Ekliptik. Auf diesen zwei Wendekreisen (auch W.K. des Krebses bzw. des Steinbocks genannt) steht die Mittagssonne zu Beginn unseres astronomischen Sommers beziehungsweise Winters (für die Nordhemisphäre 21. Juni bzw. 21. Dezember) genau im Zenit. Sie spiegelt sich also quasi den ganzen Tag lang über dem Meer in sich selbst.

Die Polarkreise wiederum sind jene zwei Breitenkreise, auf denen die Sonne an diesen Tagen der Sonnenwende gerade nicht mehr untergeht bzw. nicht mehr aufgeht. Sie haben vom Nordpol und Südpol denselben Abstand wie die Wendekreise vom Äquator, sind also auf 66,56° nördlicher und südlicher Breite.
Polseitig dieser zwei Polarkreise - die de facto aber wegen der "astronomischen Refraktion" auf etwa ± 67,2° liegen - gibt es die Erscheinung der Mitternachtssonne (Polartag) bzw. im Winter die (1-wöchige bis 26-wöchige) Polarnacht.

Siehe auch:

  • Breitengrad, Längengrad, Deklination, geografische Länge, Großkreis, Kleinkreis;
  • Ekliptik, Jahreszeiten, Einfallswinkel, Klima, Menschenrassen, Sonnenstrahlung

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