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bolschewiki

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Bolschewiki

Bolschewiki ist eine ehemalige Bezeichnung für Parteimitglieder der KPdSU.

Der Begriff entstand 1903 auf dem zweiten Parteitag der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands (SDAPR) in London. Die Anhänger Lenins stellten auf diesem Parteitag im Gegensatz zur sonstigen Lage in der Partei die Mehrheit (russ. bolschinstwo), weswegen sie Bolschewiki (von der NS-Propaganda oft abwertend: Bolschewisten) genannt wurden. Die Minderheit (russ. menschinstwo) nannte man Menschewiki.

Die Bolschewiki waren wesentlich radikaler als die anderen Teile der Partei. Sie strebten den baldigen Sturz des Zaren und die damit verbundene Einführung des Kommunismus an. Die Menschewiki verfolgten zwar das selbe Ziel, wollten aber erst ausreichende Reformen einleiten.

Bis 1912 wurden die Unterschiede zwischen den beiden Fraktionen immer größer, weswegen bei der sechsten Gesamtrussischen Parteikonferenz in Prag die Menschewiki ausgeschlossen wurden. Sie bildeten daraufhin eine eigene Partei, während die SDAPR nun die Erweiterung (Bolschewiki) trug.

Beim Ausbruch des Ersten Weltkriegs verurteilten die Bolschewiki eine Teilnahme Russlands als imperialistische Aggression. Sie gewannen stark an Zuwachs als die Truppen des Zaren an fast allen Fronten Rückschläge hinnehmen mussten. In der Oktoberrevolution von 1917 wurden sie die stärkste Macht im Lande. Der aus dem Exil zurückgekehrte Wladimir I. Lenin übernahm die Führung der Kommunisten. Seine Macht basierte teilweise auf der Unterdrückung seiner Gegner.

Im russischen Bürgerkrieg der 1918 begann, kämpften die Roten gegen die Weißen. Diese waren eine Zusammenfassung aller Kräfte, die die "jüdisch-bolschewistische Revolution" ablehnten.

Lew D. Trotzki formierte die Rote Armee, mit der er erfolgreich gegen die Weißen vorgehen konnte. Bis 1922 schafften es die Bolschewiki fast den gesamten Osten des riesigen russischen Reiches zu kontrollieren. Damit verbunden war der so genannte Kriegskommunismus, eine Wirtschaftspolitik die alle Unternehmen unter staatlicher Kontrolle stellte. Weitere repressive Maßnahmen führten zu extremen Versorgungsengpässen und damit auch zu Aufständen innerhalb der Bevölkerung. 1921 löste die Neue Ökonomische Politik den Kriegskommunismus ab.

Nach 1918 nannten sich die Bolschewiki "Kommunistische Partei Russlands" und ab 1925 Kommunistische Partei der Sowjetunion mit dem Anhang (Bolschewiki).

Im eigenen Land nahmen, besonders zu Stalins Zeiten, Repressalien gegen die sowjetische Bevölkerung zu. Die Geheimpolizei unterdrückte jede Opposition, und bei Säuberungsaktionen wurden viele Kritiker und potenzielle Feinde verhaftet und getötet. Auf diese Art und Weise beherrschten die Kommunistische Partei lange Zeit das Land.

1952 wurde der Begriff Bolschewiki im offiziellen Sprachgebrauch der Sowjetunion abgeschafft.

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