Kategorie

A B C D E
F G H I J
K L M N O
P Q R S T
U V W X Y
Z 0      

bolivien

ba bb bc bd be bf bg bh bi bj bk bl bm
bn bo bp bq br bs bt bu bv bw bx by bz

Bolivien

(Details) (Details)
Amtssprachen Spanisch, Quechua, Aymara, Guaraní
Hauptstadt Sucre
Regierungssitz La Paz
Staatsform Präsidialrepublik
Präsident Carlos Mesa
Fläche 1.098.581 km²
Einwohnerzahl 8.300.000
Bevölkerungsdichte 7,6 Einwohner pro km²
Währung Boliviano (umgangssprachlich Peso)
Zeitzone UTC -4
Nationalhymne Bolivianos, el hado propicio
Kfz-Kennzeichen BOL
Internet-TLD .bo
Vorwahl +591

Die Republik Bolivien (República de Bolivia) ist ein Staat in Südamerika. Sie ist ein Binnenland und grenzt im Westen an Peru und Chile, im Süden an Argentinien und Paraguay, im Osten und Norden an Brasilien.

Table of contents
1 Geschichte
2 Politik
3 Geographie
4 Bevölkerung
5 Wirtschaft
6 Tourismus
7 Weblinks

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte Boliviens

Bolivien wurde von alters her von verschiedenen Kulturen besiedelt, die wichtigste war die Zivilisation von Tiahuanaco. Es wurde im 15. Jahrhundert Teil des Inka-Reiches. Als die Spanier im 16. Jahrhundert das Land eroberten wurde Bolivien, reich an Silbervorkommen, Teil des Vizekönigreiches Peru und später Teil des Vizekönigreiches Río de la Plata.

Der Kampf um die Unabhängigkeit begann 1809, aber Bolivien blieb spanische Kolonie, bis es 1825 von Simón Bolívar befreit wurde, nach dem es später benannt wurde. Nach einer kurzen Union mit Peru wurde Bolivien völlig unabhängig. In den folgenden Jahren begann der Niedergang aufgrund von Kriegen und ökonomischer Verkäufe.

Bolivien gehört zu der 1969 gegründeten Andengemeinschaft, die seit 1995 eine Freihandelszone zwischen den Mitgliedsstaaten aufgebaut hat.

Mit ethnischen und kulturellen Kämpfen konfrontiert gab es in Bolivien Revolution und militärische Coups. Eine Militär-Junta wurde in den frühen 1980ern gestürzt um eine Demokratie zu installieren.

Politik

An der Spitze der Zentralregierung mit Sitz in La Paz steht der für fünf Jahre gewählte Präsident.

Das Zweikammer-Parlament besteht aus dem Abgeordnetenhaus (Cámara de Diputados) mit 130 Abgeordeten als Unterhaus (Cámara baja) und dem Senat (Senado) mit 27 Senatoren (drei aus jedem Departamento) als Oberhaus (Cámara alta). Die Mitglieder beider Kammern werden für je fünf Jahre gewählt.

Der Oberste Gerichtshof hat seinen Sitz in Sucre, der formellen Hauptstadt des Landes.

Die Verfassung bestimmt die Lehre der Römisch-Katholischen Kirche als Staatsreligion, gewährt den Bürgern aber Religionsfreiheit.

Politische Gliederung

Siehe: Bolivianische Departamentos

Bolivien ist in neun Departamentos aufgeteilt. Die Departamentos werden von einem Präfekten (Prefecto) verwaltet, den der Präsident ernennt.

Die Departamentos gliedern sich ihrerseits in insgesamt 112 Provinzen (Provincias), die jeweils von einem ernannten Unterpräfekten (Subprefecto) verwaltet werden. Die Provinzen sind wiederum in 324 municipios untergliedert.

Auf kommunaler Ebene gibt es gewählte Bürgermeister (Alcalde), in größeren Städten und Gemeinden auch einen gewählten Stadtrat (Concejo municipal).

Militär

Bolivien hat zwar seit dem Salpeterkrieg keinen Zugang zum Pazifik, besitzt aber dennoch eine kleine Marine-Truppe. Obwohl der Salpeterkrieg schon mehr als ein Jahrhundert zurück liegt, besteht unverändert Hoffnung auf die Wiedergewinnung eines zwischen Chile und Peru verlaufenden Korridors zum Pazifik. Dieses langfristige Ziel verleiht der 1.800 Mann starken Marine Aufschwung, die zumindest für die nähere Zukunft eine reine Binnenmarine bleibt. Von der Kommandostruktur her existieren sechs Marinebezirke, jeder mit einer Flotille ausgestattet. Ein Bezirk umfasst den Titicaca-See, die übrigen liegen an den großen Flüssen.

Das größte Schiff ist ein Hochsee-Frachter, die "Libertador Bolívar", von der Marine bemannt, um eine seemännische Ausbildung zu gewährleisten für den Fall, dass der Korridor entsteht und die Marine wieder von einem bolivianischen Hafen an der Pazifikküste operieren kann. Das Schiff wird als normales Handelsfrachtschiff eingesetzt, dessen Einnahmen dem Marineministerium zufliessen. Es ist ein Geschenk Venezuelas und hat seinen Heimathafen in Argentinien. Die restliche Marine besteht aus etwa 30 Patroullienbooten und Patroullienbarkassen sowie aus einem der Marine gehörenden Patroullienflugzeug vom Typ Cessna U 206. Zur Marineinfanterie zählen etwa 2.000 Mann. Die Haupteinheit ist das Marineinfanterie-Batallion "Almirante Grau" mit einer detachierten Kompanie in jedem Marinebezirk.

Geographie

Bolivien wird von zwei großen und weit auseinanderliegenden Ketten der Anden durchzogen, deren Höhe bis über 6.500 m reicht (Sajama 6.542 m, Inti Illimani 6.462 m). Dazwischen liegt das zentrale Hochland, das 3.000 bis 4.000 m hohe Altiplano. Dieses bis weit in das Nachbarland Peru reichende Gebiet ist das eigentliche Kernland, in dem rund 80% aller Bolivianer leben, obwohl es nur etwa ein Drittel der Fläche Boliviens ausmacht. Zwischen dem Ostabhang der Anden und dem Ostbolivianischen Bergland erstrecken sich die Yungas in einer Höhe zwischen 1200 und 1800 m ü.NN.

Der flächenmäßig größte Teil Boliviens sind die Llanos, die sich vom Ostbolivianischen Bergland bis an die Grenzen nach Brasilien und Paraguay erstrecken. Dieses nur äußerst dünn besiedelte tropisch-heiße Tiefland untergliedert sich in die trockenen Savannen des Gran Chaco und die tropischen Regenwaldgebiete Amazoniens.

Inmitten des Altiplano liegt der Titicaca-See, einer der höchstgelegenen Seen der Erde. Durch dessen Mitte verläuft die Grenze zum Nachbarland Peru.

Klima

Bevölkerung

Die Bevölkerung Boliviens gehört zu 92% der Römisch-Katholischen Kirche an, der Rest besteht aus Anhängern des Protestantismus und anderer Glaubensrichtungen.

Städte

Siehe: Liste der Städte in Bolivien

Die offizielle Hauptstadt Boliviens ist Sucre, der Sitz der Regierung befindet sich jedoch in La Paz, der wichtigsten Stadt des Landes, die in 3.200 bis 4.100 m Höhe liegt und damit die höchstgelegene Großstadt der Erde ist.

Die größten Städte Boliviens, geordnet nach der Zahl ihrer Einwohner, sind Santa Cruz de la Sierra (1.113.582 Einwohner), La Paz (789.585), El Alto (647.350), Cochabamba (516.683), Oruro (201.230), Sucre (193.876), Tarija (135.783) und Potosí (132.966).

Wirtschaft

Bolivien gehört zu den rückständigeren Ländern Lateinamerikas, sein Bruttoinlandsprodukt ist mit etwa 2.400 US-Dollar pro Kopf/Jahr (2002, nach Kaufkraftparität berechnet) unterdurchschnittlich. Ein Großteil der Bevölkerung ist nach wie vor in der Landwirtschaft beschäftigt. Nur im tropischen Tiefland im Osten wird die Landwirtschaft dabei einigermaßen modern betrieben, im Altiplano dagegen wird traditionell auf Subsistenz-Basis angebaut.

Die Industrie ist wenig entwickelt, Hauptindustriezweige sind neben dem in der Bedeutung schwindenden Bergbau die Lebensmittel- und Textilindustrie sowie die Metallverarbeitung.

Der kontrovers diskutierte Coca-Anbau bleibt nach wie vor einer der Hauptwirtschaftszweige des Landes, vor allem in den Regionen Yungas und Chapare im Nordosten. Von Seiten der USA wird er zu unterbinden versucht, doch ist dabei zu bedenken, dass Coca nicht nur ein Rohstoff für Kokain ist, sondern von der Bevölkerung der gesamten Andenregion als Genussmittel genutzt wird, ob als Tee (mate de coca) oder zum Kauen. Um den Cocaanbau ist ein heftiger Streit zwischen der Regierung und den Cocabauern entbrannt, der mit zu der chaotischen politischen Situation 2002-2003 führte. Der Führer der sogenannten cocaleros, Evo Morales, trat in der letzten Präsidentenwahl als Kandidat an, verpasste jedoch die Stichwahl um wenige Prozentpunkte.

Tourismus

Der Tourismus hat in den letzten Jahren einen hohen Zuwachs erfahren. Die landschaftliche Schönheit des Altiplanos, aber auch der Amazonasregion, werden von immer mehr Ausländern geschätzt. Die Einheimischen reisen wegen der schlechten Wirtschaftslage eher wenig, Massentourismus gibt es also kaum.

Hauptziele des Tourismus sind:

Die Infrastruktur ist in den meisten Fällen gut, die Preise vor allem für Europäer sehr niedrig.

Weblinks

Impressum

Datenschutzerklärung