Bohrinsel
Eine Bohrinsel ist eine künstliche Plattform im Meer, die zum Niederbringen von Bohrungen (meist auf der Suche nach Erdöl oder Erdgas) dient. Es können drei Bauarten unterschieden werden:- Die Plattform steht mit einem festen Sockel aus Stahl oder Beton auf dem Meeresboden. Sie wird von Schleppern zum Zielgebiet gezogen und dort abgesenkt.
- Die Halbtaucherbohrinsel schwimmt auf Pontons und besitzt einen eigenen Antrieb. Gefüllte Ballasttanks und Anker stabilisieren die Bohrinsel über dem Bohrloch. Sie wird bis zu einer Wassertiefe von 350m eingesetzt.
- Die Plattform der Hubbohrinsel steht auf Gerüstbeinen und ist vertikal beweglich. Sie wird von einem speziellen Lastschiff transportiert und ist bis zu einer Wassertiefe von 100m mobil einsetzbar.
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Auch dienen Bohrinseln meist als Wetterstationen und unterstützen mit ihren Messwerten die über den Ozeanen meist nur spärlich vorhandenen Daten für die Wetterberechnungen.
Nachdem z.B. die Ölfelder ausgeschöpft sind, besteht zumindest theoretisch die Möglichkeit, die Förderplattform zu versenken und auf diese Weise ein künstliches Riff zu schaffen um das überleben bedrohter Arten zu sichern. Aufgrund der starkten Verschmutzung einer solchen Industrieanlage, ist dieser Weg der Entsorgung aber kaum umsetzbar, ohne die meist schon belastete Umwelt weiter zu schädigen. Deswegen beschlossen 1998 die 15 Teilnehmerstaaten der OSPAR-Konferenz ein Versenkungsverbot für Ölplattformen im Nordatlantik.
Forschungseinsatz
Eine besondere Form von Bohrinseln sind die am Rand der Antarktis in geringer Zahl verwendeten Forschungsbohrinseln, die sowohl untermeerisch als auch "untereisisch" Bohrungen niederbringen, meist um geologische Forschung (z.B. geologische Klimaforschung und paläontologische Geologie) zu betreiben oder beispielsweise Seismographen zur Erdbebenvorsorge und -erforschung anzubringen.Siehe auch:
Weblinks