Blitz
Blitze sind Ladungsausgleiche in den Wolken bzw. zwischen den Wolken und der Erde. Dabei wird je nach Potential der Erdoberfläche zwischen aufwärts- und abwärtsgerichteten Blitzen unterschieden. Vor der sichtbaren Entladung baut sich ein starkes elektromagnetisches Feld, der sog. Blitzkanal, auf. Der Blitzkanal hat wenige cm bis mehrere m im Durchmesser. In diesem findet kurz darauf die eigentliche Funkenentladung statt. Daher können z.B. Alarmanlagen schon vor dem sichtbaren Blitz ausgelöst werden.
Akustisch äußert sich ein Blitz in Form von Donner.
In der Bundesrepublik Deutschland gab es 2003 über 2 Millionen Blitze. Man schätzt, dass es auf der gesamten Erde täglich cirka 25 Millionen Blitze gibt.
Die allgemeine Blitzhäufigkeit in Deutschland liegt zwischen 0,5 und zehn Einschlägen pro Quadratkilometer und Jahr. Die Blitzhäufigkeit hängt sehr stark von der Jahreszeit ab. Im Juli kommt es zu sehr hohen Zahlen an Blitzschlägen, im Januar gibt es fast gar keine Blitze.
Am häufigsten blitzt es in Deutschland im Schwarzwald. Als "Die Stadt der Blitze" bezeichnet man allerdings Durban in Südafrika.
Gewitter richten in der Bundesrepublik Deutschland jährlich Schäden in Höhe von mehreren Millionen Euro an. Durch Blitzeinschlag können elektrische Geräte beschädigt werden sowie Haus- und Waldbrände entstehen. Zum Schutz werden Gebäude mit Blitzableitern versehen. Diese werden von den Versicherungsgesellschaften jedoch nicht ausdrücklich verlangt.
Am sichersten vor Blitzschlag ist man in einem Haus oder in einem Auto, da beide wie ein Faradayscher Käfig funktionieren und den Blitz außen ableiten. Allerdings ist in der BRD mit durchschnittlich 3 bis 7 Todesopfern pro Jahr die Gefahr entsprechend zu relativieren und bei entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen weiter reduzierbar. Dabei wurden im 19. Jahrhundert in Deutschland noch an die 300 Personen jährlich vom Blitz getötet, da wesentlich mehr Menschen auf freiem Feld arbeiteten und Faradaysche Käfige (Autos) kaum verfügbar waren - siehe [1].
Ein Blitz kann eine elektrische Spannung von mehr als 10 Millionen Volt erzeugen, beim Blitzschlag fließt ein Strom von etwa hunderttausend bis zweihunderttausend Ampere. Die Temperatur am Einschlagpunkt kann bis über 25.000 Grad Celsius betragen.
In den USA gibt es eine Selbsthilfegruppe von Blitzschlag geschädigter Menschen und deren Angehöriger.
Verhalten bei Gewitter in der freien Natur: Früher gab es eine Weisheit: Vor Eichen sollst du weichen, Buchen sollst du suchen. Diese Weißheit ist aber falsch: Man sollte alle Bäume meiden bei Gewitter, auch hohe Holzmasten, Gewässer und metallische Gegenstände, die in die Höhe ragen. Breitbeiniges Stehen oder Hinlegen sollte vermieden werden, es besteht die Gefahr, dass durch einen indirekten Blitzschlag eine hohe Spannung zwischen den Füßen aufgebaut wird. Empfohlen wird: In die Hocke zu gehen, sich aller metallenen Gegenzstände zu entledigen und den Kopf einzuziehen.
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Perlschnurblitze sind wie Kugelblitze sehr seltene Blitzphänomene. In Laboren ist es bereits gelungen, Perlschnurblitze künstlich zu erzeugen. Dennoch hat man ihre Bildung noch nicht restlos verstanden: als Ursache könnten Instabilitäten im Plasma des Blitzkanals in Frage kommen.
Erscheinungsformen des Blitzes
Linienblitz
Ein Linienblitz hat keine Verzweigungen. Er sucht sich jedoch nicht immer den direkten Weg zum Erdboden, sondern kann auch Knoten und kreisförmige Verschlingungen enthalten.Flächenblitz
Ein Flächenblitz zeigt zahlreiche Verzweigungen vom Hauptblitzkanal.Perlschnurblitz
Der Perlschnurblitz ist eine Blitzart, bei der der Blitz nicht durch einen zusammenhängeneden Blitzkanal gekennzeichnet ist, sondern in einzelne, meist nur wenige Meter lange Segmente zerfällt. Diese einzelnen Segmente leuchten heller und meist auch etwas länger als ein "normaler" Linienblitz. Von weitem betrachtet sehen die kurzen, leuchtenden Segmente des Blitzes wie eine Perlenschnur aus. Kugelblitz
Die Existenz des Kugelblitzes ist eine heute noch umstrittene Frage.Wetterleuchten
Mit einem Wetterleuchten (mittelhochdt. leichten, keine Verwandtschaft mit leuchten, wie oft angenommen) ist meist der Widerschein von Blitzen gemeint, wenn man die Blitze selbst nicht sieht. Es kann bei einem weit entfernten Gewitter oder bei Blitzen, die sich innerhalb von Wolken entladen, entstehen.St. Elms Feuer
Ein St. Elms Feuer (auch: Elmsfeuer) ist eine Funkenentladung. Sie tritt meist an hohen Gegenständen wie Fernsehantennen, Schiffsmasten oder Gipfelkreuzen auf.Blue Jets und Red Sprites
Hierbei handelt es sich um Blitzentladungen zwischen großen Gewitterwolken und der Ionosphäre. Sie gehen also von der Gewitterwolke nach oben Richtung Weltraum. Blue Jets und Red Sprites wurden das erste Mal 1989 entdeckt. Vermutlich gab es schon vor dieser Zeit Beobachtungen von Blue Jets und Red Sprites. Flugzeugpiloten, die dieses Phänomen beobachten konnten, behielten es für sich, da sie sonst eventuell außer Dienst gestellt worden wären, weil ihnen keiner glaubte.Geschichte der Blitzforschung
Weblinks