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blautopf

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Blautopf

Der Blautopf ist eine Karstquelle am Südrand der Schwäbischen Alb. Er befindet sich in der Stadt Blaubeuren, unweit von Ulm. Seinen Namen erhielt er durch seine leuchtend blaue Farbe, die durch die Streuungseigenschaften des kalkgesättigten Quellwassers begründet ist. Er speist die Blau, einen Fluss, der rund 14,5 km weiter östlich im Ulmer Stadtgebiet in die Donau mündet.

Der Blautopf ist ein Ort der Sagen und Legenden. So wurde die Farbe einst dadurch erklärt, dass täglich ein Tintenfass hinein geschüttet würde. Andere versuchten mit einem Bleilot die Tiefe zu messen, das Lot wurde jedoch immer von einer Nixe gestohlen. So war es nicht möglich die Tiefe der Quelle zu bestimmen. In Anlehnung an diese Sage gibt es unweit einen Felsen mit dem Namen 'Klötzle Blei''. Und auch ein bekannter Zungenbrecher-Spruch wird gerne den Kindern in der Umgebung erzählt:

''Glei bei Blaubeira glei, leid a Klötzle Blei -
a Klötzle Blei leid bei Blaubeira glei''

Die Geschichte Das Stuttgarter Hutzelmännle von Eduard Mörike gibt diese und andere Sagen wieder, eingebettet in die Rahmenhandlung eines Wandergesellen, der über die Alb nach Blaubeuren zieht. Ganz besonders ausführlich wird die Geschichte von der Schönen Lau erzählt, einer Wassernixe aus dem Schwarzen Meer, die von ihrem Vater in den Blautopf verbannt wurde, weil sie nicht lachen konnte. Sie sollte erst zurückkehren, wenn sie drei mal gelacht hatte. Eduard Mörike: Die Schöne Lau

Der Blautopf ist eine Karstquelle, was bedeutet, dass hier Wasser wieder an die Oberfläche tritt, das in einem größeren Gebiet versickert ist. Dieses Karstgebietgebiet besitzt nur unterirdischen Wasserabfluss, es gibt keine oberirdischen Gewässer. Die Quelle ist sehr stark von den Niederschlägen abhängig, und auch wenn sie nie trocken fällt, sind die Schüttungsmengen doch starken Schwankungen unterworfen. Der Blautopf ist die Quelle mit der zweitgrößten Schüttung in Deutschland nach dem Aachtopf.

Das Wasser hat im Laufe von Jahrhunderttausenden ein großes Höhlensystem geschaffen, die Blauhöhle, entdeckt von Jochen Hasenmayer. Sie ist jedoch auf etwa 1500 m wassererfüllt. Der Einstieg in die Höhle liegt in einer Tiefe von etwa 18 Meter und kann deshalb nur von Höhlentauchern befahren werden. Tödliche Tauchunfälle sorgten dafür, dass die Höhle von der Gemeinde seit den 1980er Jahren für Taucher gesperrt ist. Sondergenehmigungen haben Einsatztaucher der Wasserrettung, die Arbeitsgemeinschaft Blautopf der HFGOK (Höhlenforschungsgruppe Ostalb Kirchheim) und eine Gruppe Höhlenforscher um Jochen Hasenmayer. Dass auch diese nicht vor Unfällen geschützt sind, bewies zuletzt im Sommer 2003 ein tödlicher Unfall eines Mitglieds des Hasenmayer-Teams.

Am Blautopf gibt es ein Hammerwerk, das vom Wasser der Quelle angetrieben wird. Außerdem ist es möglich, einen Film von der Erforschung der Blautopfhöhle zu sehen.

Links

  • Der Blautopf Eine Seite über den Blautopf, die auch weitere Links bietet.

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