Blankovollmacht
Unter der historischen Blankovollmacht oder Blankoscheck von 1914 versteht man das Bekunden des Deutschen Kaisers, "im Einklang mit seinen Bündnisverpflichtungen und seiner alten Freundschaft treu an der Seite Österreich-Ungarns stehen".Diese Vollmacht gab Österreich-Ungarn eine willkommene Rückendeckung bei den Bestrebungen die Macht am Balkan weiter auszudehnen. Die Blankovollmacht gilt als der letzte Tropfen, der das Fass des Krieges letztlich zum Überlaufen brachte. Mit dieser Vollmacht gab die Reichsregierung Wien grünes Licht für das Vorgehen gegen Serbien, ja, es drängte auf eine schnelle Aktion "um den jetzigen für uns so günstigen Moment nicht unbenutzt zu lassen", wie Kaiser Wilhelm meinte.
Deutschland war zu dieser Zeit von Resteuropa durch die Großmachtpolitik von Kaiser Wilhelm II. isoliert und sah im Bündnis mit Österreich-Ungarn die einzige Chance aus einem unvermeidlichen Krieg als Sieger hervorzugehen.
Viele Historiker halten die Vollmacht für völlig unnötig, da der Dreibund nur ein Defensivbündnis war. Außerdem war bei der Bündnislage abzusehen, dass bei einem Krieg Russland, Frankreich und Großbritannien gegen Deutschland kämpfen würden und Deutschland dementsprechend geringe Chancen haben würde.
Siehe auch: Erster Weltkrieg
Blankovollmacht ist auch der Titel eines surrealistischen Gemäldes von René Magritte.