Blankensee (Brandenburg)
Das lange Zeit selbständige Dorf Blankensee ist heute ein Ortsteil der Stadt Trebbin im Brandenburger Landkreis Teltow-Fläming. Benachbarte Dörfer sind Stücken, Schönhagen, Glau und Schiaß. Durch den Ort fließt der kleine Nuthe-Nebenfluss Nieplitz.Das Dorf mit seinen knapp 400 Einwohnern ist zu Beginn des dritten Jahrtausends vor allem in touristischer und geschichtlicher Hinsicht interessant:
- durch seine zentrale Lage im Naturpark Nuthe-Nieplitz,
- durch den gleichnamigen Blankensee,
- durch das Schloss Blankensee mit seinem ungewöhnlichen Park.
Table of contents |
2 Sudermanns Refugium 3 Sehenswertes im Dorf 4 Quellen 5 Adresse 6 Weblinks |
... aus dessen Innern hie und da ein Leuchten kam von Säulen und Brücken und weißem weinumsponnenem Mauerwerk ... Aus dem Hintergrunde, von einem Hügel her, den Schwarztannen düster umragten, schaute feierlich ein Rundtempelchen mit toskanischen Säulen und grünschillerndem Dache ... .
Noch ohne Sudermanns Rundtempelchen und Skulpturen stellte sich der Park rund 50 Jahre zuvor Theodor Fontane auf seinen Wanderungen durch die Mark Brandenburg mit Elsbruch und zwei Seen noch deutlich ursprünglicher dar:
Am schönsten gelegen ist das Herrenhaus. In Front ein Elsenbruch, an den Flügeln zwei breite Seespiegel, und zwischen Schloß und Park ein Wasserlauf, der diese beiden Seeflächen verbindet, ? das ist in großen Zügen die Szenerie.
Siehe auch: Tourismus in Brandenburg, Radwege in Brandenburg, Liste der Schlösser; weitere Bilder aus dem Park bei: Naturpark Nuthe-Nieplitz
Das Schloss
Das Schloss wurde 1740 (andere Angaben 1701) angeblich auf den Fundamenten einer alten deutschen Burg für den sächsischen Kreishauptmann Christian Wilhelm von Thümen gebaut, nach dessen seit 1446 hier ansässigen Vorfahren die Region lange als Thümener Winkel bezeichnet wurde. Vom hochverschuldeten letzten Thümenschen Gutsherrn Viktor konnte Sudermann das Gut überaus günstig erwerben. Das Herrenhaus gilt als typisches Bauwerk des märkischen Barock und ist mit seiner Einheit von Haus und Park beispielhaft für die Herrenhausanlagen im 18. und 19. Jahrhundert in der Mark Brandenburg. Der zweigeschossige Putzbau ist heute Eigentum der Brandenburgischen Schlössergesellschaft und wird als Tagungs- und Gästehaus der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften genutzt. Während der Park frei zugänglich ist, kann das Schloss nur bei geführten Rundgängen des Heimatvereins zur Besichtigung des Sudermann-Zimmers betreten werden.Sehenswertes im Dorf
Darüber hinaus bietet das Dorf zwischen April und Oktober Klassisch-Musikalisches im Blankenseer Musiksommer. In einem märkischen Mittelflurhaus aus dem Jahr 1649, dem ältesten Haus im Dorf, gibt es ein Bauernmuseum. Neben dem Tor zum Schloss bietet eine Imkerei ihre Produkte an, weitere regionale Produkte sind bei den beiden Fischern des Ortes zu haben. Die unscheinbare Kirche birgt im Innern einige Kostbarkeitem aus Barock und Renaissance. 1995 belegte Blankensee im bundesweiten Wettbewerb Unser Dorf soll schöner werden - Unser Dorf hat Zukunft den zweiten Platz. In unmittelbarer Umgebung beheimatet das Wildgehege Glau Rot-, Dam- und Muffelwild sowie Islandpferde.Quellen
Theodor Fontane, Wanderungen durch die Mark Brandenburg . Teil 4. Spreeland. Blankensee. Zitiert nach der Ausgabe 1998, Frankfurt/M, Berlin. ISBN 3-548-24381-9
Das Zitat von Sudermann ist entnommen:
Christa und Johannes Wankowiak, Unterwegs an Nuthe und Nieplitz. Porträt einer märkischen Landschaft. Auf alten Spuren und neuen Wegen . Stapp Verlag Berlin, 1995. ISBN 3-87776-061-9.