Leben
Mit 24 arbeitete er als Sekretär für den Herzog von Nevers. Nachdem dieser starb, wurde Vigenère 1549 von einem Gericht beauftragt, für 2 Jahre nach Rom zu gehen, um dort diplomatische Aufgaben zu erfüllen. Dort kam er erstmals mit Kryptologie in Kontakt.
1570 schied er aus dem diplomatischen Dienst aus und widmete sich nach
seiner Heirat mit der jungen Marie Varé ausschließlich dem Schreiben und der Kryptologie.
Er verfasste mehr als 20 Bücher, die bekanntesten sind:
Traicte de Cometes (1580) und Traicte de Chiffres (1585).
Basierend auf den Ideen des Benediktinermönches Johannes Trithemius (1462-1516) beschrieb er u.a. die nach ihm benannte
Vigenère-Verschlüsselung. Diese galt lange Zeit als unknackbar und erst um 1850, fast 300 Jahre nach Vigenère, konnte Charles Babbage Vigenère-Chiffrierungen systematisch
entschlüsseln. Schließlich veröffentlichte Friedrich Wilhelm Kasiski 1863 ein nach ihm benanntes Verfahren für die Bestimmung der Schlüsselwortlänge und Entschlüsselung des Algorithmus.
Weniger bekannt ist die autokey-Vigenère-Verschlüsselung, die, im Gegensatz zur Vigenère-Chiffrierung, noch schwieriger zu entschlüsseln ist.