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bilsenkraut

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Bilsenkraut

Bilsenkraut (Hyoscyamus niger) ist eine Pflanze aus der Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae). Sie wird ca. 0,3-0,6 m hoch und ist krautig. Die Wurzel ist spindelförmig und nach oben hin rübenförmig, der Stängel ist klebrig. Die Blätter sind länglich-eiförmig und grob buchtig gezähnt. Die unteren Blätter umfassen den Stängel, die oberen sind schmal gestielt.

Die trichterförmige Blüte ist schmutzig gelb und violett geadert. Die Blüten sind in den Blattachseln angeordnet. Die Frucht ist eine bauchige ca. 1,5 cm lange Deckelkapsel, die vom Kelch umschlossen wird. Der Samen ist graubraun, grubig vertieft und ca. 1x1,3 mm groß.

Das weiße Bilsenkraut, ein Verwandter des in Deutschland heimischen schwarzen Bilsenkrauts, wächst in weiten Teilen Nordafrikas.

Inhaltsstoffe

Die gesamte Pflanze ist giftig! Hauptinhaltsstoff sind die sog. Tropanalkaloide Scopolamin, Hyoscyamin und Atropin. Daneben enthält die Pflanze noch Flavonoide.

Anwendung

In der Volksheilkunde wurde die narkotisch und halluzinogen wirkende Giftpflanze als krampflösendes Mittel und als Räuchermittel bei Asthma bronchiale eingesetzt. Die Blätter und auch die leicht dosierbaren Samen des Bilsenkrautes werden wegen ihres berauschenden Effekts geraucht. Heute ist der Einsatz als obsolet anzusehen, da der Wirkstoffgehalt stark schwankt und es häufig zu Vergiftungen kam.

In der Homöopathie wird Bilsenkraut als Konstitutionsmittel bei hochgradigen Erregungszuständen mit Halluzination, Hysterie, Manie und Lähmung der Schließmuskeln (Darm, Blase) sowie gegen ?Kitzelhusten?, Krämpfe, Delirien, Schlaflosigkeit und Durchfall eingesetzt. Zur Herstellung der Urtinktur wird die ganze Pflanze im blühenden Zustand verwendet. Extrakte des Bilsenkrauts wurden auch zur Herstellung von Laudanum verwendet.

Bis ins 17. Jahrhundert wurde auch Bier mit den Samen des Bilsenkrautes versetzt, um seine Wirkung zu verstärken. Verschiedene Quellen geben an, dass auch der Name der Stadt Pilsen, aus der das bekannte Pilsner Bier stammt, in Zusammenhang mit dem Anbau dieser Pflanze steht.

Weblinks

  1. Die Giftpflanze Weißes Bilsenkraut
  2. Die Giftpflanze Glockenbilsenkraut (Krainer Tollkraut)

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