Kategorie

A B C D E
F G H I J
K L M N O
P Q R S T
U V W X Y
Z 0      

betty paoli

ba bb bc bd be bf bg bh bi bj bk bl bm
bn bo bp bq br bs bt bu bv bw bx by bz

Betty Paoli

Betty Paoli (* 30. Dezember 1814 in Wien; ? 5. Juli 1894 in Baden bei Wien), eigentlich Barbara Elisabeth Glück, war eine deutsche Schriftstellerin.

Table of contents
1 Leben
2 Werke (Auswahl)
3 Literatur
4 Weblinks

Leben

Die uneheliche Tochter eines ungarischen Edelmanns und einer Belgierin erhielt zunächst eine gute Ausbildung, musste aber nach dem frühen Tod des Stiefvaters und dem Verlust des Vermögens der Mutter schon mit 16 Jahren ihren Lebensunterhalt selbst verdienen. Zunächst als Erzieherin in Russland und Polen. Von 1843 bis zu deren Tod 1848 war sie Gesellschaftsdame bei der Fürstin Maria Anna Schwarzenberg. Mit dieser bzw. mit der Erbschaft der Fürstin bereiste sie Holland, Italien und Deutschland, wo sie Bettina von Arnim besuchte.

Ihre ersten Gedichte erschienen 1832/33 in Prager und Wiener Zeitungen. Seit 1852 lebte sie als freie Schriftstellering zusammen mit ihrer Freundin Ida Fleischl-Marxow in Wien, wo sie als Journalistin für die Wiener Zeitschrift und (unter dem Namen Branitz) als Übersetzerin zahlreicher französischer Salonstücke für das Burgtheater arbeitet. Paoli und Fleischl-Marxow wurden später kunstkritische Beraterinnen der Freundin Marie von Ebner-Eschenbach.

Mit einfühlsamen Gedichten und kritischen Aufsätzen und Monographien wurde sie zu einer wichtigen Figur der frühen Frauenbewegung. Ihre Gedichte fanden bei ihren Zeitgenossen höchste Anerkennung. Stifter urteilte über ihren Gedichtband Nach dem Gewitter: "Das Weib ist durch und durch Genie, und es fehlt nur noch an Ruhe und Besonnenheit," und für Grillparzer war sie "der erste Lyriker Österreichs". Sie veröffentlichte auch mehrere Novellen und war eine begabte Essayistin.

Ein Sonett aus den Neuesten Gedichten:

Bruch der Freundschaft.

Nessun maggior dolore.

Ob auch nur schwer, doch läßt es sich verwinden,
Wenn Liebe ihren flücht'gen Schwur uns bricht.
Wie sollten mit dem Lebensfrühling nicht
Auch seine Düfte und sein Glanz verschwinden?

Ich weiß ein bänger, schmerzlicher Empfinden:
Der Freundschaft, die einst uns'rer Seele Licht,
Zu starren in das todte Angesicht,
Und wieder einsam sich im All zu finden.

Was sonst dein Herz an Freuden auch verlor,
Verglichen mit so ungeheuerm Wehe,
Schnellt jedes anderen Schale hoch empor!

Dort ward doch nur Vergängliches zerschlagen;
Hier starb ein Göttliches, und schaudernd sehe
Ich die Vernichtung sich an Ew'ges wagen.

Werke (Auswahl)

  • Gedichte, 1841
  • Nach dem Gewitter (Gedichte), 1843
  • Die Welt und mein Auge (Novellen), 1844
  • Romanzero (Gedichte), 1845
  • Neue Gedichte, 1850
  • Lyrisches und Episches, 1855
  • Neueste Gedichte, 1870

Literatur

  • Gisela Brinker-Gabler, Karola Ludwig, Angela Wöffen: Lexikon deutschsprachiger Schriftstellerinnen 1800-1945. München 1986

Weblinks

  • Texte von Betty Paoli beim ProjektGutenberg-DE
  • Kurzbiografie und einige Gedichte bei Wortblume
  • Artikel im Österreich-Lexikon

Impressum

Datenschutzerklärung