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beton

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Beton

Beton ist ein künstliches Gestein aus Zement, Betonzuschlag (Sand und Kies) und Wasser. Er kann außerdem Betonzusatzstoffe und Betonzusatzmittel enthalten.

Der Zement dient als Bindemittel, um die anderen Bestandteile zusammenzuhalten. Die Festigkeit des Betons entsteht durch Auskristallisierung der Klinkerbestandteile des Zements, wodurch sich kleinste Kristallnadeln bilden, die sich fest ineinander verzahnen. Das Kristallwachstum hält über Monate an, sodass die endgültige Festigkeit erst lange nach dem Betonguss erreicht wird.

Beton kann zwar hohen Druck aushalten, versagt aber schon bei niedrigen Zugbeanspruchungen. Beton wird daher im Hochbau häufig in Zusammenhang mit Betonstahl als Stahlbeton verwendet. Bei diesem Verbundbaustoff übernimmt der Beton entsprechend seinem Materialverhalten die Druckkräfte und der vom Beton umhüllte Stahl die Zugkräfte.

Beton lässt sich unterscheiden nach

  • der Trockenrohdichte (Leichtbeton, Normalbeton, Schwerbeton)
  • der Druckfestigkeit
  • dem Ort der Herstellung, der Verwendung oder dem Erhärtungszustand (Baustellenbeton, Transportbeton, wasserundurchlässiger Beton, Unterwasserbeton, Frischbeton, Festbeton)
  • der Konsistenz (selbstverdichtender Beton, Fließbeton, steifer Beton)

Die Betoneigenschaften sind abhängig von der
  • Zusammensetzung (Zementgehalt, Menge Anmachwasser, Wasserzementwert, Kornabstufung, Qualität der Zuschlagstoffe, Mehlkorngehalt)
  • Verarbeitung (Verdichtung, Nachbehandlung)

Der Name Beton kommt aus dem französischen und leitet sich vom lateinischen Bitumen (schlammiger Sand, Erdharz, Bergteer, Kitt) ab.

Table of contents
1 Geschichte
2 Betonzusatzstoffe
3 Betongruppen
4 Festigkeitsklassen

Geschichte

Schon die Römer kannten vor 2000 Jahren Beton (lat opus caementitium). Die Römer bauten ihre Städte mit einem Gemisch aus Steinen, Sand und Vulkanasche. Ihr Beton ist bis heute unübertroffen, schließlich hält das Material beispielsweise im berühmten römischen Pantheon seit mittlerweile über 2000 Jahren. Allerdings war die Spannweite mangels Stahlbewehrung noch nicht sehr hoch.

Ein großer Qualitätssprung war somit die Erfindung des Stahlbetons durch Joseph Monier (Patent: 1867), die hierfür verwendeten Eisenteile heißen bis heute noch Moniereisen (Häufiger wird allerdings der Begriff Bewehrungsstahl oder Betonstahl für Moniereisen verwendet). Betonfertigteile und Verbundsteine werden seit den 60er Jahren produziert.

Beton wird in der Modernen Kunst auch für Denkmäler oder Skulpturen verarbeitet. Exotisch ist die Verwendung im Schiffbau (zum Beispiel in einem Betonboot).

Betonzusatzstoffe

Betonzusatzstoffe sind pulverförmige Betonzusätze, die bestimmte Eigenschaften des Betons beeinflussen. Sie dürfen dem Beton nur zugegeben werden, wenn sie das Erhärten des Zements, die Festigkeit und die Beständigkeit des Betons sowie den Korrosionsschutz der Bewehrung nicht beeinträchtigen. Sie sind bei der Betonherstellung als Volumenbestandteile zu berücksichtigen.

Wenn Betonzusatzstoffe verwendet werden sollen, muss im Vorfeld die Zusammensetzung des Beton mit Eignungsprüfungen, wie sie beispielsweise die DIN 1045 vorschreibt, festgelegt werden.

Verschiedene Betonzusatzstoffe:

  • Mineralischee Feinstoffe
    • Inerte Feinstoffe
    • Puzzolanischee Stoffe
      • Steinkohlenflugasche
      • Traß
      • Silica- Staub
  • Organische Stoffe
    • Kunstharzdispersion
  • Farbpigmente
  • Fasern

Durch die Beimischung von 5% Glasfasern von Schott gelang es dem Ungarn Aron Losonczi, translumineszente (lichtdurchlässige) Betonelemente herzustellen. Der "Leuchtbeton", der unter dem Namen "Litracon" auf den Markt kommen soll, ist derzeit etwa 1.000-mal teurer als herkömmlicher Beton.

Betongruppen

Die DIN 1045:1988-07, welche noch bis zum 31. Dezember 2004 angewendet werden darf, kennt 2 Betongruppen. Die Betongruppe BI umfasst alle Betone in den Festigkeitsklassen B5,B15 u. B25. Die Betongruppe BII umfasst alle Betone in den Festigkeitsklassen B35,B45,B55 sowie Betone mit besonderen Eigenschaften. Beide Betongruppen unterscheiden sich je nach den Anforderungen hinsichtlich Personal und Ausstattung der Unternehmen, Baustellen und Werke, an die Zusammensetzung des Betons sowie die Güteprüfung und Güteüberwachung. Für BI gilt die Güteprüfung in Form der Eigenüberwachung, BII-Betone hingegegen erforderen einen höheren Überwachungsaufwand, der Eigenüberwachen sowie der Fremdüberwachung einer zertifizierten Güteüberwachungstelle von BII-Betonen.

Festigkeitsklassen

Die Druckfestigkeit ist u.a. eine der wichtigsten Eigenschaften des Betons. Die DIN 1045:1988-07 schreibt eine Beurteilung durch die Prüfung nach 28 'Reife'-Tagen oder anhand von 20cm-Würfeln (Probewürfeln) vor. Anhand der ermittelten Druckfestigkeit lässt sich der Beton in die u.a. Festigkeitsklassen zuordnen.

Festigkeitklassen nach DIN 1045
Betongruppe Beton- festigkeitsklasse Nennfestigkeit (N/mm²) Serienfestigkeit (N/mm²) Anwendung Erforderliche Druckfestigkeit (N/mm²)
Beton BI B 5 5,0 8,0 Nur für unbewehrten Beton ?11
B 10 10 15 ?20
B 15 15 20 Für unbewehrten und bewehrten Beton ?25
B 25 25 30 ?35
Beton BII B 35 35 40 35 + Vorhaltemaß(*)
B 45 45 50 45 + Vorhaltemaß(*)
B 55 55 60 55 + Vorhaltemaß(*)
(*) Vorhaltemaß nach Erfahrung, andernfalls mindestens 10 N/mm² zweckmäßig

siehe auch: Stahlbeton, Spannbeton, WU-Beton, Magerbeton, Gasbeton, Porenbeton

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