Bestimmung (Philosophie)

Die Bestimmung bezeichnet

• einen Sinn, Zweck des menschlichen Daseins oder eines Objektes bzw. seiner Existenz

• eine Abgrenzung eines Objekts (auch eines Begriffs) von anderen. Die Bestimmung (auch: Definition, Determination) in diesem Sinne erfolgt durch die Angabe von Merkmalen, die dem zu bestimmenden Objekt zukommen, durch die Angabe von Objekten, die dem zu bestimmenden ähneln, o.ä. Sie ist, wenn die entsprechenden Anforderungen erfüllt sind, eine Definition, andernfalls eine definitionsähnliche Festlegung.

• in der philosphischen Anthropologie, Ethik und Geschichtsphilosophie bei einer teleologischen Betrachtung ein vorgegebenes Ziel, durch dessen Anstreben der Prozess menschlichen Lebens oder der Geschichte getragen werden.

• in der Psychologie ein Motiv, das eine Entscheidung nicht nur ermöglicht, sondern eindeutig nach sich zieht (siehe Determinismus)

• in der traditionellen Logik eine Hinzufügung eines Merkmals zu einem Begriff, wodurch der Begriffsinhalt vergrößert, der Begriffsumfang meist geringer wird, weil der Begriff nur mehr aussagbar ist von jenen Gegenständen, denen auch die im zugefügten Merkmal erfaßte Eigenschaft zukommt.

• ontologisch für jene Eigenschaften, die einem Gegenstand zukommen, wodurch die Bestimmung dann sinngleich ist mit der Form und dem Akt. Insofern ist dies eine Bestimmung von mehreren, einander ausschließenden Möglichkeiten, bestimmt zu werden verwirklicht, schließt also die Bestimmung der Negation der anderen Bestimmung mit ein.

• einen methodologischen Prozess, einen realen Gegenstand in eine begriffliche Klassifikation einzuordenen, z. B. in der Pflanzenbestimmung.

Als deutsches Wort aus dem Mittelhochdeutschen seit dem 15. Jahrhundert bestimmen als urprünglich 'durch seine Stimme auswählen, festlegen', dann allgemein 'anordnen' verwendet. Daraus entwicklet sich im 18. Jahrhundert in der philosphischen Fachsprache die Bedeutung 'definieren'.