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bestattungsriten der israeliten

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Bestattungsriten der Israeliten

Die Form der Bestattung im Felsengrab ist zunächst bei Ägyptischen Königen üblich, später dann auch bei den Israeliten bekannt. Während Verbrennung im Volke Israel als Frevel galt (Am 2,1) und nur bei schlimmen Verbrechen verhängt wurden (Lev 20,14 und 21,9), waren bei den Stämmen der vor-kanaanitischen Zeit, Leichenverbrennungen üblich.

Table of contents
1 Die Behandlung des Leichnams
2 Bestattung
3 Form des Grabes
4 Grabbeigaben
5 Arme Bevölkerung
6 Hingerichtete
7 Spekulationen zur Bestattung des Jesus von Nazareth

Die Behandlung des Leichnams

Der Tote wurde gewaschen (Apg 9,37), gesalbt (Mk 16,1) und mit leinenen Tüchern umwickelt (Mt 27,59 ? Joh 11,44) und bis zur Bestattung aufgebahrt (Apg 9,37).

Bestattung

Die Bestattung des unrein geltenden Leichnams, erfolgte aufgrund des heißen Klimas direkt am gleichen Tage. Der Tote wurde nicht in ein Einzelgrab, sondern in das Grab der Sippe gelegt (Ri 8,32 - 2 Sam 2,32). Die größte Strafe war, nicht im Familiengrab bestattet zu werden (1 Kön 13,22 - 2 Chr 21,20; 28,27 - Jer 22,19). Da man die Toten zu der Sippe der Lebenden rechnete, wurden die Gräber in der Nähe der Häuser und innerhalb der Stadtmauern angelegt (1 Sam 25,1 ? 1 Kön 2,34). Die königlichen Gräber befanden sich in der Stadt Jerusalem (2 Kön 8,24 ? Ez 43,7) und zur Zeit Jesu waren Garten und Grab beisammen (Joh 19,41).

Form des Grabes

Die älteste Art war die natürliche Höhle, später das unterirdische Grabhaus mit Schachtzugang. Diese Schachtform wird später abgelöst durch den seitlichen Eingang, durch einen großen Stein verschlossen (Mk 16,3 ? Joh 11,38), der zum leichteren Wegschaffen als Rollstein ausgeführt wurde. Große Grabwohnungen der wohlhabenden Bevölkerung hatten verschiedene Stockwerke und die Kammern wurden ähnlich wie die Zimmer der menschlichen Wohnungen geformt. Die Toten lagen entweder auf dem Boden oder auf Steinbänken.

Grabbeigaben

Den Toten wurden Eß- und Trinkgeschirr, Speisevorräte, Schmuck und Waffen (Ez 32,27) als Beigaben ins Grab gestellt.

Arme Bevölkerung

Bei der armen Bevölkerung wurden die Toten in die Erde gebettet und mit einem Kreis von Steinen umgeben. In Jerusalem gab es Begräbnisstätten für das gemeine Volk (2 Kön 23,6 ? Jer 26,23) und für fremde Pilger (Mt 27,7). Die Gräber der Armen lagen in Jerusalem am Berghang verstreut und man ging achtlos über sie hinweg (Lk 11,44). Damit sich die Pilger z.b. an Passah nicht durch das Betreten des Grabes verunreinigten, wurden die Gräber weiß angestrichen (Mt 23,27).

Hingerichtete

Die Hingerichteten wurden auf den Totenplatz der Ruchlosen (Jes 53,9) gebracht. Nicht bestattet zu werden, war das schwerste Los, das den Menschen treffen konnte, weil dann seine Seele in der Unterwelt keinen richtigen Platz bekam (Ez 32,24 ? Jes 14,19). Im Gegensatz zu normal Verstorbenen wurde keine Waschung des Leichnams vorgenommen, da der Glaube, dass der Körper leibhaftig auferstehen würde, jede Kleinigkeit die zum Körper gehört (Blut) mit der Leiche bestattet werden musste.

Spekulationen zur Bestattung des Jesus von Nazareth

Nach den üblichen jüdischen Riten stehen 2 Punkte im Widerspruch zu den Aussagen des NT:

1. Eine Grablegung in ein "Fürstengrab" des Josef von Arimathäa (Mk 15,46 - Mt 27,57 - Lk 23,50), ein Ratsmitglied, dürfte im krassen Widerspruch zu der Verurteilung als "Verbrecher" gestanden haben und von den übrigen Ratsmitgliedern nicht ohne Widerspruch hingenommen worden sein.

2. Eine rituelle Waschung wie in Joh 19,40 angenommen, widerspricht ebenfalls den Riten.

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