Bernward von Hildesheim
Bernward von Hildesheim war Bischof von Hildesheim 993-1022. Er stammte aus dem sächsischen Adel (* um 960) und hatte in der Domschule von Hildesheim eine umfassende Ausbildung erhalten.Seine Amtszeit fällt in die Epoche der Sachsenkaiser, die im Umland Hildesheims ihre familiären Wurzeln hatten und mit Bernward persönlich verbunden waren. In dieser Zeit war Hildesheim eines der Machtzentren des Reiches, und Bernward war entschlossen, seiner Stadt nach dem Vorbild Roms ein dieser Bedeutung angemessenes Gesicht zu geben.
Berühmteste Zeugnisse dieses Bestrebens sind die Bernwardstüren des Doms (Bronzegüsse mit Szenen der Heilsgeschichte nach dem Vorbild der Holztüren von S. Sabina in Rom), die Christussäule (Bronzeguss mit Bilderfries der Taten Christi nach dem Vorbild der steinernen Kaisersäulen in Rom) sowie der gewaltige Bau der frühromanischen Michaeliskirche (vollendet nach Bernwards Tod), die der Bischof als Abbild des himmlischen Jerusalem und zugleich als seine Grabeskirche errichten ließ. Diese bernwardinischen Kunstschätze stehen heute auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes.
Bernward befestigte den Dombezirk mit einer starken zwölftürmigen Mauer (in Teilen erhalten) und baute im Land weitere Burgen zur Verteidigung gegen die angrenzenden Slawenstämme. Aber auch das innere geistliche Leben seiner Diözese und die Armenfürsorge lagen ihm am Herzen.
Sein Todes- und Gedenktag ist der 20. November 1022.