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berlin so 36

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Berlin SO 36

Berlin SO 36 (kurz: SO 36 oder nur: 36, auch Kreuzberg 36) ist der historische Name des Berliner Postzustellbezirks Südost 36 (SO steht also für Südost).

Das entsprechende Postamt befindet sich heute noch als Filiale der Deutschen Post AG in der Skalitzer Straße an der Hochbahn (erste Berliner U-Bahn) zwischen Görlitzer Bahnhof, Lausitzer Platz und Schlesischem Tor.

SO 36 bezeichnet auch heute noch im Sprachgebrauch der Berliner diesen bestimmten, kleineren, Teil Kreuzbergs. Der andere, größere, hieß analog SW 61. Nach Einführung der vierstelligen Postleitzahlen in der Bundesrepublik Deutschland und Westberlin 1961 und bis zur Einführung der fünfstelligen Postleitzahlen in Deutschland 1993 hatte dieser Teil die Anschrift 1000 Berlin 36. Der andere Teil analog: 1000 Berlin 61.

Sowohl die Bewohner von 61 als auch die von 36 (sie nennen sich meist selber so), legen Wert auf den Unterschied. Beide Teile Kreuzbergs untergliedern sich traditionsgemäß in mehrere Kieze. 36 gilt als ärmer und man kann von einem kulturellen Unterschied zu 61 sprechen, welches insgesamt ruhiger ist. Das sieht man auch am Ersten Mai in Kreuzberg, wo hauptsächlich 36 Schauplatz der jährlichen Ausschreitungen ist.

Von 1961 bis 1990 wurde SO 36 durch die Berliner Mauer von Berlin-Mitte und Friedrichshain getrennt. Grenzübergangsstelle war die Oberbaumbrücke. Durch die Mauer entwickelte sich hier eine gewisse Idylle. Nach den Studentenprotesten 1968 wurde SO 36 zunehmend ein Zentrum der alternativen Szene und Schauplatz von Hausbesetzungen. Das prägte die Kultur des Stadtteils ebenso, wie die starke Zuwanderung von – meist türkischen – Einwanderern, welche billigen Wohnraum suchten, den es aufgrund der maroden Altbausubstanz auch zu Genüge gab. Viele alteingesessene Kreuzberger zogen weg, wenn sie es sich leisten konnten.

SO 36 ist ein sozialer Brennpunkt mit hohem Ausländeranteil und hoher Arbeitslosigkeit, in den Augen seiner Einwohner jedoch lebenswerter als sein Ruf in der Öffentlichkeit. Geprägt ist der Kiez von einem starken Zusammenhalt der Bevölkerung. Einwohner von 36 zu sein, ist in hohem Maße identitätsbildend.

Als SO 36 wird auch ein Klub im SO 36 bezeichnet. Viele kleinere Bands spielen dort. Er ist auch die Gründungsstätte der Ärzte.

Zentrum von SO 36 ist das Kottbusser Tor.

Siehe auch: Kreuzberg

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