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beinwell art

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Beinwell (Art)

Beinwell ist eine mehrjährige Rhizomstaude der Familie der Rauhblattgewächse, die für die Bestäubung langrüsselige Hummeln braucht. Wie bei der Akelei stellen sich jedoch auch hier ?Nektarräuber? ein. Kurzrüsselige Erdhummeln beißen einfach dort, wo innen die Nektardrüsen sitzen, von außen ein Loch in die Blütenwand.

Beinwell ist benannt nach dem deutschen Hauptanbaugebiet. Beinwell wird manchmal auch als Comfrey bezeichnet.

Table of contents
1 Pflanzenmerkmale
2 Inhaltsstoffe
3 Verwendung in der Küche
4 Verwendung in der Pflanzenheilkunde
5 Planze

Pflanzenmerkmale

Die Pflanze wird bis zu einem Meter hoch und hat nickende, rosane, violette oder gelbe Blüten in Trugdolden. Die Blätter sind borstig behaart, ei- bis lanzettförmig. Sie gedeiht in jedem feuchten Boden.

Inhaltsstoffe

Zu den Inhaltsstoffen zählen Schleim- und Gerbstoffe, Asparagin, Allantoin, Alkaloide, ätherisches Öl, Harz und Kieselsäure.

Verwendung in der Küche

Die frischen Beinwellblätter weisen einen sehr hohen Proteinanteil auf; diese Proteine sind biologisch sehr hochwertig und in ihrem Nährwert durchaus mit tierischem Eiweiß vergleichbar. Die Alkaloide sind im Tierversuch zwar als krebserregend nachgewiesen worden; bei gelegentlichem Verzehr in angemessenen Mengen besteht allerdings kein erhöhtes Risiko, wie Untersuchungen an Menschen und Tieren ergeben haben.

In der Mittelschweiz backt man die Blätter in Teig. Die rauen Blätter des Beinwells eignen sich besonders gut dafür. Die großen Blätter des Beinwell können auch zum Einwickeln benutzt werden.

Ältere Pflanzen hat man früher in Teilen Österreichs dem Tabak beigemischt.

Verwendung in der Pflanzenheilkunde

Sowohl Hildegard von Bingen wie auch Paracelsus benutzten Beinwell zur Heilung von Knochenschäden und Geschwüren. Auch Dioskurides erwähnt den Beinwell bereits lobend.

Die wundheilende adstringierende Eigenschaft beruht zum Teil auf den Gehalt an Allantoin. Es regt die Zellteilung an und unterstützt so innerlich als auch äußerlich die Wundheilung. Durch Allantoin kommt es zu einer Verflüssigung der Wundsekrete und dadurch kann es zu einer besseren Granulation, d.h. Neubildung von Gewebe kommen. Als Kompresse wird Beinwell auch schmerzstillend. Beinwell darf nicht auf tiefe Wunden aufgebracht werden, da es sonst passieren kann, dass die oberen Gewebsschichten vor den unteren heilen und dies zu Abszessen führt.

Kaut man übrigens die Wurzel, werden die Geschmacksnerven anästhesiert und es tritt eine deutliche Verminderung der Geschmacksempfindens ein.

Neuere Untersuchungen haben gezeigt, dass Beinwell auch Pyrrolizidinalkaloide enthält, die mutagene bzw. kanzerogene Effekte haben. Aus diesem Grund soll Beinwell längere Zeit nicht innerlich angewendet werden; die käuflich erhältlichen Beinwellextrakte sollen äußerlich nicht länger als vier bis sechs Wochen angewendet werden.

Planze

Beinwell wird mit Setzlingen weiterverbeitet und tritt als Staude auf. Als Lebensdauer einer Pflanze werden ungefähr 20 Jahre angegeben. Beinwell ist besonders zäh, gleich einem Wildkraut kommt die Pflanze jedes Jahr auch ohne Pflege und bei widriger Behandlung wieder.


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