Auteur-Theorie
Die Auteur-Theorie ist die theoretische Grundlage für den französischen Autorenfilm in den 1950er-Jahren in Abgrenzung zum Produzenten-Kino.Ende der 1940er-Jahre wurde die Auteur-Theorie von dem französischen Filmkritiker Alexandre Astruc formuliert, indem er die Frage nach dem geistigen Besitz eines Films aufwarf. Im traditionellen Schaffensprozess lassen sich die Anteile von Drehbuchautor, Kameramann und Regisseur am Gesamtwerk nur schwer zuordnen. Durch die Zuteilung der Teilaufgaben als Honorartätigkeit durch die Filmgesellschaften leide die Kreativität, so die These. Im Umkehrschluss fordert die Auteur-Theorie die Zusammenführung der Tätigkeiten zu einer kreativen Einheit.
Diese Idee wurde von Filmkritikern um André Bazin aufgegriffen, die mit eigenen Filmarbeiten und weiteren Schriften zur Vertiefung der Auteur-Theorie als Wegbereiter der Nouvelle Vague gelten.
Mit der umfassenden Kontrolle aller kreativen Teilprozesse setzte eine Diskussion um den Realismusbegriff im Film ein.
Der französische Autorenfilm ersetzte den Manierismus einer abgefilmten Realität durch eine "intelektuelle Realität" ähnlich dem epischen Theater, die die dialektische Auseinandersetzung mit dem Publikum sucht (Jean-Luc Godard).
Was man sich darunter vorzustellen hat, versuchten Regisseure wie Godard, François Truffaut oder Claude Chabrol in ihren Arbeiten aufzuzeigen.
Für die Umsetzung dieses Konzepts war die Auteur-Theorie von zentraler Bedeutung, da sie für den Filmemacher, den Auteur, drei Forderungen stellt:
- die sichere Handhabung der Gestaltungsmittel,
- eine klar definierte Sicht der Welt und
- eine möglichst umfassende Kontrolle über seine Werke.
Wichtige Personen: