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auszehrung

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Auszehrung

Auszehrung bezeichnet den Schwund der Körpermasse in Folge von Krankheiten ? besonders Tuberkulose (Schwindsucht) und Krebs. Andere, teils veraltete Bezeichnungen sind Abzehrung, Darre, Phthisis, Tabes, Consumptio, Marasmus, Kachexie, Atrophie.

Die Abnahme der Körpersubstanz betrifft entweder sämtliche Organe und Gewebe des Körpers gleichmäßig, oder er beschränkt sich auf einzelne Teile. Eine anfangs lokale Auszehrung kann später den ganzen Körper betreffen. Gewöhnlich versteht man unter Auszehrung den Schwund und das Hinsiechen des ganzen Organismus, wie es in der natürlichen Entwicklung im hohen Alter vorkommt bzw. in früheren Lebensperioden durch schwere Ernährungsstörungen hervorgerufen werden kann. Am auffallendsten ist zunächst der Schwund des Fettgewebes, wodurch die Körperformen ihre Rundung verlieren, die Haut ihre Straffheit und Glätte einbüßt und das Gesicht Falten erhält. Im Frühstadium ist auch für Laien die Blässe der Haut und der Schleimhäute auffallend. Später erst stellen sich Verdauungsbeschwerden, oft allgemeine Verstimmung, Trägheit, nächtliche Schweißausbrüche, Wassersucht ein, welche mit steter Abnahme der Kräfte in langsamem Verfall und schließlich zum völligen Aufhören aller Leistungen absinken können.

Bis ins 19. Jahrhundert hinein bezeichnete Auszehrung Symptome mit unterschiedlichsten Ursachen. Vor allem Hunger, Mangel an Licht, Luft, Hygiene, guter Kleidung, Wärme etc. Sie war so weit verbreitet, dass Meyers Konversationlexikon noch 1888 schrieb, dass diese Ursachen mehr Opfer fordern als Krieg und Krankheit selbst.


Dieser Artikel basiert auf Meyers Konversationslexikon von 1888.

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