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august iii polen

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August III. (Polen)

Friedrich August II., Sohn Augusts des Starken, Kurfürst von Sachsen und als August III. König von Polen. (* 17. Oktober 1696 in Dresden, ? 5. Oktober 1763 in Dresden), Wettiner

Der Sohn August des Starken kümmerte sich wenig um Politik, solche Probleme überforderten ihn. Er veranstaltete gern Jagden, ging häufig in die Oper, kümmerte sich um seine umfangreichen Kunstsammlungen (Dresdner Gemäldesammlung, u. a. Sixtinische Madonna) und bewies großen Familiensinn.

Der Kurfürst wurde mit Unterstützung Österreichs und Russlands und den üblichen Bestechungen zum König von Polen gewählt, was den Polnischen Thronfolgekrieg auslöste. August III. wurde am 17. Januar 1734 gekrönt und behauptete die Krone im Frieden von Wien 1735.

Seine Regierung in Polen war angesichts des Streits zwischen den Magnatengruppen der "Czartoryski" und "Potocki" im Reichstag (Sejm) bedeutungslos. Faktisch blieben sämtliche Reichstage (vgl. Liberum Veto) ergebnislos und das Königreich Polen löste sich im Gezänk auf. Ein Beispiel waren die Reichstage von 1744 und 1746, in denen die Krone und der Großkanzler vorsichtig definierte Reformen im Wirtschaftssektor auf den Weg bringen wollten. Sie waren jedoch außerstande, die verfeindeten Magnatenparteien überhaupt an einen Tisch zu bringen. Letztlich scheiterten sie im Sejm, diesmal durch russische Bestechung. Ein bescheidener Wirtschaftsaufschwung war in Polen weiterhin bemerkbar, später beeinträchtigt durch die Auswirkungen des Siebenjährige Krieges (preuss. Münzfälschung, Kontributionen).

Angesichts dieser Sachlage hofften sich der König und sein Premierminister Brühl in Polen mit dem ?Ministerialsystem? sachsentreuer Magnaten (die in Schlüsselpositionen gesetzt wurden) über Wasser zu halten und beide Länder politisch verbinden zu können. Sie erlangten im Siebenjährigen Krieg sogar die Zustimmung ihrer drei Verbündeten für eine erneute Thronkandidatur Sachsens, aber die Erfolge waren nur scheinbar und nicht von Dauer.

In Sachsen führte Heinrich Graf von Brühl (? 1763) nach dem Sturz Sulkowskis von 1738-1756 die alleinige Regierung, 1746 wurde er formell Premierminister. Brühl hatte von Wirtschaft keine Ahnung. Er war ein erfolgreicher Diplomat und festigte die Verwaltung, wurde aber wegen falscher Finanzpolitik im Landtag 1749 scharf angegriffen. Trotz rücksichtsloser finanzieller Maßnahmen steuerte Sachsen in eine Staatskrise. Die ohnehin zu kleine Armee musste abgerüstet und ein bedeutender Anteil der Steuern verpfändet werden.

Aber erst der Siebenjährige Krieg brachte 1756 den Absturz. Die zu kleine sächsische Armee kapitulierte unter Graf Rutowski kampflos am Lilienstein, August III. und sein Hof zogen nach Warschau um, wo sie bis zum Ende des Krieges in politischer Ohnmacht verblieben. Sachsen, nun behelfsweise von den Preußen und von einigen Kabinettsministern verwaltet, wurde zum Kriegsschauplatz und litt unter den hohen Kontributionen beider Seiten. Es bezahlte zweifellos einen großen Teil der preußischen Kriegskosten ("Sachsen ist wie ein Mehlsack, egal wie oft man draufschlägt, es kommt immer noch etwas heraus."). Dresden selbst wechselte die Besatzung und wurde von Friedrich II. (Preußen) 1760 belagert, was umfangreiche Zerstörungen zur Folge hatte.

Als der Siebenjährige Krieg im Hubertusburger Frieden 1763 zu Ende ging, war das bis dahin recht wohlhabende Sachsen ruiniert, was der Hof nur ungern zur Kenntnis nahm. Und auf die Vergabe der polnischen Krone hatte Sachsen keinerlei Einfluss mehr. Dauerhafteren Nachruhm bescherte diesem Kurfürst-König seine Liebe zur Kunst.

Baumaßnahmen Sachsen

  • Schloß Hubertusburg
  • Katholische Hofkirche, Dresden

Siehe auch: Liste der Kurfürsten und Könige von Sachsen

Vorgänger:
August II
Liste der Herzöge und Könige von Polen Nachfolger:
Stanislaus II. August
Vorgänger:
Friedrich August I
Liste der Herrscher Sachsens
Nachfolger:
Friedrich Christian

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