Kategorie

A B C D E
F G H I J
K L M N O
P Q R S T
U V W X Y
Z 0      

aua erka rperliche erfahrung

aa ab ac ad ae af ag ah ai aj ak al am
an ao ap aq ar as at au av aw ax ay az

Außerkörperliche Erfahrung

Die Außerkörperliche Erfahrung (AKE; engl. Out-of-the-body experience, abgekürzt OBE) steht meist im engen Zusammenhang mit der Reinkarnationstheorie und beschreibt einen Zustand, bei dem man das Gefühl hat, mit seinem Bewusstsein als "Seelenwesen" außerhalb des eigenen Körpers zu existieren und sich frei durch den Raum oder physische Hindernisse bewegen zu können. 15 bis 35 Prozent aller Erwachsenen aus den verschiedensten Ländern und Kulturkreisen geben an, solche Erlebnisse schon mindestens einmal gehabt zu haben.

Besonders in Grenzsituationen, etwa bei Nahtodeserlebnissen (NDEs, near-death experiences), treten solche Zustände auf, wie viele Sterbende und Reanimierte berichten. Aus diesem Grund steht das Thema in enger Verbindung mit der Reinkarnationsforschung, die versucht, sich der Frage einer möglichen Wiedergeburt der Seele eines Menschen wissenschaftlich zu nähern.

Table of contents
1 Mögliche Interpretationen von außerkörperlichen Erfahrungen
2 Formen von außerkörperlichen Erfahrungen:
3 Merkmale der wissenschaftlichen Reinkarnations- und OBE-Forschung:
4 Quellen
5 Weblinks

Mögliche Interpretationen von außerkörperlichen Erfahrungen

  • Spirituell gelten OBE als reale Wahrnehmung, als Ausdruck für Seelenreisen oder Astralprojektion, in manchen Religionen auch als Zeichen für eine erreichte geistige Höherentwicklung. Manche Religionen sehen darin allerdings auch eine dämonische Beinflussung.
  • Parapsychologisch gilt außersinnliche Wahrnehmung wie Hellsehen oder Telepathie als energetisches Phänomen.
  • Neurologisch wird zum Teil von Nervenechos auf reale Restreize gesprochen.
  • Psychologisch wird das Phänomen als Illusion und phantasievolle Realitätsflucht gewertet.

Formen von außerkörperlichen Erfahrungen:

  • luzide Träume (klare Wahrnehmung in der Metaposition)
  • nachts "aus dem Bett fallen", wobei der physische Körper jedoch unverändert ist
  • im physischen Schlaf "neben sich stehen" und den eigenen Körper sehen
  • Astralprojektion (wie luzides Träumen, jedoch weitläufiger)
  • im Wachzustand der Eindruck, sich außerhalb des eigenen Körpers zu befinden, mit oder ohne veränderter Sinneswahrnehmung

Als erste Anzeichen für eine außerkörperliche Erfahrung werden oft eine starke Vibration, ein lautes Summen im Ohr, ein Gefühl, gezogen zu werden, "Erstarren" im Körper kurz vor dem Einschlafen oder Ton- beziehungsweise Lichterscheinungen im Traum angegeben.

Typisch für viele Formen außerkörperlicher Erfahrungen ist ein ausgeprägtes Gefühl der Schwerelosigkeit. Es wird beschrieben, dass Personen während ihrer außerkörperlichen Erfahrung imstande waren, Gegenstände, Ereignisse und Sachverhalte so zu beschreiben, als ob sie sie mit den physischen Sinnen ihres Körpers wahrgenommen hätten. Charakteristisch ist dabei, dass die betreffenden Personen im Zustand ihrer außerkörperlichen Erfahrung auch Phänomene beschreiben konnten, die sie mit ihren Sinnen aufgrund ihres physischen Zustandes nicht hätten wahrnehmen können. Es handelt sich dabei vor allem um Phänomene, die beispielsweise im Operationssaal vor sich gingen, während die Personen klinisch tot waren, oder um vorgeburtliche Erlebnisse, von denen einige Menschen im Zustand der Hypnose sprechen.

Während einer außerkörperlichen Erfahrung ist es laut Berichten im Allgemeinen nicht möglich, physische Gegenstände zu greifen beziehungsweise zu beeinflussen. Oft wird auch von veränderten Wahrnehmungszuständen gesprochen, wie beispielsweise eine 360°-Sicht und das "Erfühlen-können" von Gegenständen.

Typisch ist bei den genannten Wahrnehmungen, dass die betreffenden Personen während ihrer außerkörperlichen Erfahrung zumeist solche Phänomene beschreiben, wie sie sich in der physischen Raum-Zeit zeigen, die also auch von Menschen mit ihren normalen Sinnen wahrgenommen werden können, weniger jedoch neuartige, in der physikalischen Welt gänzlich unbekannte, mit Hilfe keines bekannten Sinnes erklärbare Phänomene. Reinkarnationserfahrungen beschreiben darüber hinaus unabhängig von Alter und Nationalität solche Erfahrungen, die zwar mit den physischen Sinnen des Menschen rezipiert werden können, aber angeblich Sinneserfahrungen aus einer früheren, vorgeburtlichen Zeit darstellen.

Manche Religionen bezeichnen auch die folgenden Erscheinungen als außerkörperliche Erfahrungen, in anderen werden sie anders interpretiert:

  • Telepathie (Fernfühlen, Wissen anderer Personen)
  • Hellsehen (Erkennen von sachlichen Gegebenheiten)
  • Präkognition (Wissen über zukünftige Ereignisse)

Bei folgenden Gruppen oder Personenkreisen spielt außerkörperliche Erfahrung eine Rolle:

  • Sensitive Menschen
  • Einige Naturreligionen
  • Schamanen
  • manche hinduistischen Gruppen
  • Eckankar, die Religion von Licht und Ton
  • Neosikhismus
  • Scientology
  • verschiedene esoterische Richtungen

Merkmale der wissenschaftlichen Reinkarnations- und OBE-Forschung:

  • Der größte Teil der Ergebnisse stammt von Universitäten, wenngleich sich nur wenige Institute dem Thema widmen.
  • Das Material und die Methoden sind offengelegt.
  • Die wissenschaftlichen Diskussionen erfolgen in Fachpublikationen.
  • Replikationen (Versuchswiederholungen) mit vergleichbaren Ergebnissen sind von 4 Universitätsinstituten bekannt.
  • Die Arbeit ist unabhängig von Kirchen / Religionen
  • Die Sorgfalt in der Untersuchungstechnik wird von den meisten Kritikern anerkannt. Streitpunkt ist die Interpretation der Daten.
  • Es liegen keine kommerziellen Interessen vor.
  • Viele Wissenschaftler lehnen es ab, sich ernsthaft mit der Thematik zu beschäftigen, und nehmen diejenigen Forscher, die es tun, oft nicht ernst.

In diesem Zusammenhang sei auf den nachgelagerten Diskurs zum Thema Reinkarnationstheorie und dem damit im engen Zusammenhang stehenden Nahtodeserlebnis (engl. near-death experience, NDE) verwiesen.

Quellen

  • Eysenck, Hans Jürgen und Carl Sargent: Der übersinnliche Mensch. Kösel München, ISBN 3466110394
  • Bender, Hans (Hrsg.): Parapsychologie. Entwicklung, Ergebnisse, Probleme. 5. Aufl. Wissenschaftliche Buchgesellschaft 1980. ISBN 3-534-00628-3
  • Benz, Ernst: Parapsychologie und Religion. Herder 1983. ISBN 3-451-08025-7
  • Out-of-the-Body-Experiences. 4. Auflage State Mutual Book ISBN 0-900076-01-1 (400 Fallstudien)
  • Blackmore, Susan: The Adventures of a Parapsychologist. Prometheus Books 1986. ISBN 0-87975-360-9
  • Blackmore, Susan: Dying to Live. Science and Near-Death Experience. Grafton 1993. ISBN 0-586-09212-9
  • Broughton, Richard S.: Parapsychology. The Controversial Science. Ballantine Books 1991. Halbleinen. ISBN 0-345-35638-1
  • Crookall, Robert: The Study and Practice of Astral Projection. Carol Publishing Group 1966. ISBN 0-8216-0154-7
  • Gackenbach, Jayne und Stephen LaBerge (Eds.): Conscious Mind, Sleeping Brain. Perspectives on Lucid Dreaming. Plenum Pr. 1988. ISBN 0-306-42849-0
  • Hansel C. E.: The Search for Psychic Power. ESP and Parapsychology revisited. Prometheus Books 1989. ISBN 0-87975-516-4
  • Albertson, Maurice, Dan S. Ward, Kenneth P. Freeman, Rocky Mountain Research Institute 1988. ISBN 0-317-91341-7

Weblinks

Impressum

Datenschutzerklärung