Atommodell
Ein Atommodell ist ein Modell, das auf der Grundlage beobachtbarer Eigenschaften der Materie und experimentell ermittelter Daten den Aufbau der Atome beschreibt.Die Modelle der Atomphysik konnten im Laufe der Zeit immer mehr Beobachtungen erklären, wurden aber auch komplizierter. Heute ist man in der Lage, Atome mit Hilfe der Quantenmechanik zu beschreiben.
Table of contents |
2 Atommodelle 3 Didaktische Modelle 4 Kern und Hülle |
Siehe auch: Atomphysik
Voraussetzungen
Voraussetzung für die Entwicklung von Atommodellen war die Entdeckung der Atome und die Entdeckung, dass auch diese aus kleineren Teilchen aufgebaut sind.
Erste experimentelle Hinweise auf Atome gibt es erst Ende des 18. Jahrhunderts, als John Dalton sein Gesetz der multiplen Proportionen findet. Aufgrund seiner Atomhypothese sagt er das Gesetz der konstanten Proportionen voraus, welches von Joseph-Lois Proust 1826 formuliert wird.Daltons Atomhypothese (1808)
Meist wurden Atome als feste Kugeln angenommen. Dies änderte sich erst, als Joseph John Thomson 1897 das Elektron entdeckte.Atommodelle
Thomsonsches Atommodell (1903)
Nach dem thomsonschen Atommodell besteht das Atom aus einer gleichmäßig verteilten positiven Ladung und Elektronen, die sich darin bewegen. Dieses Modell wird auch als Plumpudding-Modell bezeichnet.Rutherfordsches Atommodell (1911)
Nach dem rutherfordschen Atommodell (nach Ernest Rutherford) besteht das Atom aus einem positiv geladenen Atomkern, der nahezu die gesamte Masse des Atoms beinhaltet und einer Atomhülle, in der sich die Elektronen befinden.Bohrsches Atommodell (1913)
Nach dem bohrschen Atommodell (nach Niels Bohr) besteht das Atom aus einem positiv geladenen Kern und Elektronen, die diesen auf diskretenen konzentrischen Bahnen umkreisen. Dieses Modell war das erste Schalenmodell.Bohr-sommerfeldsches Atommodell (1916)
Das bohr-sommerfeldsche Atommodell ist eine Erweiterung des bohrschen Atommodells durch Arnold Sommerfeld. In ihm sind auch bestimmte Ellipsenbahnen um den Atomkern zugelassen.Orbitalmodell (1928)
Nach dem Orbitalmodell besteht das Atom aus einem Kern, der von Orbitalen umgeben ist. Die Form der Orbitale ist durch die räumliche Aufenthaltswahrscheinlichkeit der Elektronen gegeben.Didaktische Modelle
Schalenmodell
Im Schalenmodell wird ein positiv geladener Atomkern von Kugelschalen umgeben, in denen sich die Elektronen befinden. Nur die jeweils äußerste Schale ist für die chemischen Eigenschaften des Elements verantwortlich. Über die Bewegung der Elektronen wird keine Aussage gemacht. Das Schalenmodell ist eine Erweiterung des bohrschen Atommodells und eine Vereinfachung des Orbitalmodells.Kugelwolkenmodell
Das Kugelwolkenmodell ist ein in der Schule häufig verwendetes Atommodell, mit dem sich viele Phänomene (Atombindung, Molekülbau) erklären lassen. Es stellt einer Erweiterung des Schalenmodells dar und ist eine Vereinfachung gegenüber dem genaueren Orbitalmodell.