Atomisierung
Atomisierung (von gr. átomon "Unteilbares", "kleinstes Teilchen") ist die Zerlegung eines Ganzen in unverbundene Einzelteile.In der Soziologie bezeichnet Atomisierung das in modernen Gesellschaften beobachtbare Zurücktreten langfristiger Zugehörigkeiten in Ehe und Familie, Nachbarschaft/Dorfgemeinschaft, Berufsstand, Verein und kulturellem Milieu zugunsten einer mobilen, jederzeit verfügbaren Lebensform des Einzelnen. Dem Freiheitsgewinn steht dabei subjektiv ein Verlust an Geborgenheit und Sinnerfahrung gegenüber.
Kapitalismuskritiker sehen in dieser Entwicklung die genaue Entsprechung zur Forderung des Marktes nach uneingeschränkter Austauschbarkeit und Verrechenbarkeit der einzelnen Handelsgüter.
Andererseits ist gerade die Werbung oft erfolgreich bei dem Bestreben, langfristige Bindungen ("Treue") des Verbrauchers zu einem Produkt, einer Marke zu erzeugen.
Siehe auch: Entfremdung