Athanasisches Glaubensbekenntnis
Das so genannte Athanasische Glaubensbekenntnis, nach dem lateinischen Anfang (Quicunque vult salvus esse) auch Quicumque genannt, gehört zusammen mit dem Apostolischen Glaubensbekenntnis und dem Nicäno-Konstantinopolitanum zu den drei im Westen weit verbreiteten ökumenischen Glaubensbekenntnissen. Im Lauf des 13. Jahrhunderts wurde das Athanasianische Glaubensbekenntnis von der katholischen Kirche dem Apostolischen und dem Nizänischen Glaubensbekenntnis gleichgestellt.
1642 wies der holländische Humanist Gerhard Voss nach, dass das Bekenntnis nicht von Athanasius stammen könne. Dieses Urteil wurden von späteren katholischen und evangelischen Theologen bestätigt. Unter anderem ist das Athanasische Glaubensbekenntnis klar ein lateinisches Bekenntnis, während Athanasius griechisch schrieb. Ebenso lässt es alle theologischen Ausdrücke aus, die für Athanasius wichtig waren, wie z.B. homoousion, es schliesst hingegen das Filioque ein, das im Westen populär war.
Die Frage nach dem Autor und der Entstehung ist offen. Bedeutende Theologen sehen Ambrosius von Mailand als Autor, andere sehen die Entstehung etwa 500 im südlichen Gallien, beeinflusst durch die Theologen von Lerins, als eine Antwort auf Arianismus und Nestorianismus. Damit könnte Caesarius von Arles am ehesten in Frage kommen. Es gibt aber im Wesentlichen den Stand der theologischen Entwicklung in der Zeit des Konzils von Chalkedon (451 n. Chr.) wider.Textgeschichte
Die früheste Abschrift des Texts findet sich in einer Predigt von Caesarius im frühen sechsten Jahrhundert. Andere Manuskripte wurden ins siebente und achte Jahrhundert datiert. Nach diesen frühen Zeugnissen wurde der Text sowohl in der Liturgie als auch in der Katechese verwendete.Autor
Traditionell wurde Athanasius von Alexandria (4. Jh.) als Autor bezeichnet. Die älteste bekannte Erwähnung dieses Namens ist im ersten Kanon der Synode von Autun, ca. 670, wo das Bekenntnis als Glaube des Heiligen Athanasius bezeichnet wird.
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