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astigmatismus

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Astigmatismus

Als Astigmatismus (griech. "Punktlosigkeit") bezeichnet man
  1. in der Optik eine Art der Abbildungsfehler. Schräg eintretende Lichtbündel, die auf dem Bild als Punkt erscheinen sollten, werden dabei zu (elliptischen) Lichtflächen verzerrt.
  2. in der Medizin wird als Astigmatismus eine Erkrankung des Auges bezeichnet.

Astigmatismus (Zylinder, Zyl) ist in der Bevölkerung auch als Hornhautverkrümmung bekannt, die meist bei Kurzsichtigkeit (Myopie) auftritt. Man unterscheidet zwischen dem regulären Astigmatismus, dabei ist die Hornhaut des Auges entweder stärker gekrümmt oder schwächer als bei einer "normalen" Hornhaut, und dem irregulären Astigmatismus. Beim irregulären Astigmatismus ist die Oberfläche der Hornhaut an mehreren Stellen erhöht und vertieft (wie eine Berglandschaft). Ursachen sind zum Beispiel eine Operation oder ein Unfall, die Narben entstehen lassen. Eine besondere Form des irregulären Astigmatismus ist der Keratokonus.

Astigmatismus ist eine Brennpunktlosigkeit / Stabsichtigkeit infolge nicht rotationssymmetrischer Brechkraft von Hornhaut oder Linse. Dies bedeutet, dass die Linse auf ihrer Oberfläche unterschiedliche Radien (Krümmungen) aufweist.

Im Brennpunkt treffen sich alle Strahlen, die durch die Linse gegangen sind. Hinter dem Brennpunkt gehen die Strahlen wieder auseinander und bilden ein seitenverkehrtes und kopfstehendes Bild auf der Netzhaut an der inneren Rückseite des Augapfels.

Die astigmatische Wirkung von Linsen war bereits in der Maya-Kultur und bei den Griechen bekannt und wurde von geistlichen Gelehrten zur Verwirrung der einfachen Bevölkerung benutzt. Beim "Orakel von Delphi" sollen die Priester bereits Lochkameras benutzt haben, die durch das Zwischenschalten von Wasser Zerrbilder erzeugten.

Beim Auftreten von Astigmatismus treffen sich die Strahlen nicht in einem, sondern in mehreren Brennpunkten, bedingt durch die unterschiedliche Krümmung der Linsenoberfläche.

Es kann nur immer in einem Brennpunkt "scharf gestellt" werden - dadurch erscheint das Bild insgesamt unscharf. Durch Zusammenkneifen der Augen (was bei einer Fotokamera dem Abblenden entspricht) kann die Schärfentiefe und damit der Schärfebereich vergrößert werden. Gleichzeitig nimmt die Menge des durchgelassenen Lichtes ab, das Bild wird dunkler.

Die unterschiedlichen Brennweiten der Linse werden mit einer Brille mit "Zylindergläsern" ausgeglichen.

Die ersten anastigmatischen Linsen - d. h. Linsen mit wirklich exakter Brennpunktgleichheit - wurden vor ca. 80 Jahren von der Firma Leica produziert. Diese Linsen mit parabelförmigem Querschnitt vermeiden den Fehler, sind aber in hoher optischer Qualität auch heute noch nur sehr teuer zu fertigen.

Die billigeren Linsen (mit kugelförmiger Oberfläche) erzeugen ein scharfes Kernbild, das durch ein unscharfes Bild überlagert wird. Diese Unschärfe wird bei Weichzeichnerobjektiven absichtlich verwendet.

Eine Korrektur der Fehlsichtigkeit ist durch die Verwendung von Sehhilfen (Brille, Kontaktlinsen) oder operativ möglich (zum Beispiel LASIK).

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