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arvid harnack

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Arvid Harnack

Arvid Harnack (*24. Mai 1901 in Darmstadt, ?22. Dezember 1942 in Berlin-Plötzensee, hingerichtet) war ein deutscher Jurist, Nationalökonom und Widerstandskämpfer.

Harnack war ein Sohn des Literaturwissenschaftlers Otto Harnack und ein Neffe des Theologen Adolf von Harnack. 1919-23 studierte er Jura in Jena, Graz und Hamburg und promovierte 1924 zum Dr. jur. 1926-28 studierte er Nationalökonomie in Madison (USA), wo er 1926 die Literaturwissenschaftlerin Mildred Fish heiratete. 1929/30 promovierte er in Gießen zum Dr. phil. Zusammen mit dem Gießener Nationalökonomen Friedrich Lenz (1885-1968) gründete er eine Gruppe namens ?Arplan?, die sich dem Studium der sowjetischen Planwirtschaft widmete, und organisierte 1932 eine Studienreise in die Sowjetunion.

1933 wurde er als wissenschaftliche Hilfskraft im Reichswirtschaftsministerium angestellt. Zusammen mit seiner Frau Mildred, dem Schriftsteller Adam Kuckhoff und dessen Frau Greta baute er einen Diskussionszirkel auf, der politische Perspektiven nach dem erwarteten Sturz der Nationalsozialisten erörterte. 1936 nahm er vertraulich Kontakt zur sowjetischen und zur amerikanischen Botschaft auf (letzteres über Mildred H.), um sie über die aus Deutschland drohende Kriegsgefahr zu informieren. Zur Tarnung wurde er 1937 Mitglied der NSDAP. 1939 nahm er Kontakt zu der Gruppe um Harro Schulze-Boysen auf, 1940 zu den Kommunisten Hilde und Hans Coppi. Dadurch entstand das Widerstandsnetz, das die Gestapo "Rote Kapelle" nannte. 1940/41 hatte die Gruppe Funkkontakt mit sowjetischen Agenten und versuchte so, den bevorstehenden deutschen Überfall auf die Sowjetunion zu verhindern. Harnack gab 1941 die Widerstandszeitschrift "Die innere Front" mit heraus.

Juli 1942 dechiffrierte die Gestapo den Funkverkehr der Gruppe und rollte sie auf. Am 7. September wurden Arvid und Mildred Harnack verhaftet. Arvid Harnack wurde am 19. Dezember zum Tode verurteilt und am 22. Dezember 1942 hingerichtet.

Weblinks

  • Lebendiges Museum Online

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