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Art Tatum

Arthur "Art" Tatum (* 13. Oktober 1909; ? 5. November 1956) ist einer der bedeutendsten Klaviervirtuosen des Jazz.

Geboren wurde er in Toledo, Ohio, wo er seine Jugend verbrachte und das Klavierspielen begann. Von Geburt an litt er an Grauem Star und war auf einem Auge blind, während das andere stark eingeschränkte Sehkraft hatte. Dafür hatte er ein absolutes Gehör und soll ein außergewöhnliches akustisches Erinnerungsvermögen gehabt haben. Aus einer musikalischen Familie kommend bekam er eine formale Ausbildung an einer Musikschule. Dennnoch ist er eher als Autodidakt anzusehen.

Als junger Mann spielte er in Clubs und für eine lokale Radiostation. Beeinflusst wurde er dabei u.a. von Fats Waller und James P. Johnson. 1932 hörte ihn die Sängerin Adelaide Hall, die ihm daraufhin anbot, sie auf Toureen zu begleiten. Mit Adelaide Hall kam er dann im gleichen Jahr noch nach New York, wo er im darauf folgenden Jahr seine erste Schallplatte aufnahm. In den nächsten Jahren spielte er vorwiegend in Nachtclubs in Cleveland und Chicago, doch 1937 kehrte er nach New York zurück.

Während dieser Jahre etablierte er sich zu einer der wichtigen Figuren des Jazz. Er beeindruckte bei zahlreichen Wettbewerben zwischen Jazzpianisten, die damals oft veranstaltet wurden, durch halsbrecherische Geschwindigkeit. Es soll aber seinen Kontrahenden stets gestattet haben, vor ihm zu spielen, denn kaum einer wollte sich nach ihm spielend blamieren.

1940 gründete er mit dem Bassisten Slam Steward und dem Schlagzeuger, Pianisten und Gitarristen Tiny Grimes ein Trio, mit dem er relativ erfolgreich war. In der großen Öffentlichkeit erwarb Tatum sich aber nie allzu große Aufmerksamkeit. Das mag an seiner Abneigung gegen größere Konzerte gelegen haben.

Heute kennt man von Tatum Musik hauptsächlich seine eigenwilligen Interpretationen von bekannten Klassikern des Jazz; mit schnellen Läufen und überraschenden Wendungen. Sein Sil hat dem Bebop den Weg bereitet. Im Gegensatz zu vielen anderen Klaviervirtuosen hat Tatum aber nie die Musik dem Effekt geopfert.

Bedeutende Jazzpianisten wie Duke Ellington, Thelonious Monk und Bud Powell waren von ihm beeinflusst. Charlie Parker soll sich als Jugendlicher in einem New Yorker Restaurant als Tellerwäscher beworben haben, nur um Art Tatum, der dort regelmäßig spielte, hören zu können.

Oscar Peterson soll, als er Tatum zum ersten Mal spielen hörte, geglaubt haben, dass da zwei Personen spielen. Peterson bezeichnete Art Tatum als den größten Jazzinstrumentalisten aller Zeiten. Es geistert auch die Legende herum, dass Wladimir Horowitz von Tatums Spiel zu Tränen gerührt gewesen sein soll. Auch der Musiker, der Tatum vielleicht am meisten geprägt und inspiriert hat, Fats Waller, war begeistert von Tatum: Eines Abends spielte Waller in einem Nachtclub in dem auch Tatum zu Gast war. Waller sagte zur Einführung:

I just play the piano, but God is in the house tonight.

Art Tatum starb am 5. November 1956 in Los Angeles, auf dem Höhepunkt seines Schaffens, an den Folgen einer Niereninsuffizienz.


Im gibt es einen kurzen Schnipsel Hörbeispiel.

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