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aps film

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APS-Film

Der APS-Film ist ein fotografischer Film, der in dem 1996 von den Kamera- und Filmherstellern Canon, Fujifilm, Kodak, Minolta und Nikon eingeführten Advanced Photo System (APS) verwendet wird.

Table of contents
1 Merkmale
2 Verarbeitung
3 Bedeutung
4 Quellen

Merkmale

APS-Filme unterscheiden sich deutlich von verbreiteten Filmmaterialien wie dem 35-mm-Film; sie bestehen aus einer geschlossenen Kassette, in welcher der eigentliche Film dauerhaft verbleibt; nur zur Belichtung, Entwicklung sowie gegebenenfalls zur Weiterverarbeitung wird das Trägermaterial herausgeführt. Jede Filmkassette trägt eine vierstufige Filmstatus-Anzeige, die vier Zustände kennt: "unbelichtet", "zum Teil belichtet", "vollständig belichtet" und "entwickelt". Filme können damit nicht mehr doppelt belichtet oder gar unbelichtet zur Entwicklung gegeben werden.

APS-Filme werden in Konfektionierungen mit 15, 25 oder 40 Aufnahmen angeboten (bei 35-mm-Film sind Konfektionierungen von 12, 24 und 36 Aufnahmen üblich) und müssen in geeigneten Archivsystemen aufbewahrt werden.

Der Schichtträger ist bei APS-Film besonders dünn und die eingesetzten Filmemulsionen wurden, im Vergleich zu den bis dahin verfügbaren Kleinbildfilmen, verbessert. Die Schärfe typischer APS-Filme ist sehr hoch (Angabe in Linienpaaren pro mm):

Durch diese neuen, erheblich verbesserten Filmemulsionen wurde etwa ab dem Jahr 2000 sogar bei 400-ASA-Filmen ein Schärfe- und Auflösungsvermögen erzielt, das die meisten APS-Kameras auch mit Festbrennweiten nicht mehr ausreizen konnten.


Ein typischer APS-Film

Ebenfalls neu eingeführt wurde das Negativformat mit Abmessungen von 16,7 mm × 30,2 mm; der APS-Film selbst ist 24 mm breit. Der APS-Film verfügt außerdem über optische und magnetische Datenspuren, die einen Datenaustausch zwischen Kamera, Film und verarbeitendem Labor möglich machen (IX, Information Exchange) und sowohl für eine Verbesserung der Bildqualität bei der Erstbestellung als auch eine gleichbleibende Qualität bei Nachbestellungen sorgen sollen.

Folgende Informationen werden bei einem APS-Film aufgezeichnet:

  • Filmtyp,
  • Filmlänge,
  • Filmeempfindlichkeit,
  • Bildformat,
  • Filmidentifikationsnummer,
  • aufnahmespezifischen Daten,
  • gewählte Abzugsanzahl,
  • vorgegebener oder individueller Titel.

Im Labor werden diese Daten zur Erzielung einer konstanten Bildqualität (PQI = Print Quality Improvement) ausgewertet; sowohl bei Erst- als auch bei Nachbestellungen wird das Bild in der definierten Anzahl, dem gewünschten Seitenverhältnis, dem entsprechenden Rückseitenaufdruck und dem Index-Print hergestellt. Auf dem Index-Print befindet sich jeweils ein verkleinertes Bild von jedem Negativ, alle Negativnummern, das gewählte Bildformat sowie die Filmidentifikationsnummer. Die Magnetspur schafft darüber hinaus die Möglichkeit für verschiedene weitere Anwendungen, die jedoch i.d.R. nicht genutzt werden.

Ein erst teilweise belichteter Film kann zurückgespult, aus der Kamera entnommen, später zur Fortsetzung der Belichtung erneut in die Kamera eingelegt und automatisch zum ersten noch nicht belichteten Bild vorgespult werden (Mid-Roll-Change bzw. Mid-Reload). Allerdings unterstützten nicht alle APS-Kameras diese Funktion.


Filmpatronen von zwei APS-Filmen

Das Filmeinlegen wurde durch Drop-In-Loading vereinfacht: die Filmkassette wird in das Kassettenfach der Kamera geschoben und das Fach verschlossen; die Kamera holt den Film dann automatisch aus der Kassette und spult ihn bis zum ersten noch nicht belichteten Bild vor. Sobald der Film voll ist, wird der Film automatisch wieder zurückgespult und kann sofort entnommen werden.

Vor jeder Aufnahme kann eins von drei verschiedenen Bildformaten (Print Aspect Ratio) mit definierten Seitenverhältnissen gewählt werden; diese Auswahl wird auf dem Magnetstreifen des Films gespeichert und automatisch vom Labor beim Anfertigen von Abzügen berücksichtigt. Die auf APS-Film aufgezeichneten Aufnahmen nutzen immer das ganze APS-Negativformat; erst beim Ausbelichten wird die individuelle Ausschnittwahl wirksam. Auf einem Index-Print wird das aufgezeichnete Bild vollständig wiedergegeben, die Abmessungen des jeweils gewählten Ausschnitts werden jedoch gekennzeinet. Folgende Formate können gewählt werden:

; High-Definition-Format (H): Das auch als Hollywood-Format bezeichnete H-Format bietet das an den Fernsehstandard HDTV angelehnte Seitenverhältnis von 16:9 (Breite:Höhe), nutzt das volle APS-Negativ und betont je nach Kamerahaltung Höhe oder Breite.

; Classic-Format (C): Das Classic-Format bietet das auch bei Kleinbildfilmen übliche Seitenverhältnis von 2:3 (Höhe:Breite) und ist geeignet, wenn eine Konzentration auf ein bestimmtes Motiv gewünscht wird, zum Beispiel bei Porträts. Abzüge im C-Format stellen eine Ausschnittsvergrößerung dar.

; Panorama-Format (P): Das Panorama-Format bietet das superbreite bzw. -hohe Seitenverhältnis von 1:3 (Höhe:Breite) und bringt weite Landschaften sowie langgestreckte Objekte besonders gut zur Geltung. Auch Abzüge im P-Format stellen eine Ausschnittsvergrößerung dar.

Verarbeitung

APS-Filme können nur in speziell ausgestatteten Labors verarbeitet werden; in kommerziellen Foto-Labors verbreiteten sich die entsprechenden neuen Maschinen mit einem entsprechenden Funktionsumfang ab etwa 1998, also erst zwei Jahre nach Markteinführung. Zuvor waren nur die Grundfunktionen wie Print Aspect Ratio unterstützt worden.

Bedeutung

Das APS-Format konnte sich - abgesehen von Kleinstkameras, die von der geringeren Größe des APS-Films profitierten - am Markt nicht durchsetzen. Die geplante Ablösung des Kleinbildfilms durch das APS ist damit gescheitert, insbesondere bei professionellen Spiegelreflexkameras.

Seit der Dominanz von Digitalkameras verliert die analoge Fotografie (und somit auch das APS-Format) weiter an Bedeutung. Die meisten Kamerahersteller haben ihre APS-Modellreihen zwischen 2001 und 2002 eingestellt oder lassen diese auslaufen, APS-Filme sind jedoch noch am Markt erhältlich.

Das APS-Negativformat besitzt auch eine gewisse Bedeutung für Digitalkameras; so entspricht beispielsweise die Sensorgröße der Consumerkameras von Herstellern wie Canon dem des APS-Films; dadurch ergibt sich bei Verwendung normaler, für das Kleinbildformat gerechneter Objekive ein so genannter Verlängerungsfaktor. Nur professionelle digitale Spiegelreflexkameras besitzen einen Vollformatsensor, dessen Größe dem eines Kleinbildnegativs entspricht.

Quellen

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