Apologetik
Unter Apologetik (aus dem griechischen ??o?o?&iota? apologia Verteidigung, Rechtfertigung) versteht man die Verteidigung einer Anschauung, insbesondere die wissenschaftliche Rechtfertigung von Glaubens-Lehrsätzen, und den Teilbereich der Theologie, in dem man sich mit der wissenschaftlich-rationalen Absicherung des Glaubens befasst.Apologetik hat drei wesentliche Funktionen:
- durch logische Argumente und wissenschaftliche und historische Beweise für die Wahrheit des Glaubens eintreten
- den Glauben gegen Angriffe von Kritikern verschiedenster anderer Weltanschauungen und Glaubensrichtungen verteidigen
- entgegengesetzte Glaubensrichtungen oder Weltanschauungen zurückweisen
Table of contents |
2 Apologetische Ansätze 3 Literatur: 4 Siehe auch |
Augustinus von Hippo argumentiert schon in seinen frühesten Schriften gegen den Manichäismus und vernunftmäßiges Argumente für den christlichen Glauben ziehen sich wie ein roter Faden durch seine Schriften.
Blaise Pascal (1623-1662) wies die traditionellen Argumente für Gottes Existenz zurück und betonte den persönlichen Beziehungsaspekt des Glaubens an Jesus Christus. Er argumentierte, dass Gott genügend Beweise für die Wahrheit des Christentums gegeben hat, dass die, die die Wahrheit erfahren wollen, sie sehen können, aber er hat sich nicht in einer Weise gezeigt, die bei denen, die nicht glauben wollen, Glauben erzwingt. Bekannt ist er für die Wette des Pascal als einladendes Argument für den christlichen Glauben (verkürzt):
Geschichtliche Entwicklung
Bereits im Neuen Testament wird von Apologetik geredet. In 1. Petrus 3,15 heißt es:
Im zweiten und dritten Jahrhundert sahen christliche Apologeten wie Justin der Märtyrer, Clemens von Alexandria und Tertullian ihre Hauptaufgabe darin, den christlichen Glauben gegen Anklagen wegen illegaler Aktivitäten zu verteidigen.
Anselm von Canterbury (1033-1109) war der erste, der den seither viel diskutierten ontologischen Gottesbeweis aufführte (verkürzt) Insbesondere sein Buch Cur deus homo (Warum Gott Mensch wurde) hat eine deutlich apologetische Ausrichtung..
Thomas von Aquin (1225-1274) argumentiert gegen den Gottesbeweis von Anselm, führt aber in der Summa Theologia fünf Wege zum Gottesbeweis auf (sehr verkürzt dargestellt):
Johannes Calvin (1509-1564)ging davon aus, dass der christliche Glaube immer vernünftig ist. Er bestand aber auch darauf, dass der christliche Glaube oft unvernünftig scheint, weil die menschliche Vernunft durch Sünde und geistliche Täuschung beeinträchtigt ist.Apologetische Ansätze
Es gibt im Wesentlichen vier apologetische Systeme und Methoden:Philosophische Apologetik
Diese Apologetik basiert auf Vernunft und induktiver Logik. In dieser klassischen Form der Apologetik wird nicht primär das Christentum verteidigt, sondern als ein logischer, vernunftgemässer Glaube dargestellt. Vertreter sind Augustinus von Hippo, Thomas von Aquin, Norman Geislerm C.S. Lewis und Wolfram Pannenberg.Evidenz-basierte Apologetik
Diese moderne Form der Apologetik benützt empirische und historisch nachweisbare Tatsachen um Angriffe gegen das Christentum zu entkräften und aufzuzeigen, dass das Christentum nicht unvernünftig ist. Typische Vertreter dieser Richtung sind Lee Strobel und Carsten Peter Thiede.Calvinistische Apologetik
Erfahrungs-basierte Apologetik
Literatur:
Ein umfassender Überblick über Geschichte und Methoden der Apologetik bis zur Gegenwart
Beispiel für evidenz-bezogene Apologetik.
Beispiel für vernunftbezogene Apologetik.